swashmark - deine persönliche arty Flaschenpost
Ich dachte der Merz wär jetzt nur noch Außenminister und die CDU hätte ihm endlich einen Maulkorb verpasst, wenn es um Auftritte in Deutschland geht. Aber nein, er muss sich wieder äußern, vor den Rentnern seiner Partei und fordert die SPD auf: "Migrationskritisch und industriefreundlich" zu sein.
Im übrigen muss nicht die SPD in einer Regierung der Monsterschulden "Fuss fassen" (Linnemann), sondern die CDU/CSU. Die SPD hat das in den Genen ;). Wenn dann wenigstens in Zukunft die Trumpologie richtig verstanden wird, also nicht gleich der Frieden verkündet wird, inkl. Schutztruppendebatte, weil Trump Montags Frieden will, und dienstags Krieg, wenn Selensky 'nen falschen Anzug trägt, kommen wir weiter. Mal wieder nur Gelaber. Sie kriechen dem Wahnsinnigen aus Washington noch in den Arsch, wenn er die Zölle auf 100 % setzt. Allmählich reichts - am besten regieren und die Klappe halten. Vielleicht kommen dann ein paar Cent wieder rein.
So määt man dat dä baut en Todestern un kene Rollatore. Pass bloß upp, Merziboy
Außerdem hält sich weiter das Gerücht, beim Bürgergeld sei was zu holen , das ist falsch. Eine Ablenkungsdebatte. Es ist nur was bei den Lohnnebenkosten zu machen, was nicht gleich wieder im Haushalt des Schuldenkaisers Merz verschwindet.
Das bedeutet auch die Rente ist so nicht mehr zu machen. Aber hoppla - wer außer Rentnern wählt CDU? Die Sache ist einfach: Ab einem bestimmten Stichtag bekommen die verbleibenden Rentner ihre Renten aus Steuergeldern, das Umlagesystem wird abgeschafft. Alle danach bauen sich ein individuelles, personenbezogenen Lebenskapital auf, die heuchlerische Zwangssolidarität des Schattensozialsystems wird beendet.
Die Neue Rentenanstalt NR verwaltet das Lebenskapital der Arbeitnehmer personenbezogen und legt es an, es bleibt Eigentum des Einzahlers. Zum Renteneintritt wird das Geld auf einen Schlag oder in Raten ausgezahlt, je nach Wunsch des Anlegers. End of Story.
Danach nimmt man sich die KK vor, die Arbeitslosenversicherung wird eingedampft auf die Auszahlung der Versicherungsleistungen. Der gesamte Vermittlungszweig und sonstiges wird abgeschafft. Die Auszahlung erfolgt automatisch, notwendige Prüfschritte mit KI, keine persönlichen Ansprechpartner mehr, außer in besonderen Fällen. Das ist Zukunft.
Die bisherigen Systeme der "sozialen" Marktwirtschaft sind selbst ein sozialer Kahlschlag - aber an den Einkommen der arbeitenden Bevölkerung, bei den Renditen der Industrie, nicht am Staatshaushalt, den Merz aufgeblasen hat, wie niemals jemand zuvor - ohne Kontrolle, ohne Regeln, überhastet und ohne Sinn und Verstand - davon soll jetzt abgelenkt werden, mit lächerlichem, niveaulosem Schwachsinn, für 100-Jährige, der außerdem nicht faktengedeckt ist.
Selbst der Rechnungshof mahnt genaue Regeln und Controlling für die Ausgaben bei der Infrastructure an.
Alle weiteren Einsparungen müssen aus drastischer Straffung und Digitalisierung aller Behörden und Prozesse kommen, weiter muss der Föderalismus deutlich zentralisiert werden, um Eigenmächtigkeit und Redundanzen abzubauen. Das Ausländerecht ist drastisch zu straffen, ale Arbeitsverbote, auch im Asylverfahren, sind abzuschaffen. Danach sieht man weiter.
Ist doch einfach. Merz will das System erhalten, weil seine Klientel im letzten Lebensabschnitt steht, diese Leute werden nichts verändern, sie sind dem Friedhof näher als der Zukunft. Die Jungen sollten sich weigern diesen Betrug und dieses Setting einer Rollatorrepublik auf ihre Kosten, siehe auch Corona, weiter mitzumachen.
Nicht die Beamten sollen in die SV einzahlen, sondern Beamtentum gibt es nur noch bei wirklich hoheitlichen, staatstragenden Aufgaben, wie Polizei, Justiz, Finanzverwaltung etc. Ansonsten wird jedes Beamtentum abgeschafft, damit zahlen alle ein. Insbesondere im Bildungssystem gilt dies. Dieses muss private Bildungsinitiativen von Kita bis Uni für einen gewissen Zeitraum privilegieren und fördern. So What. Ansonsten wird aus der Heckenschere, schneller als Merz Hilfe sagen kann, die Kettensäge. Ich empfehle eine benzingetriebene von einem bekannten Herrsteller, der die Farbe Orange benutzt. Der hat weite Teile der Produktion nach USA verlagert, ja warum denn bloß?
Ist ein gewaltiger peinlicher Widerspruch, wie ihn nur jemand Leuten erzählen kann, dem das Schicksal der Industrie, Gastronomie, Handwerk, Landwirtschaft, der Carearbeit und der jungen Bürger:innen am Arsch vorbeigeht. Oder er hat einen bornierten Redenschreiber. Die Aussage ist nicht durch Fakten gedeckt, im Gegenteil:
Der Migrationsanteil in der deutschen Industrie ist signifikant und steigend, insbesondere im Handwerk sind die Ausländeranteile hoch, während sie in der Gastronomie überdurchschnittlich sind. Ausländische Beschäftigte trugen 2021 rund 13,2 Prozent zur Bruttowertschöpfung Deutschlands bei, und ihr Anteil steigt, wie eine Verdopplung der ausländischen Beschäftigten seit 2010 zeigt. Dies ist auf eine hohe Fachkräftenachfrage zurückzuführen, wobei die Westbalkanregelung den Zugang zu Arbeitskräften aus bestimmten Ländern ermöglicht.
Penner.
"Findest du nicht auch, dass das langsam langweilig wird, ich mein ist klar, du würdest lieber von der Italienreise schreiben - aber jetzt sind wir quer durch Norwegen und Skandinavien unterwegs, bis Spitzbergen. Außer Island, ja, ja, ja ich weiß, aus 'mythologischen' Gründen. Was ist jetzt mit Italien?"
"Boar - du bist manchmal so blöde! Du hast echt keine Ahnung von Dramaturgie! Oft frage ich mich, warum ich dich überhaupt mitgenommen habe. Ich könnte dich auch einfach sterben lassen vielleicht in einem Fjord ersäufen? Oder Blutadler schön rituell und thematisch passend. Ich schreibe hier, kapiert? Wenn es dir nicht passt, verlass die Geschichte doch einfach."
"Nein, Nein, macht schon irgendwie Spass, aber ich komm ständig durcheinander."
"Was glaubst du was jetzt passiert?"
"Keine Ahnung, vermutlich wirst du mir einen Vortrag halten."
"Genau, dir und der ganzen beschissenen Kackwelt. Jetzt hat auch der letzte Hillbilly aus Hammerfest verstanden, es gehtirgendwann, wenn wir die halbe Welt umrundet haben, im großen Finale, vielleicht nach Bella Italia. Ja toll. Kann sich dank dir jeder denken. Verstehst du es echt nicht - jedes mal machst du die ganze Magie des Augenblicks kaputt."
"Komm schon, du immer mit diesem Magie Scheiß, vielleicht will ich deine Magie ja nicht, vielleicht mag ich Copperfield."
"Du bist so ein verdammter Kulturbanause, Vollassi, es geht um die Magie der Kultur - was bitte ist an Copperfield Kultur? Außer, dass er sie vielleicht wegzaubert?
"Also das kannst du so aber wirklich nicht sagen, der Copperfiled ist pure Magie und Kultur, der sagt Sätze wie: Mein größter Wunsch ist, daß Wunder wirklich existieren und ich darauf treffe."
"Arghh du bist so scheiße - jetzt hör endlich auf. Ich erklär es dir: An der türkisch-griechischen Grenze, selbst dein weggekifftes Gehirn wird sich ja da noch dran erinnern. War das etwa nicht geil, als die griechischen und türkischen Zöllner sich weinend in den Amen lagen, als plötzlich Caruso aus der Lautsprecheranlage erklang? Und der französische Wohnmobilist? Der säß jetzt in türkischer Haft, wegen einem halben Gramm Basilikum, was sie ihm als Koks auslegen wollten, habens einfach verschwinden lasse, hm, was, siehst du - die Magie ist wichtig, für die gesamte Dramaturgie. Sonst könntest du 'nen Film ja auch von hinten schauen, was du wahrscheinlich machst, um vom Ende nicht überrascht zu werden. Trottel."
"Hm, is ja schon gut. Aber siehst du - es gibt doch Wunder, nur das Copperfield nicht da war"
"Wunder, sicher, gibts immer wieder, kannst du auch noch was anderes sagen"
"Ich glaub ich bin in dich verknallt, du kannst Zaubern!"
"Waaas, ja später - also dadurch steigt die Spannung ungemein. Die Leute denken die ganze Zeit, wann geht es nach Italien, aber wissen genau, wie auch die Helden im Video oben, ein paar Finnpunks, dass sie erst einmal einiges andere bereisen müssen, bevor sie VIELLEICHT die wunderbare Italienreise hier lesen werden. Dann lechzen sie nach allen Italien Zitaten, weil Italien ihnen hier in elchhaften Anspielungen, sogar über den Umweg New York doch durchscheint. Das nennt sich SEHNSUCHT ERZEUGEN. Genauso, wie Caruso, die Sehnsucht nach der Amalfi Küste erst erzeugt, durch eine Rückkehr betont, also ist er nicht da, sondern schmachtet woanders nach Napoli und singt dabei dieses Lied, was wieder eine Anspielung ist. Capice? Sehnsucht entsteht nicht, indem du jemanden mit dem Holzhammer KO schlägst, ihm dazu sagst 'Willkommen daheim'. "
"Ti Amo""
"Ja so ist schon besser."
"Du hast wie immer recht, Ti Amo. Vielleicht ist es ja einfach meine ewige Ungeduld - gut also - dann jetzt erst noch durch ganz Skandinavien bis nach Spitzbergen, aber dann kommt endlich Italien - ja?"
"Mal sehen....vielleicht merkst du es ja gar nicht, wenn wir in Italien sind, weil wir in einem auf Norwegen getrimmten Elchrestaurant in Milano sitzen."
"Wie jetzt, echt?"
"Gott, weißt du etwa nicht mal, wo du in der Geschichte bist?"
"Eigentlich schon aber .. ich bin so verirrt - Ti Amo."
"Schnauze jetzt ... und zieh mal diesen bescheuerten Pelzmantel und die Trappermütze aus, wir sind erst in Schleswig-Holstein. Puttgarden oder wie das Loch heißt, hier solls nen Anleger nach Dänemark geben."
"Hoffentlich gibts auch ein Schiff"
"Aaaargh - das heißt wahrscheinlich Ti Amo, Schnauze JETZT."
"Ein Wunder durch Magie. Aber jünger wird niemand"
"Und Pomade"
"Schnauze jetzt! Übrigens, bevor du an Bord gehst, merk dir eins:
Not where he eats, but where he is eaten:
a certain
convocation of politic worms are e'en at him.
Your
worm is your only emperor for diet:
we fat all
creatures else to fat us,
and we fat ourselves for
maggots:
your fat king and your lean beggar is but
variable service,
two dishes, but to one table:
that's the end."
1983 waren wir auf einer unserer Anti-Interrailspießer Trampreisen, es ging durch Skandinavien - hoch bis zum Nordkapp und eigentlich wollten wir noch weiter, um den Norden Russlands zu sehen und Spitzbergen.
Sagen wir so, die Reise war wirklich interessant, aber irgendwie spukt es im Norden Europas, außer bei den Samen. Deshalb war alles irgendwie schnelle vergessen, die nächste Reise stand schon an.
Skandinavien rückte erst viele Jahre später, durch ein menschenverachtendes und absolut grausames und völlig sinnloses Verbrechen, durch einen Wahnsinnigen, der sich eingeredet hatte, er sei der letzte Kreuzritter, wieder ins Bewusstsein. Diese Marke ist aber auch deshalb interessant, weil sich Europa in weiten Teilen, so auch in Schweden, Dänemark einem irrationalen Nationalismus ausgesetzt sieht, einem populistischen Nationalismus, von dem jeder denkende Mensch annahm, dass dieser Unsinn überwunden worden wäre.
Mittlerweile korrespondiert sogar schon eine sehr schlechte wirtschaftliche Lage der EU, 0,1 Prozent Wachstum, mit diesem irrationalen und selbstzerstörerischen Rechtsdrall. Ich mein, wer Norwegen kennt, der weiß, abgesehen von Oslo, gibt es da vielleicht 37 Menschen, die nicht weißer als weiß sind. Schon seltsam, Schweden hat auch große Probleme mit einer völlig gescheiterten, sogar gefährlichen "Integrations"politik, ebenso Dänemark, was länger schon von Rechtspopulisten dominiert wird.
Seltsam - im Nachgang muss man den Irren von Utoya also fast schon als eine Marke in der Geschichte Europas sehen, eine Marke freilich, die verdrängt wird.
