swashmark.com - deine persönliche arty Flaschenpost

24/40: Rassismus: Urgewalt - Bildgewalt

24/40: Rassismus: Urgewalt - Bildgewalt

Release from contracts to make new contacts
The game gets played but still remains the facts
That I got to wake up and see the brood of charades
'Cause I'm still living in the modern age slave trade

[Literaturverzeichnis am Ende dieses Textes]

Wir leben in einem Bilderrausch, oft wird behauptet das Smartphone hätte eine Revolution gebracht, Unsinn, das war lediglich eine Evolution, die im wesentlich zu noch schlechteren und auch gefährlicheren Bildern geführt hat. Den Anfang nahm es mit der Erfindung der Fotografie und der chemischen Industrie - das war der Sprung in eine Zeit der Urgewalt Bildgewalt. Während die Europäer es zunächst genossen sich über alle Welt fotografierend herzumachen, lieben sie es nun sich selbst zum peinlichen Objekt der Plattformen zu machen, aber - wir schauen auf den Anfang und zeigen wie verlogen die Bildmaschine vom ersten Tage an war und ist. Da braucht man sich über KI keine Gedanken machen, es sei denn, man hat bis jetzt angenommen, ein Foto sei ein Foto, das war es nie.


Im 19. Jahrhundert setzte sich die Fotografie als bildgebendes Medium durch. Begleitet wurde dieser Prozess von der festen Überzeugung nun über ein Medium zu verfügen, welches nicht wie bisher individuelle Eindrücke, beispielsweise eines Malers, wiedergibt, sondern ein objektives Instrument in den Händen zu halten, welches die Wirklichkeit ablichten kann. Es setzte ein wahrer „Ablichtungsrausch“ ein, von dem auch Menschen anderer Kulturkreise und -räume nicht verschont blieben. Ein ganzes „Fotografenheer“ schwärmte in weit entfernte Länder aus, um ein Abbild der kolonialen, beziehungsweise „exotisch“, „fremden“ Wirklichkeit einzufangen. Es entwickelte sich, wie schon angesprochen, eine Ikonografie des kulturell Fremden (vgl. Wiener 1990). Dass die Wirklichkeit der Fotografie im Moment ihrer konkreten Entstehung zahlreichen subjektiven Wechselwirkungen unterworfen ist, arbeitet Michael Wiener deutlich heraus. Im Moment der Entstehung eines Bildes spielen dabei vier Faktoren die entscheidende Rolle. Zunächst unterteilt Michael Wiener drei grundsätzliche Ebenen, „Operator“ (Fotograf), „Spektrum“ (Objekt) und „Spektator“ (Betrachter der Fotografie), die sich aus einem individuellen und zeitgeschichtlichen Kontext heraus ergeben und ordnet diesen folgende vier imaginäre Größen zu: „Der Photographierte ist zugleich der, für den er sich hält; der, für den er gehalten werden möchte; der, für den der Photograph ihn hält; und der, dessen der Photograph sich bedient, etwas vorzuzeigen.“ (Wiener 1990: 19). Im Endergebnis bedeutet ein solches Konglomerat aus Interessen und Voreingenommenheit in jedem Falle, dass die Definition dem Moment der Ablichtung zuvorkommt (Wiener 1990: 13). Auch die Fotografie ist einer tradierten, traditionellen Wahrnehmung verpflichtet. Durch den notwendigen Schritt der Selektion wird die bereits vorhandene Vorstellung, das Bild von der Wirklichkeit, bestätigt. So kann mit Wiener zu der Annahme gelangt werden, dass es gerade die über das Bild hinausweisenden, die nicht auf dem Bild selber sichtbaren Ebenen sind, die Bedeutung tragen und den Wert des Bildes als Quelle ausmachen, zumindest für die Fragen der imaginären Ethnografie (Wiener 1990: 18). Die Metaebenen und Konnotationen des Bildes sind es, ein „Über-sich-hinaus-weisen“ (Wiener 1990: 18), die eine „Ikonenwerdung“ der „blanken“ Fotografie ermöglichen.[33] Der Aspekt des „Über-sich-hinaus-weisens“ ist für die spätere Analyse der Texte und Abbildungen in dieser Arbeit wichtig, da im 19. Jahrhundert nicht nach den Metaebenen gefragt wurde, sondern das fotografische Bild für das gehalten wurde was es zeigt. In diesem Zusammenhang sind ebenfalls die gezeichneten Pressebilder einzuordnen. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Fremden, ihre Forschungsreisen und Publikationen waren neben den Berichten und Erzählungen aus früheren Jahrhunderten maßgeblich an der Gestaltung dieser Ikonografie beteiligt.

 

Das „echte Abbild“? – Die Fotografie im Dienste der Anthropologie


Neben der Verwendung von Fotografien in Reisebeschreibungen, Bildzeitschriften, Zeitungen oder auf Plakaten waren Fotografien eine der maßgeblichen Quelle der frühen Anthropologie und ihr verwandter Gebiete. In den Anfangszeiten der Ethnologie und Anthropologie als Wissenschaft kam eine Fülle von Abbildungen in wissenschaftlichen Berichten vor. Der Anspruch, die sich in einem Auflösungsprozess befindlichen gesellschaftlichen „Urformen“ zu sammeln und fotografisch zu konservieren wird hier deutlich. Zunächst beherrschten Standaufnahmen nach dem Vorbild europäischer Gruppenbilder die ethnografische Fotografie und die Aufnahmen von Reisenden und Entdeckern des 19. Jahrhunderts. Seit den 1850er Jahren waren anthropologische Fotografien „im Felde“ nur unter größten Anstrengungen, auch körperlicher Art, möglich. Die Einführung der Trockenplatte mit Bromsilber-Gelatineemulsion, die ab 1878 eingesetzt werden konnte, brachte erst größere Erleichterungen mit sich. Kleinere Fotoapparaturen, kürzere Belichtungszeiten und die nicht mehr notwendige sofortige Entwicklung der Aufnahmen vor Ort wirkten sich insbesondere auf die Reisefotografie und ethnografische, anthropologische Fotografie aus. Die gestalterischen Möglichkeiten des Fotografen nahmen dadurch rapide zu und nicht nur das, die Subjektivität des Fotografen kam nun stärker zum Ausdruck und wurde zu dem entscheidenden Faktor der Bildselektion, also der Auswahl des Ausschnitts, dessen was abgebildet werden sollte. Das hatte nicht zur Folge, dass an der Authentizität der Abbildungen nun Zweifel angemeldet worden wären, sondern im Gegenteil, erst jetzt wurden Fotografien zahlreich als Illustrationen in Texten aller Art, von Zeitungsberichten über Reisebeschreibungen bis hin zu wissenschaftlichen Reiseberichten eingesetzt (Poignant 1982: 20). Die Momentaufnahme galt als Beleg, wirklich am Ort des abgebildeten Geschehens gewesen zu sein. Es begann die Phase, in denen Fotografien bewusst in Texte eingebracht wurden um damit die Authentizität des Gesagten zu unterstreichen. Dieser Innovationsschritt war für die damalige Zeit so wichtig, dass er einen Widerhall in den populären Zeitschriften gefunden hatte. Bis weit in den Amateurbereich hinein wurden die neuesten fotografischen Techniken oder Methoden thematisiert. So bespricht ein redaktioneller Artikel in der Gartenlaube von 1888 den Nutzen der neuen fotografischen Möglichkeiten. Im Vordergrund der Besprechung steht die Verwendbarkeit der Trockenplatte zum Zwecke der Momentaufnahme für den Amateurbereich, der damit verbundenen wissenschaftliche Nutzen wird ebenfalls erwähnt.