Doch schon viele Jahre vorher geriet die scheinbar heile Welt Skandinaviens, diesmal durch Schweden, in Unruhe, der Mord am schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme beendete auf einen Schlag einen langen sozialdemokratischen Tiefschlaf. Insbesondere die Ermittlungen und die Spekulationen in den Medien teilten die zuvor als "Familie" wahrgenommene schwedische Gesellschaft. Schweden war angekommen in der "ungeordneten" Postmoderne. Diese neuen "Unordnungen", die freilich nur markierten, dass bestimmte Strukturen einem beschleunigten globalen Kapitalismus nicht mehr gewachsen sein werden, etablierten letztlich auch in Schweden den populistischen Ruf nach der vermeintlichen Sicherheit und Geborgenheit der alten Moderne. Überall auf dem Planeten gerieten diese alten Vorstellungen ins Wanken. Nach diesem Mord, war das Land nie wieder, wie zuvor.
In den Niederlanden, was aber jetzt nicht Thema wird, hatten wir ebenfalls den Einbruch von politischen Morden in eine, oberflächlich gesehen, familiäre Gesellschaft. Während Wim Kok noch für diese alten Niederlande stand, was Mark Rutte mit seinem Dienstfahrrad wiederbeleben wollte, steht Wilders, wie der böse Schattenbruder eines Wim Kok, nun dafür, dass die niederländische Gesellschaft mit Hassparolen und Ressentiments, mit Angstpropaganda, tief gespalten ist.
Es ist wohl dennoch nicht vermessen zu behaupten, dass der Rechtsdrall Europas mit dem Mord an 77 vorwiegend sozialdemokratischen Jugendlichen in Norwegen einen furchtbaren frühen Höhepunkt erlebte. In den Jahren danach wurden Inhalte aus dem kranken Pamphlet des Wahnsinnigen sogar in ganz Europa mehr und mehr normalisiert. Zunächst über den Hebel "Islamhass", dieser Muster wurde dann über viele weitere Themen ausgerollt.
Auch in Deutschland spielen die Rechtspopulisten eine Rolle. Wie in den übrigen Ländern Europas, sorgen sie für politische Instabilität, wirtschaftliche Probleme, mangelnden Reformeifer und eine viel zu langsame Entwicklung der gesamten EU Volkswirtschaften. Den Niederlanden bricht aufgrund des kranken Islamhasses eines Wilders, eine Regierung nach der anderen zusammen. Selbst die soliden Niederlande erleben eine Wirtschaftskrise, da muss man doch mal drauf kommen, dass Wilders das Land in den Abgrund reisst - nicht der Koran.
Die "Hassbücher" - das sind die Programme der Populisten. Schaut man sich die Geschichte an, ist das Christentum, bis heute, die mit Abstand gefährlichste Religion. Ganz Amerika wird zur Bedrohung, weil fundamentalistische, selbsternannte Heilige, wie Trump, wie Vance, wie Thiel - die Menschheit an den Abgrund bringen und inthronisiert wurden von den Sekten der USA, die kaum als Kirche bezeichnet werden können.
Da braucht man nichtmal mehr über die Hamas zu diskutieren. Aber dort wird nicht die ganze Religion in Haftung genommen, auch nicht die Bibel, obschon diese Schwachköpfe in den USA, nicht nur da von Morgens bis Abends irgendwas aus Bibel erzählen, sie dabei auf primitivste Art wörtlich auslegen.
Dies mag auf den ersten Blick nach einer harmlosen Verwirrung aussehen, die irgendwie skuril ist. Sicher ist das richtig, solange diese Ansichten keienen Nährboden finden, solange sie keine Chance haben durch politsche Strömungen umgesetzt zu werden. Werden sie es aber, was in den USA mittlerweie immer deutlicher wird, dann können diese Spinnereien sehr schnell zur Gefahr werden. Immerhin ist auch die rechtsradikale Koalition in Israel, mit ihrem Hungerkrieg gegen Zivilisten, mit weitreichenden Gebietsansprüchen, Ergebnis von Menschen, die ihre religiösen Schriften als reale Handlungsanweisung und Geschichtsbuch missbrauchen. Das ist sicher auch bei der Hamas der Fall gewesen.
Dabei gerät bei all diesen Strömungen die eigentliche Botschaft, praktisch aller Religionen und insbesondere des Christentums, in den Hintergrund: Nächstenliebe, Vergebung, Bewahrung der Schöpfung, all die positiven Elemente der Religionen verschwinden. Was diese Strömungen eigentlich von selbst als das ausweist, was sie in der Regel sind. Rechtsradikale Politik im Deckmantel der Religion, um die Anhänger besonders tief, spirituell zu binden und so eine Rechtfertigung für jede Schreckenstat herbeizudichten. Die bisher, im Gegensatz zu den normalen Medien nicht regulierten Socials tragen dabei die Hauptverantwortung dafür, dass diese Sekten ihre "Missionsarbeit" so effektiv, wie nie verrichten können. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Social Media und dem Boom dieses irren Religionsersatzes. Denn erst damit konnten diese Hassbotschaften flächendeckend verbreitet werden.
Europa muss hier endlich die Pipelines des Hasses aus USA trockenlegen, viel zu lange hat man sich von den Wahnsinnigen in den Socials auf der Nase rumtrampeln lassen. Das hat nichts, aber auch gar nichts, mit Meinungsfreiheit zu tun. Diese Kanäle sind rein kommerzielle Kanäle, die ihre Millionen auf dem Rücken der Demokratie machen.
Sie können ihre Meinung haben, aber keine noch so liberale Gesellschaft muss eine Infrastruktur des Hasses tolerieren, erdulden, die sie eigentlich zerstören will. Die Leute können sich ja wieder auf den Marktplatz stellen, dann wollen wir mal sehen, wie viele dann noch den Rattenfängern auf den Leim gehen.
Es ist also keineswegs so, dass hier einfach nur Meinungen kundgetan werden, wie früher. Das hat man viel zu lange verwechselt mit einem Megafon. Die Meinungen, die dort geäußert werden, werden algorithmic geboostet, damit ändert sich durch die neue Quantität auch die Qualität. Was vielleicht früher ein grotesker Speaker war, kann sich heute als "Influencer" von Millionen sehen, dies hat Auswirkungen auf die Qualität dieser Meinungen. Also steht im Vordergrund der technische Turbo, der diese extrem Meinungen fördert, um Kasse zu machen. Es hat auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, wenn ich beschließe die Bremsen aus meinem Auto auszubauen, weil es mir dann mehr Spass macht. Diese verheerende Kombi aus Technik und Meinung, die hat man bis heute in der Politik nicht erfasst - sie ist aber das Kernproblem. Man schraubt der Lüge und dem Hass einen Turbo an. Ich mein, die Menschen im Kapitalismus sind natürlich kaputt, entfremdet, ausgebeutet, schwach - sie sehnen sich nach sowas, was ihnen eine gewisse Macht gibt. Aber man darf natürlich nicht erwarten, dass Menschen unter diesen Bedingungen sinnvolle Dinge tun, wenn eine Technik sie geradezu dazu auffordert Amok zu laufen.
Es wird wirklich Zeit den Hahn des Hasses abzudrehen. Zumal die ganzen Versuche einer milderen Regulierung offensichtlich zu keinen Ergebnissen geführt haben. Es ist grotesk sich hier auf Datenschutz zu stürzen, den interessiert da eh keine Sau, nein, es geht ums Prinzip.
Auch praktisch alle Texte aus dem Pamphlet des mordenden Oberkreuzritters in Norwegen waren zusammengebastelt aus irgendwelchen anderen Pamphleten, Beiträgen, Threads in einschlägigen Socials. Das Problem ist, dass die Leute aufhören zwischen Realität und ihrer Existenz in den Socials zu unterscheiden. Wer in seinem Forum in seinen Gruppe der absolute Star ist, der wird niemanden in der Realität mehr ernst nehmen, er wird jede Konfrontation mit der Realität, in der er vielleicht ein armer, dummer und unbeliebter Klemmi ist, mit seiner Traumwelt kontern.
Das ist ein Teil des Geschäftsmodells, die Socials sollen zur eigentlichen Realität werden, das ist die Welt die zählt, nicht mehr die reale Welt da draußen. Dieser unreinen und ungeordneten Welt außen, außerhalb der virtuellen Blase, in der es auch andere Meinungen gibt, wird nur noch soweit Bedeutung beigemessen, dass man sie endlich säubern muss. Man überträgt also längst die virtuelle Welt der Blase auf die Realität, von der man sich immer weiter entfernt. Säubern, im Sinne dieses virtuellen "christlichen Abendlandes", genau das hat dieser aufgeblasene Horrorclown in Norwegen gemacht.
Dabei muss man garnicht so weit gehen, dass man nur an diese schlimmsten Fälle denkt. Eine Modeinfluencerin bewirbt bestimmte Produkte, einen bestimmten Stil, dies muss sie in einer Form tun, die Menschen dazu auffordert es ihr gleichzutun. Damit wird ein bestimmter Look zur Uniform erklärt, zur Uniform einer bestimmten Blase von Followern, wer nicht dieser Uniform entspricht ist nicht Teil der Blase. Einen Klick weiter, wird an diese Blase meinetwegen eine Meinungsblase gehängt, die ansich harmlos ist, aber durch diese Quantität und die Verknüpfung uniformer Looks mit bestimmten Meinungen und Lifestyles entstehen intolarante "Social Tribes", die sich stark abgrenzen. Das übt natürlich im realen Sozialgefüge einer Gesellschaft wesentlich mehr Druck aus, bestimmte Konsumidentitäten anzunehmen, als es die traditionelle Werbung könnte. Immer ist alles nur einen Klick entfernt und vielfach ist es auch Zufall, was dann in bestimmte Blasen eingespielt wird. Die Modeinfluencerin wird vielleicht über Follower, gekreuzt mit einer anderen modischen Influencerin, bei der aber zusätzlich zur Mode z.B. ein widerlegtes und erzkonservatives Frauenbild zugrunde liegt, sie ist spezialisiert auf Röcke, die übers Knie gehen, schon haben wir den Salat. In der Realität aber, wären sich diese Blasen niemals begegnet.
Es ist unverantwortlich den eigenen, vernünftigen Bürger:innen gegenüber, diese Medien unkontrolliert weiter laufen zu lassen. Man bringt Menschen dadurch in große Gefahr. Es muss ab sofort verstanden werden, dass Kontrolle über die Socials zur Daseinsvorsorge gehört, wie die Feuerwehr oder das THW.
Die Diskussion muss weg vom Datenschutz und hin zu Daseinsvorsorge für die eigenen Bürger, die Sicherheitsfragen in der realen Welt sind das wichtige. Datenschutz ist latte, da braucht man die Bürger:innen nicht bevormunden, man muss sie lediglich aufklären, der Rest ist Sache der User:innen. Bei der Sicherheit sieht es anders aus, weil auch Leute betroffen sind, die diese Gewaltmedien gar nicht nutzen, eigentlich Unbeteiligte sind. Ihnen gegenüber hat der Staat eine Verantwortung, das ist völlig normal, so auch im Straßenverkehr. Es wird wirklich Zeit, es wurde schon viel zu viel riskiert. Zunächst abdrehen ohne Rücksicht auf Verluste und dann weiter sehen. Das ist auch eine Frage der Staatsräson, man muss auch mal zeigen, wer die Macht hat. Das ist kein Problem der Pressefreiheit, auch nicht der Meinungsfreiheit, es geht, um die Sicherheit von digitaler Infrastruktur. Weiter muss die Bundeswehr dringend in medialer Kriegführung geschult werden.
Der schwachsinnige Alaska Gipfel und die folgenden Diskussionen, um blödsinnige Schutztruppen zeigen, Trump und Putin gewinnen jeden Krieg an der Medienfront, dies muss aufhören. Die Bundeswehr muss lernen mediale Kriege, wenn es sein muss, auch gegen Trump zu führen. Auch der Sicherheitsrat muss Gewalt über Social Media haben, ansonsten kann man sich praktisch die gesamte Aufrüstung sparen, weil man schon verloren hat, bevor es überhaupt zu einem heißen Konflikt kommt. Wir können dies nur wirklich nochmal ganz eindrücklich sagen und stimmen darin mit fast allen aktuellen Forschungen überein. Die Social Media sind eine extrem gefährliche Waffe. Bevor die erste echte Atomwaffe gezündet wird, wird sie wenige Wochen und Tage vorher, in den Social Media gezündet werden. ASAP
Auch in Europa ist jedoch unübersehbar, dass auch der Glauben der Menschen missbraucht wird, um Hass zu sähen, eine rechtsradikale Ernte einzufahren. Anders als bei den Klerikalen der USA, sind es keine Laienprediger und selbsternannte Adventisten des 7. Tages, die vorne mitmarschieren, sondern Teile des offiziellen und gut ausgebildeten Klerus. Das hat eine ganz andere Dimension. Wie wir es zuletzt in Deutschland, bei der, als völlig wahnsinnig und hysterisch zu bezeichnenden "Diskussion", um das höchste Gericht der Republik erdulden mussten. Das ist und bleibt unverzeihlich, es markiert einen historischen Bruch in der Geschichte der BRD. Das BVG ist beschädigt, wird sich gerade, weil die Richterin verständlicherweise nicht mehr antritt, zunächst davon nicht erholen können. Jede neue Besetzung ist nur eine Erinnerung an die Richterin. Man sollte einen leeren Stuhl hinstellen und die Stelle nicht besetzen. Immerhin hat sich die offizielle Kirche entschuldigt, andernfalls hätte man Teile des Personals als verfassungsfeindlich ansehen müssen. Das geht so nicht weiter.
Da würde ich mal drüber Nachdenken, bevor ich das nächste Mal einen Koran verbrenne.
Übrigens sind "Evangelikale" Protestanten. Aber auch die Rolle der katholischen Kirche der USA ist mehr als fragwürdig und hat sich mehr oder weniger weit vom globalen Kanon der katholischen Weltkirche entfernt. Insbesondere Franziskus war ihnen ein Feindbild. Das alles passt nicht zusammen - es ist menschenverachtende Propaganda, und auch der Massenmörder von Oslo und Utoya betrieb vor allem Islamhass. Damit fing es an.
Sie sind vielfach noch im Aufwind, aber es zeichnet sich immer mehr ab, dass diese Politiken für den Wohlstand und die weitere Entwicklung EU Europas, vor allem beschleunigt noch durch Putin und Trump, zu einem großen Problem werden.
Notwendige realitätsbezogene Diskussionen werden ersetzt durch Hasspropaganda, moralische Debatten, Verschwörungsnarrationen und vollkommen unwissenschaftliche, nicht evidente Fragestellungen, mitten im Klimawandel - ja das auch noch. Man kommt nicht umhin anzunehmen, dass die Realität für viele einfache Menschen so schrecklich geworden ist, so bedrohlich, so unverständlich, dass sie die Welt mal gleich noch bedrohlicher und gefährlicher machen. Weil sie sich wegträumen wollen, in Zeiten und Welten, die es niemals gegeben hat. Sie weigern sich, der Realität ins Auge zu sehen und dementsprechende Lösungen zu finden, sie stehlen sich davon in Fantastereien von einer heilen Welt und zerstören damit auch die Perspektiven der jungen Europäer:innen - sie werden ihren Enkeln einen Trümmerhaufen hinterlassen, wenn dies so weiter geht.
Die Länder der EU zeigen Tendenzen zu Abschottung. Wir erleben gefährliche Entwicklungen, die insbesondere auf den Wohlstand, sowie die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in einer globalisierten Welt zielen. Damit auch auf die Lebensader der EU - den Binnenmarkt.
Man sollte wieder anfangen rational und angstfrei, zukunftsorientiert zu denken, sich von albernen Sündenbockdiskussionen verabschieden. Es war das liberale EU-Europa der Moderne, was uns den Wohlstand gebracht hat, dahinter kann man nicht zurück, ohne alles zu verlieren. Dabei ist es auch zu Friktionen gekommen, dies ist völlig normal. Es ist die komplette Social-Media-Hysterie, Propaganda, dass auf einmal aus jedem Elchfurz ein Panik-Thema für die Politik wird.
Nationalismus bedeutet wirtschaftlichen und mentalen Niedergang. Der Nationalismus hat seine Zeit gehabt, um die nationalen Kapitale vor dem 1. Weltkrieg, mit den beiden Weltkriegen, zu sortieren. Er hat dazu beigetragen, dass sich die modernen Nationen bilden konnten, aber heute ist das nur noch irrationaler Unsinn, der einen wirtschaftlichen Abgrund öffnet.
Europa ist ein überalterter Kontinent, der Gefahr läuft in der neuen multipolaren Ordnung unter die Räder zu kommen.
Europa ist das Schaufenster eines Sanitätshauses für Rollatoren, Rollstühle, Stützstrümpfe - der "Ruhm" alter Tage, ist verbraucht. Europa hinkt den globalen Entwicklungen hinterher. Es kann nirgendwohin zurück, weil die alten Ordnungen dieses Kontinentes lange durch die EU ersetzt wurden. Das alte Europa der Nationen dagegen, war nur denkbar, siehe England, durch Kolonien und Imperialismus nach außen und durch Kriege nach innen, dazu ist Europa nicht mehr in der Lage und wird es nie wieder sein. Es gibt für Europa kein Zurück mehr, wer es versucht, der wird diesen "Kontinent" der Alten ins Verderben stürzen. Wenn z.B. der Kurs in Sachen Migration nicht drastisch geändert wird, dann bekommt nicht nur Deutschland, sondern fast jedes Land der EU erhebliche Probleme mit der Workforce, damit stehen die Sozialsysteme infrage. Sie können nur funktionieren, wenn ausreichend junge Workforce vorhanden ist. Mit Menschen, die ihr Leben hinter sich haben, aber eine heile Welt von gestern und vorgestern imaginieren, erreicht man gar nichts außer den weiteren Niedergang. Das werden die Alten zuerst bemerken.
swashmark.com, 6 Monate Langzeitperformance / 6 Month long term performance / "vorübergehend" / "temporary" / April-Oktober 2010 / Vogelsang, Erinnerungszentrum / Vogelsang, Place of Remembrance / Schleiden-Gemünd, Germany / finally 1 of 3 hand scratched Windows of Nazi Building, Names of demonized Authors 1933-1945, View over Eifel Landscape through open window, what is now impossible with closed windows. You can only see the landscape through the names which "appear" while the window was scratched blind. Part II of "Asche"
Selected Press: "der Standard", 18. August 2010 (DPA) - Eifel: NS-"Ordensburg" wird Kulturzentrum
Dieses furchtbare Attentat darf niemals in Vergessenheit geraten, es sollte auch dazu dienen das Skandinavienbild, liberal, weltoffen, modern, sozialdemokratisch endlich kritisch zu hinterfragen.
Es ergibt sich aus dieser Tat eine Verantwortung für jede Europäer:in, wie sie sich auch für Deutschland ergeben hat, sie kann nur lauten: Wir wollen ein weltoffenes, ein zugewandtes und vereinigtes Europa, was den Despoten und Rattenfängern alles Länder Europas klar sagt: Vorwärts, niemals zurück, entweder wir leben zusammen, oder wir werden zusammen untergehen.
Am 22. Juli 2011 geschieht in Norwegen das Unfassbare: Ein rechtsextremer Wahnsinniger ermordet auf der Ferieninsel Utoya und in der Hauptstadt Oslo 77 Menschen. Wir sind nicht der Auffassung, dass man Texte über Norwegen schreiben kann, ohne daran zu erinnern. Dieser Horror, der viele junge Menschen der sozialdemokratischen Jugend Norwegens auslöschte, ist weltweit absolut einzigartig und steht im starken Kontrast zu den Klischees, die so über Skandinavien, ohne Finnland, im Umlauf sind.
Wisst ihr, als dieser Terroranschlag von diesem durchgeknallten Kreuzritter kam - das Erste, was ich gedacht habe, war - ja - da und nirgendwo anders kann so eine Scheiße passieren. Da haben sie sich eingeredet, wie tolle sie sind, wie liberal, wie scheiße europäisch. Aber dann sieht man, was da in den bunten Holzhäusern, in der Leere und Dunkelheit, wirklich unter der Oberfläche brodelt. Der nackte Wahnsinn - und keiner hats geahnt, keiner hat es kommen sehen - denn wir sind ja, solange wir unter uns Aushilfs-Waldmohikanern verbleiben - sooooooooooooooo liberal - so liberal, wie Adolf persönlich.
Dazu wird in Schweden der Koran auf offener Straße verbrannt. Auch in Dänemark, da wurde aber mittlerweile ein Gesetz erlassen, was das Verbrennen von Büchern verbietet. Tolle Aussichten, man braucht Gesetze, damit Bücher nicht verbrannt werden.
Auf keiner unserer Reisen sind uns derart viele absolut intolerante, engstirnige, kaffige und bei genauerer Befragung, mit rechten Versatzstücken, nur so gepflasterte, weiße Menschen begegnet, wie in Schweden und Norwegen. Weißer als Weiß. Nie wieder. Was für komplexbehaftete Klemmis mit Proflierungsneurose.Nur der Ingmar Bergman - der hat die voll erwischt. Und natürlich Roy Andersson, der hat sogar ne Szene entworfen, die alles auf den Punkt bringt.
Ja, ja - der Roy ist ein Schwede, zu Namen kommen wir noch.
Das ist nicht lustig - überhaupt nicht lustig - das steckt tief drin - nicht bei den offiziellen Stellen, bei den an einer Hand abzuzählenden Kulturbürgern aus Oslo, Kopenhagen oder Stockholm, aber fährt man durch diese Länder, auch Dänemark, außer Finnland, Island ist ja nur ne Städtchen, ich kann euch sagen - das ist kein Witz. Kein verdammter Witz - der ganze grandiose Film von Andersson, ist überhaupt nicht witzig. Er ist, was das ist. Das ist die Sache mit dem Daumen, man lernt sie kennen, die Einheimischen, weil man schon vom Setting her, nicht der reiche Urlauber ist, sondern der arme Schlucker, der sich kein Auto leisten kann. Man lernt die Menschen kennen, auf Tausenden von Kilometern, man ist "schwach", in den Augen derjenigen, die das Auto haben, das führt dazu, dass sie glauben, sie müssten nichts verbergen, ehrliches Reisen.
Vielleicht sollte Merz sich auch mal bisschen verkleiden und durch Deutschland trampen. Die AfD ist die Spitze eines Eisberges.
Dass Trampen so enden könnte, hätte ich mir bis dahin nicht vorstellen können. So, genug gebasht, keine Ahnung, vielleicht ist es heute besser, also Instamania bestimmt nicht, allerdings macht Andersson wenig Hoffnung, außer dadurch, dass er aus Schweden kommt. Auf solche Szenen muss man erstmal kommen.
Doch sicher, wir waren auch 10 Tage in Uppsala - wo Andersson herkommt. Haben mal wieder auf ne telegrafische Überweisung von meinen Alten gewartet. Wir waren da in einen geilen Studenten WG, mit Elchgras und allem drum und dran - das war ne geile Zeit, die konnten sogar nicht nur Köttbullar kochen und die Bude war mit echten Möbeln eingerichtet. Kein Spanplatten-Origami.
Aber, wie gesagt - Tausende von Kilometern, die Südskandinavier, wissen wahrscheinlich nicht mal selbst, was da in ihren Wäldern und Biosphärenreservaten so abhängt.
Tatsache ist - die Samen sind cool, das ist was ganz anderes, weit hinter dem Polarkreis, zählt sowieso nur noch die Wahrheit, außer in Hammerfest und auf Kreuzfahrtkaffefahrt.
Ich bin jetzt 35 Jahre nach dieser Reise, ich könnte immer noch kotzen, merkt man ne ... egal ... Scheiße Reisen bildet auch.
Dänemark wird hier nur in Form von Hamlet erwähnt - mussten wir leider durch.
Und ich muss dadurch, dass meine Eltern mir auch noch 2 skandinavische Vornamen gegeben haben, das hatte mich ja erst auf die Idee gebracht, da überhaupt aufzuschlagen, trotz aller Skepsis, die sich schon beim Baedeker Studium langsam in mein Hirn frass. Als ich zurück war, habe ich sie konfrontiert: "Warum heiße ich, wie ein Schwede?" "Keine Ahnung hat uns gefallen, passt so schön zusammen, glaube Mutter wollte das." "Würd ich jetzt auch sagen. Vater, ich habe schwarze bis dunkelbraune Locken und seh aus, als ob du mich aus einer marokkanischen Berberfamilie geklaut hast." "Nein, das nicht, mein Sohn, und nicht alle Schweden sind Blond, außerdem heißt du ja nur so - du kommst ja nicht aus Schweden" "Ich hoffe es" -- aaaaaaaaarghh Rette mich - Kultur:
So ist das - bei mir ist es genau andersherum, wie bei Andersson - dem Roy Andersson - da scheint jemand angelsächsisch beeinflusst - mochten die Eltern Schweden etwa nicht? ;)
So einfach kann das sein. Da stellt man einen Mann vor eine nordische Kulisse lässt ihn ein paar Verse aufsagen und alles ist einfach nur so perfekt, dass man fast anfängt vor Glück zu heulen. Aber nein - sie schleppen Kreuzfahrer und Instagram Gesocks in Biosphärenreservate, damit Leute, die da absolut nichts zu suchen haben, so tun können, als ob sie Reisen, als ob sie ihr beschissenes Reihenhaus jemals verlassen hätten. Brauchen aber einen beispiellosen technischen und personellen Aufwand, um sich in der "unberührten" Natur, die 500 Meter zum Instaspot zu quälen, am besten in Birkenstock. *würg und kotz*.
Es ist eigentlich eine einfache Rechnung: Die Erde hat Orte, die schwer zu erreichen sind, auf die man sich vorbereiten muss, wo eben nicht jeder einfach so hinkommt. Aber - es gibt andere Menschen, die nichts anderes im Sinn haben, als diese Leute in Sänften, quasi, wie die Afrikaner die Kolonialeuropäer, dorthin zu tragen. Dabei verlieren sowohl die Menschen, wie die Orte, ihre Seele.
Nur - diese Orte sind nicht für diese Menschen, weil es ihnen nicht, um den Ort geht, sondern darum anzugeben. Also steht das "Foto" im Zentrum.
Bei neueren Smartphones/Tabletts ist eine KI eingebaut, die die Besuchermassen aus den Selfies rausrechnen kann, so kann man so tun, als ob man alleine am Ort gewesen wäre. Damit ist klar, das reale Erleben ist diesen Pappnasen völlig egal, sie stehen da mit hunderten Anderen, die unentgeltlich für Plattformen die Natur ausbeuten, und rendern die anderen dann raus, bevor sie ihr beschissenes Egomanen Pic, angeberisch irgendwo hochladen. Nur - jeder macht dies so, also hört die Selbstverarschung auch nicht auf, wenn sie es hochladen. Diese Leute haben einen an der Waffel. Samsung bewirbt gerade eine solche KI - damit geht dieser Wahnsinn schon runter bis zur Hardware - der Selbstbetrug wird zum Verkaufsargument, die Leute kaufen Smartphones, die andere rausrendern, um zu verbergen, dass sie nur Teil einer anonymen Masse sind, die Orte der Natur verschandeln. Also - diese ganzen Orte, von denen es in Norwegen einige gibt, existieren nur noch mit KI in ihrer natürlichen Form. Wer das nicht pervers findet, sollte einen Therapeuten aufsuchen.