„Diese Platten halten sich monatelang [...]. Man braucht sie nicht zu bereiten, sondern kann sie von den Fabrikanten beziehen; man darf sie, ohne die zu beschädigen, auf Reisen mitführen; man kann mit ihnen endlich die schwierigsten Momentaufnahmen für wissenschaftliche Zwecke machen“ (Gartenlaube 1988: 238)[34].

Besonders erwähnenswert ist hier die Betonung der Reise einerseits und die der Momentaufnahme andererseits. Die selektive, scheinbar zufällige Beobachtung der bereisten autochthonen Gruppen, die Momentaufnahme, wurde zu einem Leitmotiv ethnografischer Fotografie gegen Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts und das war es auch, was die Leserschaft der Zeitschriften erwartete. Der Verweis auf die leichte Beziehbarkeit über „Fabrikanten“ stellt die industrielle Produktionsweise der Bildplatten als Selbstverständlichkeit dar.

In der dritten Auflage von Notes and Querries on Anthropology 1899 (1. Auflage von 1874), herausgegeben von der Anthropological Society in England und als Ratgeber für Reisende und wissenschaftliche Beobachter gedacht, wurde wie schon in der ersten Auflage von 1874 auf den notwendigen Einsatz der fotografischen Technik hingewiesen.[35] Umso der eigenen Vorteilshaftigkeit zu entgehen. 1899 wurde zu diesem Zweck der Gebrauch sowohl einer Stativ- als auch einer Schnappschusskamera für unentbehrlich erklärt und obwohl der ab 1889 erhältliche Zelluloid-Nitratfilm als nicht tropentauglich galt, wurde es das gängige Material „im Felde“ (Poignant 1982: 34). Im Gegensatz zu den Standbildern, die die Frühphase der Fotografie beherrscht hatten, wurde es nun möglich das Geschehen direkt, während es sich abspielte, festzuhalten. Die Gartenlaube liefert einen Nachweis der massenwirksamen Relevanz der Momentaufnahme:

„Die Momentfotografie, welche in den letzten Jahren rasch aufblühte und die schnellsten Bewegungen der Tiere und Maschinen in ihre Einzelteile zerlegt, die selbst das im Bilde für immer festhielt, was das schärfste Auge niemals zu erkennen vermochte, lenkte die Aufmerksamkeit der Gelehrten und Laien im gleichen Maße der jungen Zunft der Lichtzeichnung zu.“ (GL 1888: 238).

Der große und grundsätzliche Optimismus im Umgang mit der Fotografie, wie er auch in diesem Artikel zum Ausdruck gebracht wird, war ganz erheblich von der Tatsache geprägt, dass die Fotografie zu den technischen Errungenschaften gehört, die die Fähigkeit besitzen flüchtige Aspekte der wahrgenommenen Welt, die eigentlich nicht wahrgenommen werden können, „festzuschreiben“ (Bourdieu 1983: 87), „was das schärfste Auge niemals zu erkennen vermocht“ (Ebd.). Während Portraitaufnahmen des Menschen noch lange selbstverständlich blieben, ging insbesondere von der Geschwindigkeit und dem dynamischen Antrieb der industriellen Maschinenwelt eine große Faszination aus. Bilanzierend lässt sich der geradezu euphorische Grundton dieses exemplarisch ausgewählten Artikels dadurch begründen, dass erkannt wurde, in welchem Umfang die Fotografie als weiteres Instrument zur Sichtbarmachung der nicht sichtbaren Naturanteile genutzt werden konnte.

Die Relevanz für diese Arbeit ergibt sich aus den drei Faktoren: 1. Sichtbarmachung bisher unsichtbarer Naturanteile; 2. Die Reise in bisher nicht, zumindest fotografisch nicht, bereiste Gegenden der Erde; 3. Die Verwendbarkeit der Reisefotografie in der Form der Momentaufnahme für die Wissenschaften. Nun war es möglich, koloniale und die nach der damaligen Auffassung sich noch im „Naturzustand“ oder „ursprünglichen Zustand“ befindlichen Gebiete der Welt und ihrer Bewohner ganz und gar, auch in ihren bisher „unsichtbaren“ Anteilen, erfassen und bildlich konservieren zu können. Die Industrialisierung brachte auch hier die Möglichkeiten zur massenhaften Fertigung, zur Akkumulation der neuen Inhalte. Vor diesem Hintergrund scheint es konsequent, dass gerade die Bildzeitschriften, die selber Ergebnis neuer Fertigungstechniken waren, besonders engagiert in die Berichterstattung über die technischen Innovationen der Zeit eingestiegen sind. Das betraf nicht nur die Fotografie, sondern zum Beispiel auch Eisenbahn, Welt- Gewerbe und Kolonialausstellungen, Elektrizität, Fonografie und vieles mehr.

Die fotografische Abbildung fremder Länder und deren Bewohner im populären Raum jener Zeit war allerdings noch von weiteren wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Motiven und Darstellungsweisen geprägt. Vom 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein blieb die Anthropometrie, die wissenschaftliche Vermessung des menschlichen Körpers, eine der wichtigsten Methoden in der Anthropologie (Abbildung 2).

Abbildung 2: Anonym: „Sträfling mit Messlatte“, um 1891-1894:

Im Rahmen der anthropometrischen Messungen wurde insbesondere die Fotografie zur Dokumentation der Messungen eingesetzt. Um eine vermeintliche Wissenschaftlichkeit der Aufnahme und Abbildungen zu erreichen, mussten Michael Wiener folgend bestimmt Kriterien beachtet werden: a) Vermeidung perspektivischer Verzerrungen und Unschärfen durch eine gerade Projektion mit horizontal installierter Kamera; b) Nacktheit des Motivs, um körperliche Auffälligkeiten erkennen zu können; c) Die optimale Ausleuchtung, um Umrissen und Proportionen hervor zu heben; d) Festgelegte Formate der Negative und Abzüge; e) Installation einer Messlatte, um den Maßstab im Bild selbst sichtbar zu machen; f) Mehrere Ansichten bei Portraitaufnahmen, bei einer bevorzugten Frontalperspektive; g) Metadatierung der Negative, mit Angaben wie Namen, „Stamm“, Geschlecht, Alter. Farbangaben, zum Beispiel der Hautfarbe, waren aufgrund der schwarz-weiß Technik besonders wichtig (Wiener 1990: 119). Diese Kriterien wurden zwar nur selten als Gesamtkomposition erfüllt, häufig wurden einzelne Aspekte berücksichtigt, dennoch galt die Anthropometrie[36] bis ins 20. Jahrhundert hinein als wichtige Methode der Anthropologie. Abbildung 2 zeigt eine derartige Vermessung an einem Sträfling, wobei hier die Metadaten nicht überliefert sind. An dieser Fotografie lässt sich noch ein weiterer Aspekt erkennen, die Vereinnahmung und bereitwillige Teilhabe der Wissenschaft am Kolonialismus. „Messlatte und Fußfesseln als Symbole der neuen Zeit“, so Albert Wirtz (Wirtz 1982: 50). Die leichte Verfügbarkeit von Sträflingen in den Kolonien führte zu häufigen Aufnahmen dieser Personengruppe. Noch 1912 wurde Franz Seiners Beobachtungen und Messungen an Buschleuten (Seiner 1912) als wichtiger Fachbeitrag gefeiert (Wiener 1990: 120). Seiners „Beobachtungen“ sind in einem direkten Zusammenhang mit der deutschen Kolonialherrschaft im heutigen Namibia zu sehen. Sie sollten neben dem wissenschaftlichen Nutzen einen praktischen Beitrag liefern, die „dringend gewordene Lösung der Buschmannfrage“ zu klären (Seiner 1912: 280). Die Datensammlung von Seiner, sowohl fotografische, anthropometrische Daten sowie Daten zu Flora und Fauna, wurden von der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte als „ausgezeichnete Bereicherung unserer Fachsammlung“ (Staudinger in Seiner 1912: 276) gelobt, insbesondere die zahlreichen Fotografien. Großes Interesse von Seiten der Ethnologie bestand insbesondere an den Nacktaufnahmen von „Buschleuten“, die Seiner machen sollte und auch tatsächlich anfertigte. Es wurde besonders viel Wert auf die Darstellung der Genitalien gelegt. „Schon wieder liegt eine grosse Menge von Buschmann­photographien vor. Ganze Serien von Abbildungen der Männer, bei welchen man die von Hr. v. Luschan und anderen des öfteren erwähnte halberigierte Form des Penis, das stramme Skrotum usw. gut sehen kann.“ (Staudinger in Seiner 1912: 276). Aus heutiger Sicht sind es Fotografien, die keinerlei Respekt vor den dargestellten Menschen zeigen. Der Mensch wurde auf seine körperliche Erscheinungsform reduziert. Eine Sichtweise, die die Darstellung des Fremden in weiten Teilen des populären Raums ebenfalls bestimmte.