Nicht umsonst hat die Erde es vielen Menschen verdammt schwer gemacht ihr nicht auf die Pelle zu rücken ;). Daran sollte man sich halten. Das Ganze ist keine Demokratisierung des Reisens, sondern eine Zerstörung des Reisens. Das Recht an diesen Orten zu sein, es fällt nicht vom Himmel, man muss es sich erarbeiten. Dann kann man auch davon ausgehen, wie es in den 80ern noch war, dass sich dort nur Leute tummeln die wissen, was sie tun. Mindestens müssen Begrenzungen der Besucherzahlen her, Vorab-Registrierung, verpflichtende einführende Aufklärungsveranstaltungen, Besuch nur in Begleitung von Rangern. In Milano muss man u.U. 1-2 Jahre auf einen Besuch des letzten Abendmahls von Da Vinci warten (Jetzt sofort priviligierten Zugang swashmark exclusiv buchen, morgen anschauen Nur noch 2 Plätze frei). Streng limitieren, bis wieder nur noch Leute kommen, die es sich verdient haben.
Ist man einmal auf dem Level Alpen angekommen, dann verändert sich alles, dann fängt der große Austausch an. Die Alpen simulieren die Alpen. Es gibt dann auch fast nur noch Billigjobs in Gastro und Tourismus. Ist man einmal von einer solchen Billigökonomie anhängig, wird dies zum alleinigen Image, ohne Aussicht da jede wieder herauszukommen. Gerade diese Spotter sind ja nicht die Leute, die ansonsten viel Geld im Land lassen. Man kann sich aber sehr sicher sein, dass sehr viele Menschen diese Orte dann eben nicht mehr besuchen, sie kommen in Verruf, damit kippt das Publikum. Das Geld geht dann zwar immer noch an Plattformen und Influencer, die das Marketing unkontrolliert übernehmen, aber das echte Geld wandert ab. Es bleiben die Barbarenhorden. Das verändert Orte hinsichtlich ihres Images extrem. Wer glaubt, dass dies die "Sehenswürdigkeiten" nicht zerstört, der täuscht sich. Man sägt auf dem Ast, auf dem man sitzt. Das gilt für Natursehenswürdigkeiten in einem viel stärkeren Ausmaß als bei Architektur etc., denn die Natur ist kein Menschenwerk. Damit liegt es nach erfolgter Zerstörung nurmehr in den Händen der Natur, bestimmte Orte wieder erstrahlen zu lassen, dass kann gerne ein paar Hundert Jahre dauern. Was weg ist, ist weg. Was in Rom durch Besuchermassen zerstört wird, dies kann man restaurieren, das geht mit Natur nicht. Die UN sollte global einschreiten.
Billig Massentourismus, Kreuzfahrt und Welterbe schließen sich aus. End of Story.
Egal - auch die furchtbarste Reise, muss irgendwo beginnen:
Natürlich galt für Skandinavien, ohne Island, genau das gleiche, wie für Kairo, ohne Gaza und Libanon. Wir sind mit dem Daumen gereist, die (E-6) E-69 bis zum Kap und dann weiter. Hier war der Joker Russland, das war natürlich eine Schnapsidee, denn die Reise fand noch vor der Reise nach Kairo statt. Es war im Jahr davor - 1983. Damit stand der eiserne Vorhang, wie nichts, und das russische Visum war noch in Arbeit, als wir schon losgefahren sind. Wenigstens einmal die Grenze Norwegen - Russland sehen, vielleicht tut sich ja was. Wie bereits geschildert hatten wir zwei Pässe, wg. Israel, der eine, für arabische Staaten blieb zu Hause, bzw. bei der russischen Botschaft in Godesberg, in Erwartung der illusorischen Einreisegenehmigung, der andere, der leer war, weil er für Israel vorgesehen war, im nächsten Jahr, der ging mit auf Reisen nach Norwegen. War schon witzig, die ganze Welt in einem Pass, nur der für Israel, war irgendwie das Schmuddelkind, keiner wollte ihn - den Norwegern wars egal.
Wir sind im Prinzip der E-6 gefolgt, aber erst, als sie die Grenze zwischen Norwegen und Schweden nach Norwegen überquerte. Schweden, haben wir im äußersten Süden besucht, Helsingborg, aber nur wegen der Fähre Helsingör - Helsingborg. Schweden war reiner Transit nach Norwegen, und später im äußersten Norden, was dann aber kein Schweden ist. Von Helsingborg begaben wir uns, ohne über Los zu gehen, so schnell wie möglich nach Oslo.
Dazu kommen wir später. Dieser Nord-Transit brachte uns dann im äußersten Norden von Narvik - über E-10 Låktatjåkka, Kiruna, Abzweig E-45 Svappavaara, finnische Grenze Kuttanen, zurück nach Norwegen Kautokeino, also quasi eine kleine Runde durch Samenland, soweit im Norden und im Dreiländereck Norwegen, Schweden, Finnland - also eigentlich im Samenland - war auch Schweden seltsamerweise *öche* erträglich, vermutlich, wegen der Einheimischen.
Dieser Teil Schwedens, glaubt es mir, hat mit Abba und Astrid und der sozialdemokratischen Partei soviel zu tun, wie ein Schwein mit dem Fechten. Das ist das echte "Schweden".
Diesen Abstecher haben wir nur gemacht, weil einem finnischen Reisebusfahrer langweilig war, wir, der Fahrer und ein leerer Reisebus mit 56 Plätzen, weiß, allein, durch Samenland. Das ist eine eigene Geschichte, später. Es ist bis heute eines der geheimnisvollsten Dinge, die ich jeh erlebt habe. Wie gesagt, wer ehrlich reist, der wird belohnt, in Schweden nur im äußerten Norden, durch Finnen.
Die Finnen haben uns in Skandinavien ständig vor den Norwegern und Schweden gerettet, das war ein echter Running Gag, insgesamt haben die Finnen 4 Rettungsaktionen gestartet, um uns die Reise erträglich zu machen, sie war kein Selbstläufer, wie in der Türkei. Immer waren weiße Autos und Busse im Spiel.
Deshalb starten wir, wenn ich Lust habe weiterzuschreiben mit Rettungsaktion 2, die spielte sich auf Höhe Lofoten ab. Die Rettungsaktionen von Finnen sind der Anker der Skandinavienreise ohne Island .
Mit den Bezeichnungen Norweger(:innen), Schweden(:innen) sind natürlich die Spießer dort gemeint, also die absoluten Normalbürger:innen und insbesondere der White Trash, der sich im äußersten Norden versammelt hat. Bergarbeiter, komische Fischer, irgendwelche auf Industrieposten arbeitende Säufer, Ölarbeiter, Forstarbeiter, Bauarbeiter etc.. Damit sind nie die Samen gemeint und auch nicht die wenigen Punks und Freaks, die es dort gibt. Die Dichte an Freaks, Punks, sagen wir freiheitsliebenden Menschen, ist nur in Finnland wirklich hoch. Was die Samen betrifft, haben Norwegen und Schweden alles getan, um diese Kultur zu marginalisieren. Norwegen und Finnland haben hier einige Schritte unternommen. Dennoch bleiben viele offene Fragen, die vor allem mit dem kulturellen Erbe und der Vermarktung zu tun haben. Aber auch in Norwegen und Finnland, besteht nach wie vor ein erhebliches soziales Gefälle zwischen weißen Siedlungen und indigenen Siedlungen feststellen. Die Communitys sind weit davon entfernt ökonomisch und sozial gleichgestellt zu sein, auch wenn formale Institutionen geschaffen wurden. Schweden ist hier bis heute mit weitem Abstand hinterher. Im Vergleich zu den frühen 80er Jahren, als wir die Gegend bereist haben, war die Lage in Norwegen ebenso dramatisch, wie in Schweden. In Finnland, auch, wenn die formale Seite später als in Norwegen nachgezogen wurde, haben wir weniger Rassismus und eine stärkere Durchmischung der Bevölkerungen festgestellt. Wie der Link zum Deutschlandfunk zeigt, ist es bis heute oft die Justiz, die gegen die gängige Praxis der Übertragung schwedischer (norwegischer) Gesetze und Moralvorstellungen auf das eigentlich als autonom zu betrachtende Gebiet der Samen, entscheiden muss.
Eine gute Bibliographie genereller Überblick findet sich --> [ HIER ] , Bei Wiki gibt es ein Projekt zu samischer Literatur und Poesie., Gesellschaft für bedrohte Völker, Stand, Sami, [ wieder ] TOPAKTUELL: Lieferketten und Kupfer
Echte kulturelle Aneignung, die so tut, als ob viele Bestandteile der Kultur dieser Regionen zur weißen Kultur und nicht zu den Samen gehören sind besonders in Norwegen und Schweden aktuell, und darüber hinaus besonders schwer aus den Köpfen zu bekommen. Was auch in Mittel- und Südamerika, in Nordamerika, trotz noch viel weiter fortgeschrittener formaler und sozialer Gleichstellung, das Kardinalproblem bleibt. Weiße vermarkten ständig etwas, was ihnen nicht gehört, etwa das Rentier, Land, Wald, Verkehrswege, bestimmte Muster in Bekleidung, wie im Fall in Mexiko, nur Skandinavien ist weit von Mexico entfernt - der berühmte "Norwegerpullover" auf Mexikanisch etwa.
Das mexikanische Beispiel macht auch deutlich, was kulturelle Aneignung ist, und was nicht. Reggae Musik zu spielen ist keine kulturelle Aneignung, weil sich diese Musik keiner bestimmten Gruppe zuordnen lässt, die nicht selbst schon von anderen Quellen inspiriert, von Anfang an ein Teil der kommerziellen Popkultur war.
Anders sieht es bei vollkommen originären Inhalten von Kulturen aus, die ihre Dinge vermarkten wollen, um Geld in die Community zu bringen, es aber nicht können, weil große internationale Konzerne es verhindern, und sogar versuchen Copyrights, SLAPP Klagen etc. anzuwenden.
Zu keinem einzigen Zeitpunkt gab es für Jamaikaner Schwierigkeiten Reggae zu vermarkten. Genauso in den USA für Schwarze Hip-Hop und Rap, im Gegenteil. Diese Stile wurden 1. von Anfang an mit allen möglichen anderen gemischt und sie waren niemals, zu keinem Zeitpunkt, allein Ausdruck von Unterdrückung bzw. Rebellion. Die Protagonisten selbst haben diese Unterdrückung und Rebellion von Anfang an mit vermarktet und oft den eigenen poitischen Aktivisten damit bisweilen auch Schaden zugefügt - Gangsta Rap - "The burden AND the Dollars", auch mit Content von anderen Kulturen, das ist das maximale, was gesagt werden kann.
Vertreter:innen dieser Communitys, waren und sind, bis in den Spitzenpositionen und mehrfachen Millionärslevel, auch durch die Beimischung von ursprünglich indigenem Content der USA etc, was bis zum Jazz zurückreicht (besonders die Sümpfe um New Orleans), auch tief in den afrikanischen Continent heinein (Creolisch), bourgeois unterwegs. Die USA sind nicht Afrika. Punkt. Die Musiker:innen selbst äußern derartiges nicht, es sind in der Regel verzogene weiße Rotzblagen aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und Suburbs, die hier einen Stellvertreter:innen Krieg führen, der ihrer eigenen Überhöhung dient.
"That's my people - das sind aber keine Samen oda?"
"Nein, die kommen aus Paris oder sind in Paris."
"Wär schon cool so ein echter Samenrap, ich mein, du weißt, wie es da teilweise aussieht. Sicher die eigene Kultur und so weiter. Aber weißt du noch diese Siedlung da, diese Bar? Der eine Typ der völlig besoffen, der hats echt drauf gehabt."
"Ja stimmt. That's my People ist im Grunde auch echter Scheiß. Ich mein ja klar, so die Graffiti Attitude ist ja klar. Nicht son Bansky, oder wie der heißt, Poesiealbum Scheiß für Omas. Ohh, ein kleines süßes Mädchen lässt einen Luftballon fliegen, oder fliegt er ihr weg, es ist ganz traurig? Weißt du, sowas find ich richtig scheiße, so billig, so eindimensional, so ohne jede Attitude. Wie son scheiß Rembrandt, nur, dass der Rembrandt wenigstens was konnte außer labern."
"Komm ey, das ist wie son scheiß Kinderbuch, die Raupe Nimmersatt. Dann noch voll mit Zeigefinger, oh schau mal, wie schlecht es dem geht, der, dies, das - aber die scheiß Pics kommen immer dann, wenn die Szene und die Kampfpresse und die Aktivisten schon 200 Jahre für gekämpft haben, der kommt immer erst dann, wenn es keinem mehr weh tut, klaut sich den Content im Underground, bei den echten Aktivisten zusammen - is echt zum Kotzen."
"Der ist mit Sicherheit schon 78."
"Sogar dieser scheiß Name, Bansky, Worhol, Banksky - boar so ein geiles Wortspiel, da fang ich an zu weinen, verstehst, vielleicht ist der scheiß Andy ja wiederauferstanden und sucht jetzt nach neuen Motiven, wie son Nosferatu der Popkultur. Voll hängen geblieben auf seinem prime Humor."