Dass die abgelichteten Personen diese Aufnahmen nicht immer freiwillig über sich haben ergehen lassen verdeutlicht eine Sitzung Berliner Gesellschaft. So bedauert Felix von Luschan, dass die in Castan's Panoptikum gastierenden Mitglieder einer als „Abessiner“ angekündigten Gruppe sich nicht vermessen lassen wollten.

„Umso bedauerlicher erscheint es mir, dass wir uns auf eine ganz oberflächliche Besichtigung beschränken müssen; es scheint nicht möglich zu sein, die Leute zu messen oder auch nur nach wissenschaftlicher Art zu photographieren. Nicht einmal Hand- oder Fußabdrücke wollten sie von sich nehmen lassen.“ (Luschan 1905: 160).

Dennoch galten gerade die nach Europa oder Nordamerika verschleppte oder angeheuerte autochthone Bevölkerung aus Ländern, die als möglichst fremd und exotisch galten und im Rahmen der Völkerausstellungen auf Welt- und Kolonialausstellungen, Jahrmärkten, Gaststätten, Panoptika und zoologischen Gärten einem überaus zahlreichen Publikum präsentiert wurden, als leicht verfügbare Gruppe für wissenschaftliche Zwecke. „Wo immer ein Eingeborener auftauchte, waren die Vertreter der Naturwissenschaften sofort zur Stelle, um aufzuzeichnen, was sich ihren Blicken darbot“ bemerkt Bitterli nicht ohne Ironie (Bitterli 1976: 188), denn der wissenschaftliche Nutzen war doch mehr als zweifelhaft. Die Verflechtung von Wissenschaft und Völkerschaugewerbe war sehr eng. Franz Boas, Adolf Bastian oder Rudolf Virchow sind nur einige der klingendsten Namen, die zum Teil selber aktiv an der Beschaffung oder Präsentation der Teilnehmer beteiligt waren (Schwarz 2001: 113; Wörner 1999: 67). Fotografien von Völkerschauteilnehmern finden sich in anthropologischen und ethnografischen Standardwerken der Zeit und dienten in populärwissenschaftlichen Werken über verschiedene „Menschenrassen“ als Illustrationsmaterial. Körpervermessungen galten als der beste Beleg, um die „Echtheit“ der „exotischen Menschen“ zu beweisen. Die Aufnahmen am Ort der Schaustellung wurden häufig von professionellen Fotografen angefertigt. Ein schon berühmt gewordenes Beispiel ist die Fotografie der sogenannten „Zuluprinzessin“ Assambola, die im Berliner Panoptikum mit einer Gruppe von „Zulukaffern“, so die damalige offizielle Bezeichnung, gastierte und von dem Fotografen Carl Günther porträtiert worden ist. „Entblößt“ und in „martialischer Tracht“ dargestellt, gehörten Günthers Aufnahmen zu den äußerst populären seiner Zeit und wurden in ethnologischen Standardwerken aufgegriffen (Goldmann 1987: 91). Das besondere an diesen Fotografien liegt in den Aufnahmebedingungen begründet. Bei diesen Aufnahmen handelt es sich um eine gleichsam „kontrollierte Wildheit“ (Wiener 1990: 126). Eine imaginierte Wildheit, die mit oder ohne wissenschaftlichen Begleittext als „imaginäre Ethnografie“, in Anlehnung an Fritz Kramer (Kramer 1981: 8) wie weiter oben bereits ausgeführt wurde, bezeichnet werden kann, in dem Sinne, das nicht von einem Quellenwert für die Ethnologie gesprochen werden kann, sondern von einem Quellenwert zur Erforschung des Eigenen.

Der Völkerkundler Alfred Lehmann wusste noch 1955 zu berichten, wie nachhaltig die Völkerausstellungen im Leipziger Zoo auf ihn gewirkt haben und das seine Besuche dort geradezu der Stein des Anstoßes für sein späteres Völkerkundestudium waren (Lehmann 1955: 31). Bemerkenswert an dem Artikel ist, dass Lehmann seine Besuche der Schauen noch rückblickend als einen doch wichtigen Wert für die sich Ende des 19. Jahrhunderts schon recht weit etablierte Völkerkunde darstellte.

„Mochten die gezeigten Individuen auch in kultureller Beziehung nicht mehr ganz „rein“ sein. Mochte auch die Hand eines gerissenen „Regisseurs“ bei den Darbietungen der einzelnen Truppen ein wenig „corriger la folklore“ gespielt haben, der anthropologische und linguistische Tatbestand zum mindesten war nicht zu verändern und vermittelte uns einen leidlichen Anschauungsunterricht.“ (Lehmann 1955: 31).

Der manipulative Charakter derartiger Ausstellungen wird zwar gesehen, dennoch wird der wissenschaftliche Nutzen betont. Viele Ethnologen der Zeit hatten selber keine oder nur begrenzte Reiseerfahrungen, was zu dieser positiven Bewertung geführt haben mag.

„Kontrollierte Wildheit“ fand sich noch in einer anderen Form, der transportablen, beziehungsweise in den Heimatländern der Abgebildeten installierten Studios. Deren In­terieurs waren ganz der europäischen Salonkultur und Studiotechnik nachempfunden, was auf die zu Porträtierenden sehr befremdlich gewirkt haben muss. Der Fundus an Requisiten war weitgehend standardisiert. Es lassen sich zwei typische Aufbauten voneinander unterscheiden. Entweder bildeten die als landes- und kulturtypisch klassifizierten Alltagsgegenstände die „natürliche“ Kulisse (Abbildung 3) oder es wurde ein Arrangement zwischen europäischer Studio- und Salontradition als Kulisse und der einheimischen Bevölkerung als „wilde Hauptdarsteller“ getroffen (Abbildung 4). Die erstgenannten Aufbauten zeichneten sich meist, Modifikationen lagen nur in der Ausgestaltung der Aufbauten vor, durch eine großformatige Hintergrunddarstellung in Form einer Bildtapete oder bemalten Leinwand, künstlichen Pflanzen, mehr oder weniger landestypischen Alltagsgegenstände, als prototypisch empfundene Kleidungsstücke und Ritualgegenstände aus. Im zweiten Fall wurde die ganze Szenerie zu einer Groteske. Meist wenig bekleidete oder völlig nackte Personen, bevorzugt Frauen, der autochthonen Bevölkerung wurden hier in einer europäischen Kulisse mit Stilmöbeln, antiken Säulen und ähnlichem Zierrat abgelichtet. Beide Studioaufnahmen sind gekennzeichnet durch Idealisierung und „schwülstiger exotischer Erotik“ (Wiener 1990: 128) auf der einen Seite, Abwertung und Betonung der gängigen Vorstellung von Primitivität auf der anderen.