"Voll wahr, ey, alles geklaut mit ner Spukstory, dummen Wortspielchen, obendrauf, nur deshalb funktioniert der Scheiß bei Trotteln, weil außer uns Kunsttheoretikern keine Sau die echte Bummgeschichte zwischen Worhol und Baknsky kennt man - Worhol hat nie einen hoch gekriegt, komm ey, lassen wir das - Revoluzzer - da lachen ja die Hühner."
"Weiste bei dem Beknaksky ist dat doch im Prinzip alles so 5oer Jahre Spielzeuch, als ob der dat direkt von der Verpackung abmalt"
"Chrrrrrhieihäää - jo man. Cool mach, alter. Versteh schon, wenn ich der Bansky wär, würd ich auch dafür sorgen, dass keiner weiß, wer ich bin, die Scheiße ist sowas von stupidoemo für FFF. Echt - oder dieses Ding da, der Junge für das NHS in England kopiert sich selbst und macht nen Rotes Kreuz darauf. Wie dumm ist das denn? Das Rote Kreuz ist eine christliche Organisation, ja, schließt dreiviertel der Menschheit aus, es hat eine aufgearbeitätärä Kolonialgeschichte gegeben. War bei den Nazis an der Vernichtung von "unwertem Leben" beteiligt - betrieb Kinderheime und hat sich fröhlich durch die Reihen gebummst, ja, alles längst erforscht. Dann kommt der da mit seinem Roten Kreuz der Menschlichkeit - kotz. Das zeigt, wie dumm der ist, wie weit weg der von der Straße ist, jede Wette, der hat gedacht, das rote Kreuz wär auch in Damaskus zuständig und in Peking. So, wat ist die echte Aussage - Hilfe nur im christlichen und kolonialen Kontext, da könnte ich Kotzen, so dumm, weil er die Ikonografie des Westens voraussetzt, um auf seine Aussage zu kommen, das ist rassistisch, aber hey, ich bin so geil, ich bin so anti, ich bin so street."
"Jo, dat stimmt echt, die gründen ja sogar in New York schon eigene Rettungssysteme, weil die Orthodoxen und Chassidim nicht in einen Wagen mit Kreuz einsteigen, da steckt auch ne ganz andere Medizin dahinter, oder die Transen, Queeren, Schwulen, Lesben, die machen auch schon eigene Services und Rettungswagen. Ich hätte auch kein Bock mir von ner Hete das Arschloch rasieren zu lassen, das sind ganz andere Kulturen, dat ist dat mit "Thats my People", kommt der da mit som 1. Weltkrieg Scheiß um die Ecke."
"Jo man - du sagst es - alles Kulturen, mit einem Recht auf eigene und angemessene Gesundheitsversorgung nach ihren kulturellen oder religiösen Vorstellungen - man, man, der könnt meinetwegen ex gehen. So sauer macht mich dieses Marketingluder. Heuchler."
"Weisste, ey, die Leute beim NHS und die Kranken sind voll am abschmieren, seit 100 Jahren, verstehste, wartest auch 100 Jahre auf ne OP - dann kommt dat scheiß Corona oben drauf, der Typ schleicht sich ins Krankenhaus, und hängt da son Ding auf. Beutet der die scheiß Situation voll aus, für sein kack. Echt - kacke, das ist keine Street-Art. Durch diese Typen ist die ganze Szene doch in Verruf geraten. Echt kacke. Und dann wirds versteigert und bringt zig Millionen, die spendet der dann an die Bürokratie, die uns an anderer Stelle jagd - der Typ ist der totale Heuchler und Systemstabilisierer. Wie werden denn die Leute und Gruppen ausgesucht, an die er spendet, hab mir die Finger wund gesucht nix, kein Spendenregister, keine Einhaltung der Transparenzgesetze, keine demokratische Entscheidung an wen die Kohle geht - alles Willkür und Moral eines unbekannten Egomanen. Am Ende ist dat Trump."
"Ich glaubs nicht, hab ich auch schonmal gedacht, als der Trump da den Act gegen Migration unterschrieben hat - dacht - ne - dat is keine Unterschrift, dat ist der beschissenste Tag, den ich jeh gesehen habe."
"Keine Sau kann ernsthaft überprüfen, was mit der Kohle, die er ohne ernsthafte Belege spendet, angestellt wird - voll das Alibi - fürs Finanzamt, echt ... das nervt. "
"Jo - da lob ich mir Thats my Peolple und NTM eh, die habens gecheckt, stecken die scheiß Kohle selber ein, statt da einen auf Jesus zu machen, pissen gegen Front National Plakate und zeigen nicht son Poesie Scheiß, sondern Tags. Oder - darum gehts doch - Reclaim the Streets - for us, man."
"Jo man, bin echt lange dabei, aber dass daraus mal son Moralscheiß mit super simplen Bildchen und gestelltem Emoscheiß wird, scheiß Dollarersatz für Superreiche, so Dagobert Kunst, das hätt ich am Anfang garnicht gedacht. Egal, Alter, wir müssen weiter. Wat kommt als nächstes"
"Na was schon - Saami Rap - yeah man."
"Dann zeig mal her, die heiße Scheiße aus dem Norden. Haben die nicht auch son Musikfestival?"
Hoch über der Straße bewegte sich still und unheimlich der mächtige Bus des finnischen Reiseunternehmens "Viimeinen matka". Er kam die E-6 von Süden, entlang des Ofotfjord. Der erste Schnee im August bedeckte zart die Straße. Hinter dem Bus stob eine Wolke aus feinsten Pulverschnee auf, wie die Gischt eines Seglers. Unwirtlich, als würde er schweben, von einer unheimlichen Macht emporgehoben, von göttlicher Strömung angetrieben. Die Scheinwerfer stierten gelb in der hellen Nacht. Alles verstummte, alles hielt inne, wie eine Flaute der Zeit. Wohl drei Tage standen wir schon bei Narvik.
Die Strömung trieb den weißen Bus unwiderstehlich in unsere Richtung. "Hoffentlich, bitte, bitte, so langsam gehen uns die Vorräte aus." "Ach - scheiß Reisebus hält eh nicht!" "Was steht da in dem Anzeigeding vorn?" - "Kaikkialla ja ei missään" - "Hier habs im Wörterbuch - 'Überall und Nirgendwo' - cool man!" Kaum gesagt stand er neben uns, mit einem Zischen öffnete sich die hydraulische Tür, "Hyppää kyytiin - come in!", sagte eine Stimme aus den dunklen Dünsten des Inneraumes.
Alles. Alles. Alles und Nichts.
Fahl fiel das Mondlicht durch die beschlagenen Scheiben, die Silhouette des Captains, ein Licht aus der Laterne streifte über die Hälfte seines Gesichts, Basbeballcap, HJK 1907, weiß, blaue, dreckige abgenutzte Cap, wieso sieht der Fussball aus, wie ein Basketball? Blonde Strähnen quillen aus dem Rand, eine fällt übers Auge.
"Wohin?" "Kautokeino!" "Karasjok?" "Kautokeino!!" "Skibotn?" "Kiruna!" "Kirkenes?" "Njet!" "Okay".
Wir stiegen ein, mit einem leicht schaudrigen Gefühl. Zischen, Tür zu. Dumpfer Diesel. 3 Menschen, 56 leere Plätze. Rot-Braun-Grünes wirres Sitzpolster. Haltebügel. Plätze für Menschen mit speziellen Superkräften, rechts hinter dem Fahrer. Da kannst du mit ihm auf die Straße schauen, ihn von der Seite beobachten, im toten Winkel seines Innenraumspiegels, die Beine lässig über den horizontalen Bügel hängen. Den Beschlag mit der Hand wegwischen
Die Hand zur Faust geballt, seitlich mit dem Handschuh, die dem Daumen abgewandte Seite der Hand, wieder und wieder. Die Faust setzt oben an, beschreibt kleine Kreisbewegungen, die auf der horizontalen Ebene ausfransen, eine Form mit weichen Ausfransungen, dann zieht der Handschuh kurvenartig in die untere Ecke, der Belag ist glatt, feucht, die Hand rutscht nicht in einer Linie, ein Bogen, der sich nach unten verengt, es sieht aus wie eine hohe, schlanke Welle, die sich gerade bricht, es erinnert an die Darstellung der Brandung, von sturmumtoster See im Manga, in Final Fantasy, kaum ist die Bewegung beschrieben - zerläuft der Rand, Tropfen bilden sich, die Wolle des Handschuhs ist feucht. Es begann zu regnen, von außen schlugen die Tropfen gegen die Welle und konnten sie nicht erreichen, sie gaben der Wischwelle eine Textur, die sich wieder aus zerrinnendem Wassser zusammensetze. Sie will uns fressen, diese Mangawelle, gerade ins Fenster gewischt, ich blickte hinaus, wischte wieder frei, was erneut beschlug.
Bäume, Wasser, Bäume, Bäume, Bäume, Steine, Bäume, Wasser, Schilder, Bäume, Bäume, Steine, Wasser, dumpfer Diesel. Es wurde nicht gesprochen, bevor 50 KM Weg gemeinsam gefahren sind. Zeit spielt keine Rolle, kann nicht schneller als 60.
Seine Lippen sind trocken von der Lüftung, rissig, er hat schlechte Zähne, unregelmäßig verfärbt. Der Mund steht die ganze Zeit halb offen, er schaut in den Spiegel, alle paar Sekunden.
Schweigen. Ich denke an die Welle. Heute fällt mir ein: Das süße Jenseits. Ich drehe mich damals in meiner Vorstellung heute, um, der Bus ist voller Kinder, das passiert mir hier ständig, seit wir so weit im Norden sind, Polarfieber, Filme, Bücher, Tagträume, plötzlich bin ich mitten drin - in einer Zwischenwelt aus Erinnerung und Gegenwart, aus Realität und Fiktion, es ist schön, es ist das lange Fahren, die hellen Nächte, wenn glitzernd der Augustschnee durch den Mond fällt und die Sonne kaum hinter dem Horizont verschwindet, eine Welt der Träume, die Monotonie der Landschaft - ist wie ein Jenseits auf Zeit.
Karte. Es gibt für ein solches Fahrzeug nur drei Möglichkeiten, von Narvik nach Kautokeino zu kommen, entweder den großen, schönen nördlichen Bogen via E-6 bis zur Kreuzung E-45 vor Alta und dann wieder nach Süden über die 45 bis Kautokeino, das wäre der Weg, der uns mehr Zeit gekostet hätte, weil dort auch viele Fähren sind. Oder es geht über Skibotn auf die E-8, Norwegen verlassen und genau auf der finnisch-schwedischen Grenze, dann durch Finnland, wieder nach Norwegen und Kautokeino.
Die Strecke ist schwierig zu fahren und sehr kurvenreich, weil sie direkt durch die nördlichen Sümpfe und Seen des Samenreiches verläuft. Eher nicht. Nach einigem interessanten finnisch-englisch Pitching, wurde uns klar, wie der geheimnisvolle Finne fahren wollte, die südliche Route von Narvik über Kiruna, mitten durch den nördlichsten Teil des heute "Schweden" genannten Teils des Samenlandes. Dann bei Kuttanen auf die E-8, bei Karesuando nach Finnland rein, und beim Abzweig Palojoensuu schließlich durch das heutige Finnland nach Kautokeino, via norwegische Grenze bei Kivilompolo.
Wir wollten zwar nicht unbeding nach Karasjok, sondern nach Kirkenes, aber da oben ist wichtiger, dass die Richtung halbwegs stimmt. also stimmte die Richtung im Prinzip, für die Verhältnisse im Norden Europas, waren wir dann eigentlich schon in Karasjok. Da gab es ein Postamt, falls die Russen die Pässe bearbeitet hätten, wären sie aus dem Münsterland nach Karasjok geschickt worden. Wir hatten uns mit unserer Reisekasse, anders als bei dem Kleinasientrip, stark verschätzt, was hauptsächlich an Alkohol und Tabak lag. Damals gab es kein Internet, der einzige Weg schnell an frisches Geld von den Eltern zu kommen, war eine telegrafische Postanweisung. Das Geld wurde auf dem einen Postamt eingezahlt und telegrafisch wurde eine Bestätigung an das entfernte Postamt geschickt. Das dauerte maximal 48 Stunden. In Karasjok lagen 1000 Mark bereit. Damit wollten wir dann nach Kirkenes weiter, falls die Russen ein Visum ausgestellt hätten, ansonsten, zurück, bis zur norwegischen Küste und dann nach Norden, diesmal die gesamte Küste lang, eben bis zum Nordkap, das Alternativziel - wenn wir nicht nach Russland kommen. Nicht verwirren lassen, wenn man wenig Strassen hat, fährt man viel hin und her.
Wir stiegen ein. Wir stiegen schon wieder ein. Was war das? Was habe ich vergessen, dass ich uns zweimal einsteigen lasse. Das ist das Polarfieber.
Seine Lippen sind trocken von der Lüftung, rissig, er hat schlechte Zähne, unregelmäßig verfärbt. Der Mund steht die ganze Zeit halb offen, er schaut in den Spiegel, alle paar Sekunden.
Es gibt auf diesen Routen praktisch keinen privaten Fernverkehr. Ich mein, wer außer Typen wie wir, will schon von Narvik nach Karasjok fahren?
Da sind nicht an jeder Ecke Tankstellen, irgendwelche Siedlungen und Raststätten. Das Wetter kann sehr ungemütlich werden. Da muss es einen verdammt guten Grund geben. Schon eine Panne kann wirklich komische Folgen haben. Stellen wir uns mal vor es gäbe den ADAC, aber keine Handys und der nächste Fernsprecher an einer Tankstelle ist 40 KM entfernt. Narvik-Karasjok, das sind 622 KM bis 732 KM, "direkt". Damals waren da auch so gut wie keine Touristen unterwegs, selbst die Wohnmobilistendichte war wesentlich geringer als in Anatolien (Travel1). Also - 2-3 Tage, bis sich ein Lift ergab. Das Schienennetz Norwegens endet in Narvik, danach gibt es auch keinen öffentlichen Nahverkehr über Schulbusse hinaus. In die Richtung eh nicht. Wir sind fast immer mit Trucks gefahren.