Abbildung 3: Luigi Naretti: Abessinierin, Masawa, Provinz Eritrea, Äthiopien, Fotografie, um 1891 – 1894:

Die Inszenierungen der Studio- und Salonfotografie ist ihrem Charakter nach vergleichbar mit den Aufnahmen, die im Rahmen der Völkerausstellungen als Illustrations- und Werbemaßnahmen hergestellt wurden. Die Bild- und Textberichterstattungen über diese Ausstellungen nahm einen breiten Raum im medialen Raum ein. Die Ausstellungen fremder Menschen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts begannen ihre Präsentation oder Repräsentation der Fremden als eine Inszenierung des Sensationellen. Die Betonung lag auf der Darstellung einer möglichst außergewöhnlichen Attraktion, wie bei der 1881/82 ausgestellten Gruppe autochthoner Bewohner Südamerikas, die mit der Schlagzeile „Kannibalen aus Feuerland“ in der Presse angekündigt wurde (Eißenberger 1996: 151). Die immer wieder gestellte Frage nach dem „Echtheitscharakter“ der Teilnehmer konnte mit einer derart sensationsheischenden Aufmachung nicht beantwortet werden. Schon bald erkannten die Veranstalter die Notwendigkeit, sich und ihr Unternehmen einen seriösen, möglichst der Wissenschaft nahestehenden Anstrich zu geben. Als Anlaufstelle breiter Schichten der Bevölkerung, aber auch für Bildungsbürgertum und Wissenschaft sollten die Schauen dienen. Die Veranstalter stellten sich auf die gleiche Stufe mit einem Museums­leiter, der seine „Objekte“, einem Bildungsideal folgend, der breiten Masse der Gesellschaft präsentierte, was ein echtes Novum war (Schwarz 2001: 67). Die Repräsentation der Fremden in der Heimat änderte sich damit gewaltig. Waren es vorher abgezäunte Tiergehege, die von den Besuchern nur aus größerer Entfernung betrachtet werden konnten, wurden nun ganz nach dem Vorbild der Weltausstellungen begehbare „ethnografische Dörfer“ aufgebaut, in denen das Publikum sich frei bewegen konnte und den ausgestellten Menschen bei der Verrichtung alltäglicher Arbeiten zu sehen konnte. Nach einem festgelegten Zeitplan wurden zusätzlich für besonders typisch erklärte Fertigkeiten der einzelnen Gruppen, wie zum Beispiel Tänze, Gesang, Kämpfe, Tierdressuren oder artistische Übungen aufgeführt. Der Dorfcharakter schuf eine Art Scheinwelt, die zwar gelenkt und inszeniert war, dem Besucher aber ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit bot. Dem Publikum wurde der Eindruck einer scheinbar authentischen Vorführung „ursprünglichen Lebens“ der autochthonen Bevölkerung vermittelt (Schwarz 2001: 64). Die imaginären Vorstellungen speisten sich aus den bereits vorhandenen Bild- und Texterzeugnissen der Zeit, gleichzeitig wirkte die Berichterstattung über die Ausstellungen auf den medialen Raum ein und vervollständigte das Bild vom Fremden dieser Zeit. Anhand der Völkerausstellungen ließen sich darüber hinaus die Bild- und Texterzeugnisse der Zeit durch eigene Anschauung überprüfen. Das nur Abgebildete und Geschriebene wurde in der realen Welt getragen, gleichsam als „fleischgewordene“ oder dreidimensionale Imagination, eine reale Erfahrung für jedermann. Wie in kaum einer anderen Inszenierungsform wurden die Zuschauer so umfassend und in ihrer Gänze, alle Sinne einnehmend, mit dem kulturell „Fremden“ konfrontiert. Fremde Gerüche, exotische Laute von Menschen und Tieren, fremdartiges Aussehen und Gebaren der Zurschaugestellten kann als ein „Rausch“ der Sinne bezeichnet werden. Die Grenzen der eigenen Lebenswelt lösten sich zumindest für die Dauer des Besuches auf. Die Ausstellungen exotisch stilisierter Menschen wurden somit Teil einer „Kultur des visuellen Vergnügens“ (Schwarz 2001: 17).

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – Bilder sind Zeichen


Die bildliche Darstellung ist wie kaum ein anderes Medium geeignet die Sinne des Menschen in ganz beeindruckender Art und Weise anzusprechen. Der visuelle Sinn ist wohl der am stärksten wirkende. Beinahe das gesamte Bild der Welt setzt sich aus der Wahrnehmung ihrer visuellen Erscheinung zusammen. Das Erscheinen von Bildern ist so direkt an der Nahtstelle zwischen Wahrnehmung und Interpretation anzusiedeln.

Mit Wieners Ausführungen ist deutlich geworden, dass ein Bild mehrere Dimensionen repräsentiert. Es ist zum tiefgreifenden Verständnis der Wirkungsweise einer Abbildung jedoch erforderlich, weiter zu abstrahieren. Beginnend mit der Überlegung, dass Bilder nicht nur Abbild sind, also mehr oder weniger komplexe visuelle Muster darstellen, folgt daraus, dass Bilder immer über sich hinausweisen. Damit wird ihr Charakter als Zeichen manifestiert. Sie sind Projektionsfläche dessen auf das sie sich beziehen. So kann Martin Seel mit Recht behaupten: „Bilder, mit einem Wort, sind eine besondere Art von Zeichen. Sie bieten etwas dar, sie beziehen sich auf etwas, das auf ihrer Oberfläche sichtbar ist“ (Seel 2000: 258). Von Wichtigkeit in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die Entstehungsgeschichte, die technische Seite der Erstellung eines Bildes, sowie der Grund seines Entstehens zwar wichtige Anhaltspunkte geben, aber keineswegs erschöpfend das Bildzeichen, welches sich aus der oberflächlichen, im wahrsten Sinne des Wortes „Oberfläche-Darstellung“ ergibt, erschöpfend erklären können. Wiederum Martin Seel folgend:

„Ein fotografisches Bild hingegen wird nicht allein dadurch zum Bild, daß es von den von seinen Gegenständen ausgehenden Lichtreflexen verursacht wurde. Soweit wäre es – das Negativ oder ein Abzug – nichts weiter als ein visuelles Muster. Dieses wird zum Bild, indem es die Verwendung erhält, aus einer Situation auf eine andere Situation zu verweisen“ (Seel 2000: 262).

Erst durch die ein visuelles Muster umgebenden Konnotationen kann es zum Bild und damit zum Zeichen werden. Hier findet sich der eigentliche Kern der Externalisierung neuronaler Inhalte, die aus der Tradition der vorwiegend mündlichen Überlieferung stammen und die nun als massenhaft reproduzierte, akkumulierbare Abbildungen aller Art zur Verfügung stehen. Hier entstand eben auch eine Vielzahl an Fotografien und Illustrationen mit dem kulturell Fremden als Bildmotiv. Eine weitere Differenzierung bringt der Vergleich mit Buchstaben, die ebenfalls als Zeichen zu sehen sind. Bei Buchstaben und vergleichbaren Zeichen, wie Hieroglyphen, kommt es nur im geringen Maße auf die Exaktheit und Präzision ihrer Ausführung an. Es reicht im Wesentlichen halbwegs leserlich zu schreiben, bzw. zu drucken, um einen Text, einen Buchstaben korrekt zu interpretieren. Beim Bildzeichen hingegen ist eine große Fülle an Konnotationen und Subkontexten zu beachten, damit im Auge des Betrachters die gewünschte Zeicheninterpretation möglich wird. Die Fotografien, die im Rahmen der Völkerausstellungen entstanden sind, sowie die Aufnahmen im Zusammenhang mit den „transportablen Studios“ und der „Salonfotografie“, demonstrieren den angesprochenen Zusammenhang. Ganz präzise, mit immer gleichen Aufbauten, Requisiten und Positionierungen im Raum wird eine eigene Bildsprache der Abbildung des kulturell Fremden etabliert. Der Federschmuck, die dürftige Bekleidung, die Bewaffnung mit diversen „primitiven“ Waffen, Raubtierfelle, ein irgendwie an Wildnis erinnernder Bildhintergrund, sowie häufig auftauchende Symbole der kolonialen Herrschaft, alles wurde akribisch genau drapiert und dekoriert, um in dem dieser Bildform eigenen Syntax die gewünschten Inhalte zu vermitteln.

Diese Zeichen im Bildzeichen können als Syntaktik der Fotografie des kulturell Fremden im wilhelminischen Deutschland verstanden werden. Es kann von einer Gedrängtheit an syntaktischen Zeichen in den Abbildungen gesprochen werden. Ausgehend von dieser Gedrängtheit kann, wiederum mit Martin Seel, eine weitere Ebene ausgemacht werden:

„Gedrängt sind bildliche Darstellungen auch insofern, als sich viele ihrer konstitutiven Merkmale je für sich auf etwas beziehen können; sie stellen keineswegs nur alle zusammen etwas als etwas dar. Viele der einzelnen Partien eines gegenständlichen Bildes dienen der Charakterisierung des Bildinhaltes – man denke nur an ein Porträt oder ein Unfallfoto. Auch ein beliebiges Stück vieler Bilder gibt eine reichhaltige Charakterisierung der auf ihm sichtbaren Gegenstände“ (Seel 2000: 263).

Auf sich selbst bezogene Charakterisierung des eigentlichen Gegenstandes, aber auch kaskadierende Charakterisierungsfülle, der zur Charakterisierung verwendeten Subkontexte. Erst in dieser eigentlich philosophischen Betrachtungsweise eines Bildes ergibt sich die ganze Fülle und die mannigfaltige Wirkungsweise eines Bildes. Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte.

Nach der Relevanz gefragt, ergibt sich diese vor allem aus der Bedeutung im Entstehen imaginärer Orte, Landschaften und Kulturen in einer Ethnologie der Imagination. Durch die mannigfaltig angedeutete Repräsentation imaginierter Inhalte entsteht aus einem Bild eine Vielzahl an Fantasiebildern, die sich unter anderem zum Panorama des imaginären kulturell Fremden, einer vermeintlich realen Fremde zusammensetzen. Zurückkehrend zur Eingangssituation, dass eben der visuelle Sinn ein stark ausgeprägter Sinn ist, wird deutlich welche Macht diese Konnotationen in den Köpfen und Einschätzungen der Massen entfalten. Ganz und gar ausgeliefert den Bildzeichen, die für die meisten Menschen nicht zu entschlüsseln sind und so unterbewusst wirken, gehen imaginierte Inhalte als Tatsachen in das kollektive kulturelle Gedächtnis ein und prägen ganze Generationen und deren Bild vom kulturell Fremden.

Literatur

Literaturverzeichnis

Hierbei handelt es sich um ein Postübergreifendes Verzeichnis, daher sind hier auch Angaben, die sich nicht auf den Text oben beziehen, aber zum gesamten Themenkomplex gehören.

Primärquellen

Quellentexte Gartenlaube:

1886 Das Junggesellenhaus auf Bilibili. Nach einer Skizze von Dr. D. Finsch gezeichnet von A. von Roeßler, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 81

1887 Zigeunerin. Originalzeichnung von De Geetere, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 644

1887 Menschenfresser unter deutscher Reichsflagge, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 856

1888 Menschenfresser in Ostindien, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 500

1899 Deutsch-Samoa, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 848-851

Quellentexte Kolonie und Heimat:

1910 Bilder vom Wegebau in Kamerun, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 3: 3

1910 Aus dem Leben der Papuas. Plaudereien über die Eingeborenen von Neu-Guinea, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 4: 2-3

1910 Der „Hosennigger“, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 22: 2-3

1910 Usambaraspuk, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 24: 11

1910 Wohnstätten der Natur-Völker. I. Hüttenformen in Deutsch-Ostafrika, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 30: 2-3

1910 Wenn der Buschneger den ersten Weissen sieht ... Stimmungsbilder aus Nord- Togo, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 45: 4-5

1910 Die Wohnstätten der ostafrikanischen Eingeborenen: Die Tembe, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 46: 4

1911 Das Zwergvolk der Bagielli in Kamerun, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 4: 4-5

1911 Afrikanische Amazonen, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 6: 11-12

1911 Südost-Kamerun. Bilder aus den deutsch-französischen Grenzgebieten, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 7: 6-7

1911 Deutsches Leben in Südwest, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 13: 4- 5

Quellentexte Illustrirte Zeitung:

1885 Stanley und der Congostaat, in: Leipziger Illustrirte Zeitung, Nr. 2187: 550-551

1886 Die afrikanischen Zwerg-Erdmenschen in Berlin, in: Leipziger Illustrirte Zeitung, Nr. 2230: 298 und 300

1886 Die Samoa-Frage, in: Leipziger Illustrirte Zeitung, Nr. 2223: 138-139

1886 Die Samoa-Frage, in: Leipziger Illustrirte Zeitung, Nr. 2224: 162-163

Bernick, Fritz

1884 Bilder aus Spanien. 3. Die Zigeuner von Granada und ihre Höhlenwohnungen, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 823-825

Deutsches Kolonial Lexikon

1920 Bilibili, in: Heinrich Schnee (Hg.), Deutsches Kolonial-Lexikon Bd. 1-3, Leipzig, (zitiert nach: Der Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Deutsches Kolonial Lexikon von 1920,

http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/dfg-projekt/Bildprojekt/Lexikon/lexikon.htm,

Stichwort: „Bilibili“ (zuletzt besucht am 29.06.2005)

Falkenhorst, C.
1890 Die Entdeckung der Nilquellen und Stanleys jüngster Afrikafeldzug. Ein geschichtlicher Rückblick von C. Falkenhorst, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 24-27

Finsch, D.

1886a Entdeckungsfahrten des deutschen Dampfers „Saomoa“. I. Astrolabe-Bai bis Festungs-Kap. Für die Gartenlaube mitgeteilt von Dr. D. Finsch (Bremen), in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 83-85

1886b Entdeckungsfahrten des deutschen Dampfers „Saomoa“. II. Von Mitrafelsen bis Finsch-Hafen. Für die Gartenlaube mitgeteilt von Dr. D. Finsch (Bremen), in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 192-194

1887a Entdeckungsfahrten des deutschen Dampfers „Saomoa“. IV. Englisches Gebiet in Ost-Neuguinea: Milne-Bai und Moresby-Archipel. Für die Gartenlaube mitgeteilt von Dr. D. Finsch (Bremen), in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 295-297

1887b Entdeckungsfahrten des deutschen Dampfers „Samoa“. V. Längs der vorher unbekannten Nordostküste. a. Von Vilkan-Insel bis Berlinhafen. Für die Gartenlaube mitgeteilt von Dr. D. Finsch (Bremen), in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 460-462

Friedenthal, Albert

1911 Das Weib im Leben der Völker. Mit 1084 Abbildungen im Text, 48 farbigen Beilagen und einer ethnographischen Karte, 2 Bd., Berlin

Fonck, A.