Ich bemerke auch beim Schreiben, wie sehr sich dort in der Polarregion Europas alles um die Planung von Routen, Entfernungen und Kreuzungen der wenigen Straßen dreht. Du musst aufpassen. Es ist auch nicht möglich sich irgendwie auf halber Strecke an einem kleinen Weiler, mitten zwischen zwei ernsthaften Städtchen, die gut und gerne 150 KM auseinanderliegen herauszulassen, denn ist es passiert, keine Versorgung. Mit der Rentier- und Elchjagd wird es schwierig, Trinkwasser ist auch rar. Schließlich waren wir auf einer Trampreise und nicht auf einem Survivaltrip. Angeln ist eine Chance, das haben wir manchmal gemacht. Einmal haben wir diesen Fehler, weiter südlich - "Wird schon irgendwo nen Kiosk geben" - das ganze endete mit der letzten Tütensuppe, die wir mit abgekochtem Brackwasser hergestellt hatten, bis zwei Finnen in einem dieser klitzekleinen Toyota Büsslein kamen, das ist aber eine andere Geschichte. Ja - verdursten und verhungern ist eine vage Option, es gab keine Handys.
Alles zieht und dehnt sich endlos, alles sieht auf der Karte viel näher aus, als es ist, es dauerte nicht lange, und auf dieser Reise drehte sich alles nur noch um Routen, Karten, Himmelsrichtungen, Siedlungen, Tankstellen, alles, alles, alles - wurde zu dieser Zeit, ohne Handy, ohne Netze, also wirklich reisen ohne ständige Rückversicherung, zu einer Frage des "Überlebens". Des Überlebens freilich nicht auf einem so existentialistischen Niveau, wie meinetwegen in den Alpen auf 3000 Meter in einer Eiswand. Doch die Frage, wie gut oder schlecht es einem ging, ob ein Ort zum Dauercamp wird, die spielt schon eine ernsthafte Rolle. Weiter sind die meisten Leute da oben nicht besonders freundlich.
Es ist so, ja, es wurde zu auch einer Frage des Körpers, was wir von unseren Reisen zuvor nicht kannten.
Das war nicht so, wie in der Türkei, ständige Einladungen, Tee an die Trampstelle gebracht. Es war eher so, dass viele Leute Angst vor uns hatten, uns seltsam fanden, nicht verstanden haben, wie wir auf so eine Art Reisen konnten. Die Skepsis, außer in Finnland, war sehr, sehr groß. Die Leute, außer den Truckern, die uns mitgenommen haben, waren zwar selbst Einheimische, aber sie kamen meist aus den Zentren des Südens, wie Oslo, Stockholm. Sie waren so weit im Norden selbst fremd .
Aber der gewichtigste Grund für unsere großen Schwierigkeiten beim Reisen war sicher, dass nur wenige Leute im Norden überhaupt die nächste Stadt, oder Städtchen besuchen, sie blieben in einem Umkreis von 20 KM um ihr eigenes Haus oder Wohnung.
Dafür erfanden wir den Begriff "Daumenflaute". Und genau so hat es sich auch angefühlt, als ob wir auf dem Ozean treiben und kein Windhauch bringt uns in irgendeine Richtung.
Die Strömungen spielen ihr Spiel mit uns. Wir zelten neben der Straße, einer hält Wache, vielleicht kommt in der Nacht ein Auto, was weiter fährt, wenn du das verpasst - scheiße. Scheinwerfer der Hoffnung, die ein ums andere Mal enttäuscht wird, dringen durch die Zeltwand, kurz der Motor, dann verschwindet es wieder in der hellen Nacht. Warten, Warten, Warten, Mückenstiche zählen und pflegen, Zelt aufbauen, die Plane besonders sorgfältig spannen, Zelt abbauen, die Plane besonders sorgfältig falten, Spiele spielen, Gras ausrupfen, dummes Zeug reden, baden im Fjord, Füße im kalten Wasser - ein Auto, schnell, stolpern beim Hochziehen der Hose, halbnackt stehst du an der Straße - die Hose ohne Gürtel in den Kniekehlen - Mist - der denkt, du bist bescheuert - wieder nix.
Die einzelnen Siedlungen waren also sehr auf sich selbst bezogen, was auch dazu führte, dass wir ständig, wie Aussätzige und total Fremde behandelt wurden. Gingen wir in ein "Restaurant", bzw. eine Bar, war es, wie im Film, alle Augen klebten an einem, die Musik wurde leiser, die Gespräche verstummten. Wir haben uns dann angewöhnt in solchen Situationen laut "Buh - Deutsche" zu rufen. Dann ging alles weiter. Also, in den frühen 80ern war da nicht viel mit Tourismus.
Im Bus. Unsere Augen hingen am Straßensaum. Was war zu erspähen? Was würde die Monotonie des Nordens durchbrechen? Der Straßenrand ging über in Schotter, der Schotter in Gras, das Gras wanderte den Graben hinunter und wieder herauf, die ersten Bäume. Das ergab ein grün-graues Band was an den Fenstern vorbeizog. Die Wischwellen schlossen sich, feine Tropfen liefen über den Rand.
Stunden, um Stunden - 800 Km, 780 KM, 770Km, 700KM - es wurde heller, der Regen wurde stärker und nur auf den höchsten Bergen blieb eine zarte Haube von Schnee, der Wetterwechsel.
Ein trüber Geist des Unmuts, umnebelte uns je grauer der Tag wurde, je weniger Hoffnung auf einen Sonnenstrahl bestand, die Landschaft hatte ihre Konturen verloren.
Sie zeigen immer nur ein Bild, sie zeigen nie, wie man da hinkommt, sie fliegen hin, sie kommen mit der Kreuzfahrt, Fahrzeuge spucken sie aus, ein Spot, ein zweiter Spot, die haben keinen Weg, sie haben ein Ziel, ein Ziel ohne Weg dorthin ist kein Ziel, das ist wie beim ZEN Bogenschießen - alles - dreht sich um den Weg, hast du ihn, dann findest du das Ziel mit verbundenen Augen - es hat keine Bedeutung mehr, weil der Pfeil es immer trifft, so oder so. Ein Ziel hat keine Bedeutung.
Sie zeigen nie, was diese Landschaft des Nordens mit einem anstellt, wenn sie endlos über tausende Kilometer an einem vorbeizieht.
Sie haben keine Zeit, die wollen Prospekte und Imagination abklappern und erholen, erleben, sie wollen nicht reisen, sie können es nicht, denn sie müssen das Geld für ihre "Erholung" verdienen, um wieder erschöpft zu sein, wenn sie es zusammen haben, das Geld, dann wieder "Erholung" - sie verrammeln den Norden mit Brettern auf denen "Klischee" steht
Wenn du die Natur drei Tage siehst, ist sie wie im Prospekt, musst du durch sie durch, 3 Monate - nur um ans Ende aller Straßen zu kommen, dann ist sie dein Feind, sie frisst dich mit ihrer Monotonie, mit ihrer Menschenleere, mit ihrem großen Schweigen, mit ihrem großen Maul, was immer nur sagt, ich höre nicht mehr auf, fahre so weit du willst, und wenn ich gehe, kommt das Meer. Siehe alle Elche sind gleich.
Es entsteht eine große Monotonie, eine Melancholie, die aber nicht den süßen Beigeschmack des Todes hat, wie es sonst so ist und in der romantischen Literatur gefunden werden kann. Es geht über in eine leere Melancholie, die einer Unruhe weicht, einer tiefen und traurigen inneren Wut, für eine Zeitlang werden die Kilometer dann zäh wie Brei. Fahren, fahren, fahren, doch es fühlt sich an wie Stillstand. Du sehnst dich nach einer Laterne, nach einem Hof in der Ferne, nach Werbetafeln, irgendwas, was zu dir spricht, nach einer vorbeiziehenden Tankstelle, nach anderen Autos, das wird zu Großereignissen, ein Augenblick der Wachheit, der Vergewisserung, dass nicht alles schon verloren ist in diesen unendlichen Bäumen, dass sie dich nicht holen wird, diese Wildnis des Nordens, dass du noch eine Chance hast, nicht für immer und alle Zeiten in diesem Bus zu fahren, immer und immer, immer, immer, immer. Komm bleib, wir geben dich nicht her. .
Ein ohnmächtiger Zorn, der einer großen Erschöpfung weicht, erschöpft durch das Nichts, schicksalsergeben verstehen, das geht noch 700 KM so weiter, aber dann bist du erst bei der nächsten Zwischenstation - es sind noch 500, nochmal 1000, dann bist du da, bevor es weiter geht, 1000, 800, 450, 680, nochmal 1000 - du kommst da nicht mehr raus. Bleib, bleib bei Kilometer 345, einfach liegen, irgendwann ist es vorbei.
Aufraffen. Die Thermoskanne, ein Tee. Zu gelangweilt, um zu sprechen. Nichts über das es sich lohnt zu sprechen.
Alles überlagert sich, nichts ist mehr weit, was ist weit, nichts ist mehr nah, nichts ist Vergangenheit, nichts ist Zukunft, die Gegenwart ist ein graues Band und das Brummen eines Diesel - endlos, zwischendurch Regen, zwischendurch Wind, zwischendurch eine Tankstelle - was siehst du eigentlich noch? Wer spricht da zu dir? Hast du Hunger? Hast du Durst? Das ist das Polarfieber, es löst alles auf in seiner Weite, es löst dich in sich auf, alles dem du näher kommst, rückt weiter weg, du bist nah und siehst dich, du bist weit weg, und siehst dich am Horizont winken, je näher du ihm kommst, umso schneller rennst du weg - wenn du stehen bleibst, bist du tot, wenn du dich fallen lässt, bist du tot, wenn du nicht wach bleibst, bist du tot. Trink deinen Tee, halt dich an ihm fest, er wird dich am Leben halten, er wird deine Augen wieder öffnen, die warme Tasse, der Duft, rieche, schmecke, du bist da, du reist, Kilometer um Kilometer, komm zurück ins Leben, reise weiter, du kannst das. Lass diese eine Träne über dein Gesicht rollen, dann schluck sie runter, wenn sie deine Lippen erreicht.
"Ey kumma rechts - da is einer von den Eingeborenen" "Jo, am Holzhacken." "So hatt ich mir das eigentlich vorgestellt" "Is aber kein Same" "Ne, is nen Finne oder sowat" "Ne, ne, das is ein Kanadier seh ich an der Nasenspitze, die finnische ist breiter." "Aber wir sind in Finnland" "Norden is Norden"
Der Fahrer sprach kein Wort. Es schien als ob ein böser Geist mit im Bus saß, der Fahrer sagte plötzlich in gebrochenem Englisch "My Name is Taavi.","Hendrick", "Paul". "Why are you going this way round with an empty Bus", fragte ich, nachdem ich mit größter Anstrengung meinen Mund bewegen konnte, diese Worte auszuatmen. Ich musste aus der Vorstellungsrunde unbedingt etwas herausholen. Wir hatten inzwischen verstanden, jede Gelegenheit, trotz größter Unlust etwas zu sagen, zu nutzen. Aus diesen schweigsamen Gesellen im Norden ein Wort zu pressen, war eine komplizierte und ungliablich anstrengende Sache. Die Zeit verstrich. Unsere Blicke trafen sich, wenn er sich zu uns umdrehte. Er war einer jener Leute, die einem für den Bruchteil einer Sekunde ins Auge schauen, aber den Blick nicht halten konnten. Er starrte weiter nach hinten in den Bus, immer wieder, dann schnell wieder auf die Straße. Was wollte er da sehen, er hatte beide Außenspiegel, den Innenspiegel - es gab keinen Grund ständig den Kopf nach hinten zu drehen. Wir saßen ja schräg hinter ihm. Der Einfachheit halber spricht der Fahrer ab sofort Deutsch, mir ist das zu blöde, die ganze Zeit dieses seltsame Englisch zu schreiben, vermutlich könnte ich es garnicht. Da, er sah uns kurz an, von einem zum anderen, sprudelte es für seine Verhältnisse nur so plötzlich aus ihm raus.
"Nun? Ich werde doch wohl von ihm reden können? Ist sein Name etwa so gefährlich, daß er Euch vergiften könnte, wenn ich ihn in den Mund nehm? Alles Glück mit Finnlands Flagge! Sie wird ebenso ungestört von unserem fernen Gerede wehen, als wenn der Fluch sich tausend Meilen von uns befindet, als wenn er auf Armesweite in unserem Windschatten steuert; denn, meine Lieben, ich muss Euch nur sagen, daß ich von der Geschichte nicht sonderlich viel glaube und sie eher für altes Sagengeklatsche als für Wahrheit halte."
Wir schauten aus dem Fenster und taten, als ob wir nichts gehört hätten. Plötzlich fing der seltsame Fahrer leise an zu summen. Melodisch. Irgendwie sogar musikalisch. Während des Gesummes wurde der Bus irgendwie unruhig, er schien wie über Bodenwellen zu fahren. Ein furchtbarer Sturmwind heulte auf, pfeift durch die nackte Tundra. Die Luft und die Straße bleiben, nur in der nächsten Umgebung des finnischen Busses, scheint alles unwirklich und seltsam zu sein. Das Summen des Fahrers wurde immer lauter, wie magisch bewegten sich plötzlich unsere Hände, wir begannen selbst leise zu summen, dazu in einem metaphysischen Rhythms zu klatschen. Der Bus fuhr nun ganz ruhig als schwebte er durch die endlose Weite des Samenlandes, wir klatschten, wir summten, wir flogen nach Kautokeino?