1910 Die Besiedelung Ostafrikas durch Deutschen. Von Hauptmann A. Fonck, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 28: 6-9

Keil, Ernst

1853 Willkommen, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 1

Kummer, Ludolf
1913 Kannibalismus auf Neu-Mecklenburg, in: Kolonie und Heimat in Wort und Bild, Nr. 42: 12-14

Luschan, Felix von

1904 Anleitung für ethnographische Beobachtungen und Sammlungen in Afrika und Ozeanien, Berlin 1904 (3. Aufl.)

1905 Über die ethnologische Stellung dieser „Abessinier“, in: Zeitschrift für Ethnologie, Jg. 38: 159-160

Pfrank, Chr

1911 Wie der Europäer in Ostafrika wohnt, Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. 49: 2-3

Plankenau, M. G.

1871 Ein Besuch auf der Insel Robinson Crusoe's, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 800-801

Rohrbach

1910 Lüderitzbucht und seine Diamantenfelder, in: Kolonie und Heimat. In Wort und Bild, Nr. :2-3

Thilenius, Georg
1920a Androphagen, in: Heinrich Schnee (Hg.), Deutsches Kolonial-Lexikon Bd. 1-3, Leipzig, (zitiert nach: Der Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Deutsches Kolonial Lexikon von 1920, http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/dfg-projekt/Bildprojekt/Lexikon/lexikon.htm, Stichwort: „Androphagen“ (zuletzt besucht am 20.05.2005)

1920b Pygmäen, in: Heinrich Schnee (Hg.), Deutsches Kolonial-Lexikon Bd. 1-3, Leipzig, (zitiert nach: Der Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Deutsches Kolonial Lexikon von 1920, http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/dfg-projekt/Bildprojekt/Lexikon/lexikon.htm, Stichwort: „Pygmäen“ (zuletzt besucht am 27.05.2005)

Seiner, Franz

1912 Beobachtungen und Messungen an Buschleuten, eingeleitet durch Erläuterungen des Herrn P. Staudinger, in: Zeitschrift für Ethnologie, Jg. 44: 275-288

Schulze-Schmidt, Bernhardine
1896 Abseits der Dinge. Skizzen aus Konstantinopel, in: Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Leipzig: 170-174

Secundärquellen

Arens, William
1979 The Man-Eating Myth. Anthropologie and Anthropophagy. Oxford: Oxford University Press

Banzel, Nicolas/ Blanchard, Pascal/ Lemaire, Sandrine

2001 Sozialdarwinistisches Disneyland. In: Regina Bittner (Hg.), Urbane Paradiese. Zur Kulturgeschichte modernen Vergnügens, Frankfurt/M u. a.: 194-203

Barth, Dieter

1974 Zeitschrift für alle. Das Familienblatt im 19. Jahrhundert. Ein sozialhistorischer Beitrag zur Massenpresse in Deutschland (Arbeiten aus dem Institut für Publizistik der Universität Münster; Bd. 10), Münster

Barth, Volker
2003 Konstruktion des Selbst. Der Konsum des Fremden auf der Pariser Weltausstellung von 1867, in: Bayerdörfer und Hellmuth (Hg.), Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert (Kulturgeschichtliche Perspektiven; Bd. 1), Münster: 139-160

Barthes, Roland

1970 Mythen des Alltags, Frankfurt a. M. (2. Aufl., Orig. 1957)

Bausinger, Hermann

2001 Populäre Kultur zwischen 1850 und dem Ersten Weltkrieg, in: Kaspar Maase und Wolfgang Kaschuba (Hg.): Schund und Schönheit: populäre Kultur um 1900 (Alltag & Kultur Bd. 8), Köln u.a.: 29-45

Bayerdörfer, Hans-Peter/ Eckhart, Hellmuth (Hg.)
2003 Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert (Kulturgeschichtliche Perspektiven; Bd. 1), Münster: LIT

Belgum, Kirsten

1998 Popularizing the Nation. Audience, Representation and the Production of Identity in Die Gartenlaube 1853–1900. Lincoln: U. of Nebraska P.

Benninghoff-Lühl, Sibylle
1983 Deutsche Kolonialromane 1884 -- 1914 in ihrem Entstehungs- und Wirkungszusammenhang (Veröffentlichungen aus dem Übersee-Museum Reihe F, Band 16), Bremen

Bermann, Nina

1996 Orientalismus, Kolonialismus und Moderne: Zum Bild des Orients in der deutschsprachigen Kultur um 1900, Stuttgart

Bitterli, Urs
1976 Die Wilden und die Zivilisierten“: Grundzüge einer Geistes- und Kulturgeschichte der europäisch-überseeischen Begegnung, München: Beck

Bourdieu, Pierre

1985 Die gesellschaftliche Definition der Photographie, in: Pierre Bourdieu u.a., Eine illegitime Kunst. Die sozialen Gebrauchsweisen der Photographie (Orig.: Un art moyen. Essai sur les usages sociaux de la photographie, 1965), Frankfurt am Main: 85-109

Bödeker, Hans Erich/ Bauerkämper, Arnd/ Struck, Bernhard

2004 Enleitung: Reisen als kulturelle Praxis, in: Arnd Bauerkämper, Hans Erich Bödeker, Bernhard Struck (Hg.), Die Welt erfahren. Reisen als kulturelle Begegnung von 1780 bis heute, Frankfurt a. M. u. a.: 9-30

Brednich, Rolf Wilhelm

1990 Die Spinne in der Yucca-Palme. Sagenhafte Geschichten von heute, München:

1991 Medien als Stifter oraler Kommunikation, in: Werner Faulstich (Hg.), Medien und Kultur (Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik; Beiheft 16), Göttingen: 16-29

Brauen, Martin (Hg.)

1982 Fremden-Bilder: Eine Publikation zu den Ausstellungen. Frühe ethnographische Fotografie. Fotografien vom Royal Anthropological Institute. Die exotische Bilderflut (Ethnologische Schriften Zürich; Bd.1), Zürich: Völkerkundemuseum Universität Zürich

Brändle, Rea

1995 Wildfremd, hautnah. Völkerschauen und Schauplätze. Zürich 1880-1960. Bilder und Geschichten, Zürich: Rotpunktverlag

Bucher, Bernadette

1982 Die Phantasien der Eroberer. Zur graphischen Repräsentation des Kannibalismus in de Brys Amerika, in: Karl-Heinz Kohl, Mythen der Neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Lateinamerikas, Berlin: 75-91

Calloway, Colin G./ Gemünden, Gerd/ Zantop, Susanne (Hg.)

2002 Germans and Indians: Fantasies, Encounters and Projections, Nebraska: University of Nebraska Press

Ciarlo, David M.

2003 Rasse konsumieren. Von der exotischen zur kolonialen Imagination in der Bildreklame des wilhelminischen Kaiserreichs, in: Birthe Kundrus (Hg.), Phantasiereiche. Zur Kulturgeschichte des deutschen Kolonialismus, Frankfurt/M

Coombes, Annie E.

1994 Reinventing Africa: Museum, Material Culture and Popular Imagination in Late Victorian and Edwardian England, New Haven: Yale University Press

Dihle, Albrecht.