(Bedienungstipp: Video starten und weiter lesen, nicht am Video hängen bleiben, zur Musik lesen.)
Nein, ich war wirklich in diesem Bus, jetzt wieder der Diesel. Mein Begleiter stupste mich mit dem Ellenbogen an und machte eine Geste in Richtung Fahrer - der fing wieder an zu reden
" Die Frist ist um,… und abermals verstrichen sind sieben Jahr…voll Überdruss wirft mich die Straße ab … Ha! Stolze Straße! In kurzer Frist sollst du mich wieder tragen! Dein Trotz ist beugsam, doch ewig meine Qual! Das Heil, das in der Ferne Norwegens ich suche, nie werd ich es finden! Euch, den finnischen Bussen bleib' ich getreu - bis eure letzten Blicke matt - und euer letzter Diesel verbraucht!"
"Aä, ich dachte wir fahren zu einer Tankstelle?" "Wir sollten ihn bitten uns auszulassen." "Und die Tundra?" "Die ist mir langsam glaub ich lieber" "Hallo, Meister, muss mal raus - du weißt schon ..." Der ließ sich nicht beeindrucken. "Hallo"
"Wie oft in der Straßen tiefsten Schund stürzt ich voll Sehnsucht mich hinab: doch ach! Den Tod, ich fand ihn nicht! Da, wo der Busse furchtbar Grab, trieb meinen Bus ich zum Abgrund: doch ach! mein Grab, es schloss sich nicht!"
"Ich glaube - der will sich in den Tod fahren - was sollen wir machen?" "Nothammer, Fenster und raus". Plötzlich beschleunigte der Bus - der Fahrer drehte sich zu uns um, schrie uns reglerecht an:
"Verhöhnend droht ich den Russen auch, in wildem Kampfe hofft ich Tod: 'Hier' - rief ich - 'zeige deine Taten! Von Schätzen voll ist Bus und Tasche!' - Doch ach! des Nordens barbar'scher Sohn schlägt bang das Kreuz und flieht davon."
"Ja gut, dass die Russen Feiglinge sind, sich nur mit Schwächeren anlegen, hat sich ja rumgesprochen. Aber was will der uns sagen?" "42 hängen geblieben, Winterkrieg, sind se auch abgehauen, wie die Waschweiber. Die Russen." "War das 42 oder 40?" "Ist doch latte ob der 150 oder 148 ist macht auch keinen Unterschied. Halten sich scheinbar gut im Norden."
"Nirgends ein Grab! Niemals der Tod!"
"Oh, oh - klingt ziemlich verzweifelt, scheint echt ne lange Strecke zu sein" "Ja gut - du wolltest unbendingt in den Norden, ich wollte nach Neapel. In Neapel würd uns kein depressiver Eskimo mit irgendwelchen suizidalen Operetten die Ohren vollplärren - ich sag nur Caruso" "Schnauze - immer bin ich alles Schuld" "Das sind nun einmal Fakten, die musst du doch auch mal ohne Schuld und Scham besprechen können." "Bestell deinem Therapeuten, wenn wir das hier überleben, dass ich ihn besuchen werde" "Warum? Hast du etwa Liebeskummer wegen mir?" "Aaaaargh - jetzt ist nicht der Ort, nicht die Zeit.""Ti Amo geht immer."
"Dies der Verdammnis Schreckgebot. Euch frage ich, gepries'ne Engel Gottes, die meines Heils Bedingung mir gewann! War ich Unsel'ger Spielwerk eures Spottes, als die Erlösung du mir zeigtest an?"
"Äh ja genau - du kannst dich gar nicht umbringen, weil wir dich mit ewigem Leben ausgestattet. Leben ist Liebe mein Alter, schau doch mal aus dem Fenster, die wunderbare Natur" Paul ist manchmal wirklich geistegängenwärtig, aber wenige Sekunden später wieder völlig meschugge. "Paul, das ist keine schöne Natur, das ist Tundra, du treibst den doch erst recht in den Selbstmord." "Hm"
"Vergeb'ne Hoffnung! Furchtbar eitler Wahn! Un ew'ge Treu auf Erden - ist's getan! Nur eine Hoffnung soll mir bleiben, nur eine unerschüttert steh'n: - so lang der Erde Keim auch treiben, so muss sie doch zugrunde gehn."
"Erst mal nach Kautokeino, Meister" jetzt war ich dran "das mit dem Weltuntergang ist doch nur son Spruch, bring uns erstmal zur Tanke - danach geht die Welt vielleicht ja wirklich unter, vorher ganz bestimmt nicht. Steht schon in der Bibel: 'Eine Muschel kündigt das jüngste Gericht, den Fall Babylons und die Bestrafung derer an, die das erste Tier anbeten'. Shell - die Muschel - das ist ne Shelltankstelle. Kannst mir glauben, bin erzkatholisch, mein Vater war Priester. Wir müssen erst die Muschel sehen". Ich zwinkerte Paul zu, suchte den Bus nach Nothämmern ab - keiner da - wahrscheinlich bauen die Samenkids damit ihre Wasserpfeifen, um getrocknete Rentierscheiße zu rauchen, törnt krass. Tok, Tok, Tok.
Wir schauten uns an, der Fahrer schwieg wieder. "Was war das denn?", flüsterte ich möglichst ohne Mundbewegung in den Raum. "Keine Ahnung, sollten wir vielleicht besser bei nächster Gelegenheit aussteigen" "Bei welcher Gelegenheit?" Paul blickte aus dem Fenster, blickte mich an, sank in seinem Sitz zusammen. Was meint der bloß mit "Ew'ge Vernichtung, nimm mich auf!" "Ich wills nicht wissen." Wiso spricht der eigentlich auf einmal so ein Wagner Deutsch, dachte in Finnland gibts keine depressiven Nazis?" "Keine Ahnung - ich glaube, der fährt hier schon ne ganze Weile rum."
Jetzt grinste er uns freundlich an, sah plötzlich blond, jung und frisch aus - sprach im feinsten Deutsch: "Ich erzähle euch die Geschichte dieser Reise. Wir kommen bald an die Tankstelle mit Bar, dort bleiben wir für ein paar Stunden, direkt hinter der Grenze, im schwedischen Nomansland. Meine Ration "Koskenkorva" sollt Ihr zwei Tage hintereinander haben, wenn Ihr mir sagt, ob etwas an dieser Geschichte dran ist, was Ihr von der Geschichte haltet. Denkt nur, zwei Rationen! Das reicht bis nach Kautokeino". Er drückte auf ein Fach rechts neben ihm, es sprang auf, "Jääfrigerator, hi, hi". Mehrere Flaschen alter "Wodka" - aus "Koskenkorva", denn mit Geschick lassen sich ordentliche Suppen zubereiten. Vor allem aus Orangen und Zitronen - die Sehnsucht des Nordens.
"Wollt ihr noch mehr - so langsam müsst ihr aber vorsichtig sein mit dem Zeug. Haut euch besser hin bis zur Tanke. Hab noch nie jemand aus dem Süden gesehen der soviel verträgt" Wir schauten uns wieder an "Äh - was?" "Das soll Alkohol gewesen sein?" "Du wolltest unbedingt probieren." "War das kein Tee?" "Oh Mann" Der Bus rumpelte durch ein Schlagloch, das Gepäckfach über Paul ging auf, fünf leere Flaschen ohne Etiketten schlugen auf den Busboden, rollten nach hinten - eine nach der anderen. Wir sahen ihnen hinterher, uns dann schon wieder in die Augen. "Da hast du deinen Tee gegen scheiß Polarfieber. Behalte das bloß für dich - da muss irgendwas drin gewesen sein" "Rentierkacke - ich hatte dich gewarnt". "Ti Amo, das wär mit Grappa nicht passiert. Obschon, ich kannte da mal einen gewissen Sergio aus Santa Maria de la Grande de Pesco e cosi van Tutte. Der hatte einen Reserva zufällig mit ... " "Erspar es mir ...."
".... to -- aääääääääiiii -- conti --- be ah --- continuuuueett"
"Hä -- wat is .... grrr, yoa män"
"tämääää on keittttto sellaisena kuin me siiieieitä pidäääämme, *rülps*"
Sind wir nicht alle Seeleute? Einsam unterwegs auf wogender See. Darbend dürstend allein mit den innersten Sehnsüchten. Das ist das Geheimnis der Schiffskatze: Nur sie kennt diese innere See jedes Menschen an Bord. Die Schiffskatzen behandeln alle an Bord, so wie sie es verdient haben. Sie behalten dich im Auge, täusche dich nicht.
Wie sich bereits rumgesprochen haben dürfte, dümpeln wir ja außerhalb der 12 Seemeilen Zone vor uns hin um den Lauf des Weltgeschehens positiv zu beeinflussen. Natürlich geht das nicht ohne vernünftige Schiffskatzen, die unser Schiff, die Swashmark, wer hätte das gedacht, sauber halten. Welche Katzen kommen für diese Aufgabe wirklich infrage? Auch wenn es für eine Katze sicher eine Beleidigung ist - Maine Coons, die sind echte Wasserratten und fühlen sich erst ab Windstärke 10, wenn ihnen die Gischt ins Gesicht spritzt, so richtig wohl. Unser Archie und sein Bruder Angelo sind hier ein echtes Musterbeispiel. Schon von frühester Kittenheit an haben sie öfter Planken als Beton unter ihren Riesenpfoten. Die beiden sind ein unglaubliches Team. Archie, war das Kitten, was immer wegwollte. Nichts hielt ihn im Nest, nur zum Säugen gings an die Mama. Angelo das genaue Gegenteil, er hatte eine Flatrate bei der Mom und ließ es sich gut gehen. Archie ist bis heute kaum zu bändigen, will immer weg, wenn da nicht Angelo wäre, der mit seinem festen Charakter und seiner inneren Ruhe und Stärke dafür sorgt, dass Archie nicht über die Stränge schlägt. Beide sind Söhne von Crazy Bill, ein legendärer Kater.
Und wenn Angelo mal wieder gemütlich in der Ecke liegt, dann bringt Archie ihn auf Trab, Treppauf, Treppab, Sonnendeck, alle Decks - der Boden bebt. Wenn es besonders stürmisch ist, in dunklen Nächten bei Vollmond, der die Fluten springen lässt, dann hört man die beiden leise eine Melodie schnurren zur Beruhigung aller an Bord. Halb wach, halb im Schlaf, wie sie es einst von Crazy Bill gelernt. Dann stimmen alle Matrosen ein. Zu dem Krachen der Planken und Masten, dem Heulen des Sturms, erklingt ein mächtiges uraltes Lied, um die Wucht der Elemente zu bannen, more Rum, morrrre Rum, moorrrrre Rum and the devil had done for the rest:
Kein Wunder, denn die Maine-Coon-Katzen sind die Nachkommen europäischer Schiffskatzen. Seeleute hielten normalerweise immer Katzen an Bord um die Kontrolle über die Mäuse und Ratten zu behalten, die die Fracht und insbesondere das Innenleben des Schiffes zerstören könnten. So manche Ratte hat durch ihr Geknabber an den Holzplanken ganze Schiffsbesatzungen Richtung Neptun geschickt. Einige Kapitäne standen ihren langhaarigen Katzen so nahe, dass die Kätzchen ausgezeichnet versorgt und betreut wurden. Doch nicht nur dies, das lange Fell der Katzen, welches sie vor den schweren Wettern auf See schützte, setze sich in den Bärten der echten Seeleute fort. So manch einer war kaum noch zu unterscheiden von den sehr großen Katzen.
Vor zweihundert Jahren war der Bundesstaat Maine praktisch ein einziger Hafen, in dem die europäischen Schiffe nach einem "rough ride" über den Atlantik wieder instand gesetzt wurden, Waren ablieferten und Waren aufnahmen, diese sodann nach Europa brachten. Nicht nur dies: In Maine wurden neben England die besten Segler der Welt gebaut. Stolze Schiffe, die perfekt geeignet waren, um die seinerzeit äußerst gefährliche Atlantikroute zu befahren.
Viele Seefahrerfamilien ließen sich in den Küstenstädten von Maine nieder. Unter ihnen einige der berühmtesten Kapitäne jener Zeit. Und diese genialen Seefahrer brachten ihre Katzen mit. Diese Katzen könnten eine der wenigen langhaarigen und großen Rassen Europas gewesen sein. Möglicherweise Angorarassen.
Doch viel wahrscheinlicher ist, dass diese Rasse der Seefahrerkatzen sich ausschließlich an Bord der Atlantikquerer entwickelt hat, wobei sich ihre Genetik an die Bedingungen mitten auf dem Atlantik angepasst hat. Mit ihren riesigen Pfoten war Seegang kein Problem, fest verankert mit den Planken gingen sie ihren wichtigen Aufgaben nach. Doch auch in manch stürmischer Nacht waren sie es, die den Seeleuten Trost und Mut spendeten, wenn einer der Masten schon gebrochen, das Schiff zum Spielball der Elemente wurde, dann standen die Maine Coon fest und sicher auf der Bug Spitze und wiesen den richtigen Kurs. Die Verehrung dieser Katzen kannte unter denn Seeleuten keine Grenzen. Einer der berühmtesten Captains des 19. Jahrhunderts war Captain Charles Coon.