1994 Die Griechen und die Fremden, München: Beck

Dreesbach, Anne

2003a Kalmücken im Hofbräuhaus. Die Vermarktung von Schaustellungen fremder Menschen am Beispiel München, in: Hans-Peter Bayerdörfer und Eckart Hellmuth (Hg.), Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert, Münster: 217-235

2005 Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung exotischer Menschen in Deutschland 1870-1940, Frankfurt/M u. a.

Dreesbach, Anne/ Zedelmaier, Helmut

2003b „Gleich hinterm Hofbräuhaus waschechte Amazonen“. Exotik in München um 1900. München u.a.

Edwards, Elizabeth (Hg.)

1992 Anthropology and Photography 1860-1920, New Haven u. a.: Yale University Press

Engelhard, Jutta-Beate/ Mesenhöller, Peter (Hg.)

1995 Bilder aus dem Paradies. Koloniale Fotografie aus Samoa, 1875 – 1925. Katalog einer Ausstellung des Rautenstrauch-Joest-Museums für Völkerkunde der Stadt Köln 20.1. - 7. 5.1995 (Ethnologica; N.F.; Bd. 19), Köln

Erll, Astrid

2004 Medium des kollektiven Gedächnisses – ein(erinnerungs-)kulturwissenschaftlicher Kompaktbegriff, in: Ebd. und Ansgar Nünning (Hg.), Medien des kollektiven Gedächnisses. Konstruktivität – Historizität – Kulturspezifität, Berlin u.a.: 3-22

Fabian, Johannes

2001 Im Tropenfieber. Wissenschaft und Wahn in der Erforschung Zentralafrikas, München

Fanon, Franz

2001 Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt/M (Orig. Les Damnés de la Terre, 1961)

Friedrichsmeyer, Sara/ Lennox, Sara/ Zantop, Susanne (Hg.)

1998 The Imperialist Imagination. German Colonialism and its Legacy, Ann Arbor: University of Michigan Press

Fuchs, Boris
2000 Die Geschichte der Zeitungsdruckmaschinen im 19. und 20. Jahrhundert, in: Hans Bohrmann (Hg.), Zeitungsdruck. Die Entwicklung der Technik vom 17. zum 20. Jahrhundert. Mit Beiträgen von Martin Welke und Boris Fuchs (Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung Bd. 58), München 2000: 29-102

Fuchs, Martin/ Berg, Eberhard (Hg.)

1995 Kultur, soziale Praxis, Text. Die Krise der ethnographischen Repräsentation, Frankfurt a. M. (2. unv. Aufl.)

Fuchs, Martin/ Berg, Eberhard

1995 Phänomenologie der Differenz. Reflexionsstufen ethnographischer Repräsentation, in: Ebd. (Hg.), Kultur, soziale Praxis, Text. Die Krise der ethnographischen Repräsentation, Frankfurt a. M.: 11-108 (2. unv. Aufl.)

Fulda, Daniel/ Pape, Walter (Hg.)

2001 Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur, Freiburg i. B.

Fulda, Daniel
1996 »Wenn wir die Menschenfresser nicht in Afrika oder sonst/sondern vor unser Hausthür suchen müssen.« Hungeranthropophagie im Dreißigjährigen Krieg und der europäische Kannibalismusdiskurs, in: Hedwig Röckelein (Hg.), Kannibalismus und europäische Kultur (Forum Psychohistorie; Bd. 6), Tübingen, 143-75

2001 Einleitung: Unbehagen in der Kultur, Behagen an der Unkultur. Ästhetische und wissenschaftliche Faszination der Anthropophagie, in: Ebd. und Walter Pape (Hg.), Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur, Freiburg i. Breisgau, 7-34

Galle, Heinz J.
1988 Groschenhefte. Die Geschichte der Tivialliteratur. Frankfurt a/M:
2002 Populäre Lesestoffe. Groschenhefte, Dime Novels und Penny Dreadfuls aus den Jahren 1850 bis 1950 (Kleine Schriften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, Bd. 10). Köln

Gering, Kerstin

2002 Postadamistische Rache am Sündenfall? Nacktheit in Kultur- und Sittengeschichte der Jahrhundertwende. In: Ebd. (Hg.), Nacktheit: ästhetische Inszenierungen im Kulturvergleich (Literatur – Kultur – Geschlecht: Kleine Reihe; Bd. 17), Köln u.a.: 67-90

Gewecke, Frauke
1986 Wie die neue Welt in die alte kam, Stuttgart

Geyer, Martin H./ Eckhart, Hellmut
2003 Einleitung: „Konsum konstruiert die Welt“. Überlegungen zum Thema „Inszenierung und Konsum des Fremden“, in: Hans-Peter Bayerdörfer und Hellmuth Eckhart (Hg.), Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert (Kulturgeschichtliche Perspektiven; Bd. 1), Münster: IX-XXVI

Goldmann, Stefan

1985 Wilde in Europa. Aspekte und Orte, in: Thomas Theye (Hg.), Wir und die Wilden. Einblicke in eine kannibalistische Beziehung, Reinbek : 243-269

1987 Zur Rezeption der Völkerschaustellungen um 1900, in: Exotische Welten – Europäische Phantasien. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung des Instituts für Auslkandsbeziehungen und des Württembergischen Kunstvereins, Stuttgart: 88-93

Gründer, Horst

1999 „...da und dort ein junges Deutschland gründen“. Rassismus, Kolonien und kolonialer Gedanke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, München

Hiery, Hermann

1995 Fremdherrschaft auf Samoa – Annäherung an die historische Erfahrung verschiedener Kulturen, in: Jutta Beate Engelhard und Peter Mesenhöller (Hg.), Bilder aus dem Paradies. Regionale Fotografie aus Samoa 1875-1925 (Katalog einer Ausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Ethnologica; Bd. 19), Köln: 97-110

Honold, Alexander/ Simons, Oliver (Hg.)

2002a Kolonialismus als Kultur: Literatur, Meiden, Wissenschaft in der deutschen Gründerzeit des Fremden (Kultur – Herrschaft – Differenz; Bd. 2), Tübingen u. a.

2002b Einleitung: Kolonialismus als Kultur, in: Ebd. (Hg.), Kolonialismus als Kultur: Literatur, Meiden, Wissenschaft in der deutschen Gründerzeit des Fremden (Kultur – Herrschaft – Differenz; Bd. 2), Tübingen u. a.: 7-15

Honold, Alexander

2002 Nach Bagdad und Jerusalem. Die Wege des Wilhelminischen Orientalismus, in: Ebd. und Oliver Simons (Hg.), Kolonialismus als Kultur: Literatur, Medien, Wissenschaft in der deutschen Gründerzeit des Fremden, (Kultur – Herrschaft – Differenz; Bd. 2), Tübingen u. a.: 143-166

Hörisch, Jochen

2004 Eine Geschichte der Medien. Von der Oblate zum Internet, Frankfurt/M

Iser, Wolfgang

1993 Das Fiktive und das Imaginäre, Frankfurt/M

Johannes, Fabian

1991 Time and the Work of Anthropology. Critical Essays 1971-1991, Chur u. a.: Harwood Academic Publishers

2001 Im Tropenfieber. Wissenschaft Wissenschaft und Wahn in der Erforschung Zentralafrikas, München

Jussen, Bernhard (Hg.)

2002 Atlas des Historischen Bildwissens 1. Liebig's Sammelbilder, The Yorck-Project, Berlin (CD-Rom)

Kasper, Josef

1979 Belichtung und Wahrheit. Die Bildreportage von der Gartenlaube bis zum Stern, Frankfurt a. M.

Kaschuba, Wolfgang

1999 Einführung in die Europäische Ethnologie, München

Koch, Marcus

2003 Nationale Identität im Prozess nationalstaatlicher Orientierung: Dargestellt am Beispiel Deutschlands durch die Analyse der Familienzeitschrift „Die Gartenlaube“ von 1853 – 1890 (Europäische Hochschulschriften; Bd. 389), Frankfurt/M

Kohl, Karl-Heinz (Hg.)