Die Geschichte von Kapitän Charles Coon und seinen langhaarigen Katzen könnte auf den ersten Blick die Geschichte eines jeden Seekapitäns sein, aber es gibt eine sehr spezielle Besonderheit. Wenn Kapitän Charles Coon in den Häfen entlang der Küste Neuenglands, einschließlich Maine, vor Anker ging, dann sah man wie zuerst er über die Planke an Land ging, aber nur wenige Meter hinter ihm folgten einige langhaarige und stolze Katzen. Captain Coon bevorzugte die besonders groß werdenden Kater.
Tja - was dann beim Landgang in den Gassen rund um die Hafenspelunken geschah dürfte klar sein, die zotteligen Katzen haben sich mit den einheimischen Katzen gepaart und wenn Captain Coon schon lange wieder unterwegs war erblickten die Kitten an Land das Licht der Welt. Die Einheimischen wunderten sich sehr, dies geschah entlang der gesamten Route, die Captain Coon zurückgelegt hat. Irgendwann ging das Gerücht in den Häfen um, dass dies nur die Kitten der Katzen von Captain Coon sein konnten - und von diesem Tage an hatten die neuen Katzen der neuen Welt ihren Namen - Maine Coon.
swashmark.com - swashmark heißt Brandungsmarke oder Flutmarke - das feine Sediment - was jeder Wellenschlag am Strand zurücklässt und bei jedem Wellenschlag neu anordnet. So sind auch wir. Wir denken, dass es nichts gibt, was je "fertig" ist, wir verstecken uns nicht hinter einem angeblichen "Werk", wir streben keinen stabilen Zustand an, sondern nur einen Punkt, der erforderlich ist, um einen weiteren und viele weitere zu erreichen. Wir erweitern den Begriff des offenen Werkprozesses bei Nam Jun Pike, der fast immer als "Künstler bei der Arbeit zuschauen" grandios fehlinterpretiert wird (wahrscheinlich auch von Pike, oder auch nicht), und erneuern ihn postmodern, alles ist offen, alles ist transparent, das Werk lebt, das Werk entwickelt und verwirft, es beinhaltet alle möglichen "Fehler", und ist deshalb unsterblich. Genau so ist die Natur, in keiner Sekunde, in keiner Millisekunde steht etwas still, ist fertig, die ältesten und größten stabilen Urwaldriesen oder Mammutbäume, so statisch sie den unwissenden Menschen auch erscheinen mögen, in ihrem Inneren tobt immer das Leben. Die Sterne rennen vor der Erde weg, oder die Erde vor den Sternen, egal. Es ist der aussichtslose und blutige Kampf der "Macht", der immer wieder einen Zustand der Stabilität anstrebt, das macht die Macht zur Illusion. Es ist eine "Swashmark", in der all diese Theorie einfach zu besichtigen ist. Wir beziehen uns hier, wenn von Postkolonialismus die Rede ist, nicht auf sogenannte "Postcolonial Studies", die den Postkolonialismus weder erfunden haben, noch, aus unserer Sicht, bisher belastbare Beiträge geliefert haben. Es ist ein modisches und oft auch wenig wissenschaftliches Konzept, was eher politisch als wissenschaftlich ist. Dieser Satz ist nicht in Stein gemeißelt.
Unser wissenschaftlich - künstlerisches Fundament kommt aus: Ethnologie (Schwerpunkt Mittel- Südamerika), Neuere Geschichte (Europa & USA), Anthropologie, Mediale Künste ("Medienkunst"), Theoretische Informatik (im Sinne Computer Science), Linguistik, wissenschaftlicher Marxismus (aus dieser und nur aus dieser Sicht: klassische Ökonomie des Kapitalismus) Ihr könnt zuverlässig davon ausgehen, dass wir alles prüfen und euch keinen Bullshit erzählen, auch wenn wir nicht an jeden Satz ne Fussnote hängen. Es gibt natürlich satirisches und Verarschung, Prosa, Lyrik, das merkt ihr dann schon, äh hoffentlich. Fakenews gibts hier nicht unser Weltbild ist rational - wissenschaftlich. Es gibt darüber keine Diskussion.
Wir verstehen diese Site als einzige abgesegnete Repräsentation, was auch bedeutet, wo auch immer ihr irgendetwas findet, was scheinbar mit swashmark zu tun hat, ist es Bullshit, wenn es nicht hier ist. Die Ausnahme bilden seriöse Medien, wie etwa öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland, Tages- und Wochenzeitungen mit einschlägigem Ruf, Magazine und seriöser Online Journalismus oder andere seriöse online Quellen, wissenschaftliche Publikationen. Publication also, bei denen am Ende ausschließlich mit echtem Namen, Gesicht und Verstand publiziert wird. Wir sagen zu derartigen Dingen nichts, Diskussionen über diese Seite oder ihre Inhalte gehen uns am Arsch vorbei, es sei denn es geht um rechtlich relevantes. Diese Seite zeigt aber bei weitem nicht alle Aktivitäten, z.B. Offline oder an anderer Stelle. Als "swashmark" gibt es uns ausschließlich hier und wir sind nicht daran, interessiert irgendwelche Echo Kammern aufzubauen, alles soll schön still und intim bleiben, also Fresse halten. Berichterstattung und ähnliches akzeptieren wir freiwillig nur von seriösen Quellen, zu denen wir Social Media generell nicht zählen. Daher gibt es hier auch keine Kommentarmöglichkeiten oder ähnliches. Diese Medien werden zum weitaus größten Teil missbraucht. Uns ist es viel zu anstrengend da ständig hinterherzusein, zumal wir die Erfahrung gemacht haben, dass Likes und Follower nicht viel bedeuten, wenn man mit den Leuten auch was anfangen will, außer ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und sich einen darauf runter zu holen. Das bringt uns inhaltlich oder hinsichtlich der Qualität absolut rein gar nichts. Wir bitten alle dies ernsthaft zu respektieren und uns auch nicht in die eigenen Social Media Accounts einzuspielen, wir lehnen dies strikt ab. Die Ausnahme bilden Musikvideos und Filmschnipsel bei YouTube, der Rest dort ist für uns ebenfalls unerheblich. Gegebenenfalls müssen wir dagegen sogar im Rahmen der europäischen Rechtsordnungen vorgehen, was uns nervt. Wie heißt es so schön? Hunde die bellen beißen nicht. Das kann man durch Einstellen des Bellens leicht ändern. Das hier ist eben die Flaschenpost, wenn ihr sie gefunden habt, könnt ihr eh nichts mehr ändern.
Wir setzen keine Cookies, wir erheben keine Daten, auch keine Statistiken, reiner Hypertext, so wie es sein soll. YouTube ist eingebunden nach DSGVO ohne Cookie, ohne Datenübermittlung, solange sie den orangenen Playbutton sehen, ist dies nur ein Vorabbild des Videos, und es besteht überhaupt keine Verbindung zu Youtube, wir laden lediglich dieses Vorabbild vom sog. Thumbnailsserver. Wenn Sie zu YouTube wechseln, oder wenn sie in ihren Google Accounts eingeloggt sind UND das Video auf unserer Seite starten findet ein Datenaustausch statt. Da sie aber bereits bei google eingeloggt sind, befinden sie sich eh schon in einer Position bei der ständig Daten ausgetauscht werden. Dann werden Cookies durch YouTube und andere Google-Dienste gesetzt. Ein Tracking unterbleibt allerdings. Es werden weniger Nutzerdaten an YouTube gesendet, keine an den Werbedienst DoubleClick. Wir integrieren youtube also mit sog. "Opt-in" - sie klicken zunächst den orangen Play Button, dann wird das Video vorgeladen, danach klicken Sie den roten Button, um das Video zu starten, wenn die dann bei youtube eingeloggt sind findet ein Tracking statt, sind sie nicht eingeloggt, dann bleibt es bei No Data. Dies ist in Chrome das Standardverhalten, wir haben es auch für Firefox etc. implementiert, damit sie nicht unbeabsichtigt ein Video starten, in Firefox würde das Video ansonsten schon direkt nach dem orangenen Button starten. Also: Solange sie das Video auf unserer Seite starten, und nicht bei google eingeloggt sind, findet kein Datenaustausch statt, wechseln sie zu youtube, dann findet ein Datenaustausch statt, auch wenn sie nicht eingeloggt sind.
Hier muss man aber auch mal sagen, dass youtube und damit google sich von allen Anbietern abhebt, da sie sich wirklich bemühen transparent und offen mit den Fragen des Datenschutzes umzugehen. Die personalisierte Werbung ist eben das Geschäftsmodell. Im Grunde ist das alles nur wichtig, wenn sie umfangreiche Accounts bei vielen Netzwerken anlegen, dort auch noch ihre echten Daten hinterlegen und diese Netze dann miteinander verknüpfen. Viele Cookies, die in der Regel gesetzt werden sind reine Session Cookies, die nur der Technik dienen und keinerlei Daten beinhalten, dafür ein Banner zu setzen zeigt mit wem wir es zu tun haben. Bürokraten. Wie auch immer wir setzen gar keine Cookies. Wir haben uns bemüht immer möglichst einfache Wege zu gehen, die ihnen den vollen Genuss ermöglichen, ohne in irgendwelche Datenfallen zu tappen. Diesen Anteil der DSGVO mit Banner und Warnung etc. halten wir für kompletten Schwachsinn. Wir zeigen, wie man es richtig macht. Das Banner etc. klickt eh jeder weg, der nicht völlig paranoid ist, sie gehen mit diesen Cookies auch nur ein sehr geringes Risiko ein, sie können ihren Browser so einstellen, dass alle Daten beim Schließen gelöscht werden, dann starten sie mit einem leeren Browser, und der ganze DSGVO Scheiß ist latte. Es bleibt ein Rätsel, warum nicht die Hersteller der Browser in Haftung genommen werden. Diese Browser sind bewusst auf das sog. Thin Client Modell getrimmt, das bedeutet, der Server entscheidet. Zwingt man die Browserhersteller also diese Fenster zur Welt so zu programmieren, dass die Defaulteinstellungen zunächst alles Blocken, und die Daten nach jeder Session löschen, kann man sich das ganze Theater sparen. Der Browser müsste also zur Datenschutzschaltstelle werden, nicht irgendwelche Websites serverseitig, dann lässt sich das alles auch nicht mehr einfach umgehen. Das ist ein fundamentaler und peinlicher Denkfehler, der sich eigentlich nur mit Lobbyarbeit erklären lässt. Am besten wäre den Browser zu einem FatClient zu machen. Aber das führt hier zu weit. Der Aufwand in der Entwicklung und damit die Kosten für Unternehmen stehen mal wieder in keinem Verhältnis zum Nutzen, weil man nicht über der Browser geht. Wir können es uns leisten den Content kostenlos anzubieten, weil wir andere Finanzierungsquellen haben, aber, Anbieter, die diese nicht haben und guten Content bieten wollen, müssen eben bis zu einem gewissen Grad Daten austauschen, das ist die einzige Währung, die zählt. Also, besser ist es, sie selbst sorgen dafür, dass ihre Daten wenig aussagekräftig sind, die können sie ja übermitteln, dann haben alle was davon. Die EU hat in dieser Frage einen an der Waffel, weil die nicht die individuelle Verantwortung in den Mittelpunkt stellt, sondern paternalistische Webanbieter erzeugt, die den Verbraucher bevormunden sollen, das ist nicht unser Ding. Aber bitte, so wie wir es machen gibt es so oder so keine Probleme und das dämliche Banner bleibt weg. Wir können nichts dafür, wenn jemand auf diese Seite verlinkt, das können wir leider bisher nicht verhindern - wir arbeiten dran. Daher raten wir auch davon ab, einen Link zu setzen. Das hier ist Medienkunst - eine digitale Flaschenpost, die sie ALLEIN UND GANZ PERSÖNLICH FÜR SICH zufällig gefunden haben in den unendlichen Weiten des digitalen Ozeans des Schwachsinns. Sie verlinken ja auch keine Skulpturen oder schmieren sie im Museum mit ihren Kommentaren voll. Festkleben könnt ihr euch ruhig, das ist okay, aber macht das Gerät hinterher wieder sauber.
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Bitte schreibt, wenn ihr uns was mitzuteilen habt einen
Brief, alles andere ist nur sehr sporadisch. Wir finden ein Brief kann dieses Werk durchaus ergänzen, was
nicht für Mail oder sonstiges gilt. "Unverlangt eingesand" machen wir nicht.
[GTA 5 Accounts sind zu, also erst wieder GTA 6] Online Meetings nur mit Einladung: Bar Super Luxusyacht "Swashmark". 1. Brief schreiben wg. Threema s.U., 2. den Lieblingswitz via Threema mitschicken, 3. Wenn der Witz ein Rating der Redaktion von über 5 von 10 bekommt, bekommst du einen Termin zur Einladungssession. Es ist nicht wichtig, ob wir den Witz bereits kennen oder nicht. Das genaue Vorgehen besprechen wir dann mit dir .
Alles erst ab 18, der Witz möglichst auch.
Wir nutzen ausschließlich "Threema", es gibt keine sonstigen
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von uns,
das gibts auf Anfrage und mit Begründung zuvor, via Brief Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch,
Portugiesisch und Polnisch. Auch die Threema Server-Infrastruktur befindet sich in der Schweiz, und im
Gegensatz zu US-Diensten, die z.B. dem CLOUD Act unterstellt sind, ist Threema vollständig DSGVO-konform.
Wir grinden YouTube sehr okay, und benutzen es auch, betreiben dort einen privaten Channel - der ggf. angeschaut werden kann, meistens ist YouTube für uns ein sehr guter MTV-Ersatz.
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