1982 Mythen der Neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Latainamerikas, Berlin

Kohl, Karl-Heinz

1981 Entzauberter Blick. Das Bild vom Guten Wilden und die Erfahrung der Zivilisation, Berlin

1982 Einleitung, in: Ebd. (Hg.), Mythen der Neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Latainamerikas, Berlin: 13-21

2000 Ethnologie – die Wissenschaft vom kulturell Fremden: eine Einführung, München (2. erw. Aufl.)

2003 Die Macht der Dinge. Geschichte und Theorie sakraler Dinge, München

Kramer, Fritz

1977 Verkehrte Welten. Zur imaginären Ethnographie des 19. Jahrhunderts, Frankfurt/M.

Kugler, Stefanie

2004 Kunst-Zigeuner. Konstruktion des ‘Zigeuners’ in der deutschen Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Literatur – Imagination – Realität; Bd. 34), Trier

Kundrus, Birthe (Hg.)

2003a Phantasiereiche. Zur Kulturgeschichte des deutschen Kolonialismus, Frankfurt/M

Kundrus, Birthe

2003b Moderne Imperialisten. Das Kaiserreich im Spiegel seiner Kolonien, Wien: Böhlau

2003c Die Kolonien - »Kinder des Gefühls und der Phantasie«, in: Ebd. (Hg.), Phantasiereiche. Zur Kulturgeschichte des deutschen Kolonialismus, Frankfurt/M: 7-18

Lebek, Wolfgang Dieter
2001 Kannibalen und Kariben auf der Ersten Reise des Columbus, in: Daniel Fulda und Walter Pape (Hg.), Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur, Freiburg i. B.: 169-94

Lehmann, Alfred

1953 Schaustellungen im Leipziger Zoo. Mit 11 Abbildungen, in: Karl Max Schneider (Hg.), Leipziger Zoo; aus der Entwicklung einer Volksbildungsstätte, Leipzig: 72- 92

1955 Zeitgenössische Bilder der ersten Völkerschauen, in: Werner Lang, Walter Nippold und Günther Spannaus (Hg.), Von Fremden Völkern und Kulturen. Beiträge zur Völkerkunde. Hans Plischke zum 65. Geburtstage, Düsseldorf: 31-38

Lips, Julius

1937 The savage hits back, London u. a.: Yale University Press

Luchesi, Elisabeth
1982 Von den »Wilden/Nackten/Grimmigen Menschenfresser Leuthen in der Newenwelt America gelegen«. Hans Staden und die Popularität der ›Kannibalen‹ im 16. Jahrhundert, in: Karl-Heinz Kohl (Hg.), Mythen der Neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Lateinamerikas, Berlin: 71-74

1985 Die Wilden und das Wilde , in: Thomas Theye (Hg.), Wir und die Wilden. Einblicke in eine kannibalistische Beziehung, Reinbek : 143-176

Maase, Kaspar

1997 Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850-1970 (Europäische Geschichte), Frankfurt/M

2001 Einleitung: Schund und Schönheit. Ordnungen des Vergnügens um 1900, in: Ebd. und Wolfgang Kaschuba (Hg.), Schund und Schönheit: populäre Kultur um 1900 (Alltag & Kultur; Bd. 8), Köln u.a.: 9-28

Maler, Anselm (Hg.)

1990 Exotische Realienschau. Anmerkungen zur ethnographischen Erzählweise im Überseeroman des 19. Jahrhunderts, in: Ebd. (Hg.), Exotische Welten in populären Lektüren, Niemeyer: 3-17

Maciejewski, Franz

1996 Elemente des Antiziganismus, in: Jaqueline Giere (Hg.), Die gesellschaftliche Konstruktion des Zigeuners. Zur Genese eines Vorurteils, Frankfurt/M: 9-28

Martin, Peter

2001 Schwarze Teufel, edle Mohren. Afrikaner in Geschichte und Bewußtsein der Deutschen, Hamburg

Mühlmann, Wilhelm Emil

1984 Geschichte der Anthropologie, Wiesbaden (3. Aufl., unveränd. Nachdr. d. 2., verb. u. erw. Aufl.)

Müller-Richter, Klaus
2003 Die Zeit des Fremden. Ökonomie des Blicks im Völkerkundemuseum (1875-1920), in: Hans-Peter Bayerdörfer und Hellmuth Eckhart (Hg.), Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert (Kulturgeschichtliche Perspektiven; Bd. 1), Münster: 193-215

Neumann, Birgit

2004 Literarische Inszenierungen und Interventionen: Mediale Erinnerungskonkurrenz in Guy Vanderhaeghes The Englishmann's Boy und Michael Ondaatjes Running in the Family, in: Astrid Erll und Ansgar Nünning (Hg.), Medien des kollektiven Gedächnisses. Konstruktivität – Historizität – Kulturspezifität, Berlin u.a.: 195-215

Nordström, Alison Devine

1995 Populäre Fotografie aus Samoa in der westlichen Welt – Herstellung, Verbreitung und Gebrauch, in: Jutta Beate Engelhard und Peter Mesenhöller (Hg.), Bilder aus dem Paradies. Regionale Fotografie aus Samoa 1875-1925 (Katalog einer Ausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Ethnologica; Bd. 19), Köln: 13-39

Osterhammel, Jürgen

1989 Distanzerfahrung. Darstellungsweisen des Fremden im 18. Jahrhundert, in: Der europäische Beobachter außereuropäischer Kulturen. Zur Problematik der Wirklichkeitswahrnehmung (Zeitschrift für historische Forschung; Beiheft 7), Berlin: 9-42

Panoff, Michel/ Perrin, Michel

2000 Taschenwörterbuch der Ethnologie. Begriffe und Definitionen, Berlin: Reimer (3. verb. und erw. Aufl. 1982)

Poignant, Roslyn

1982 Frühe ethnographische Fotografie (übersetzt ins Deutsche von Michael Birò), in: Martin Brauen (Hg.), Fremden-Bilder: Eine Publikation zu den Ausstellungen. Frühe ethnographische Fotografie. Fotografien vom Royal Anthropological Institute. Die exotische Bilderflut (Ethnologische Schriften Zürich; Bd.1), Zürich: 11-43

Prokop, Dieter

2001 Der Kampf um die Medien. Das Geschichtsbuch der neuen kritischen Medienforschung, Hamburg

Radeck, Heide

1967 Zur Geschichte von Roman und Erzählung in der „Gartenlaube“ (1853 bis 1914). Heroismus und Idylle als Instrument nationaler Ideologie, Erlangen-Nürnberg

Rebel, Ernst
2003 Orient als Reklame. Klischee und Rätsel in der Münchner Werbegrafik um 1900, in: Hans-Peter Bayerdörfer und Hellmuth Eckhart (Hg.), Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert (Kulturgeschichtliche Perspektiven; Bd. 1), Münster: 237-257

Richter-Müller, Klaus

2003 Die Zeit des Fremden. Ökonomien des Blicks im Völkerkundemuseum (1875- 1920), in: Hans-Peter Bayerdörfer und Hellmuth Eckhart (Hg.), Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert (Kulturgeschichtliche Perspektiven; Bd. 1), Münster: 195-215

Röckelein, Hedwig
1996 Einleitung - Kannibalismus und europäische Kultur, in: Ebd. (Hg.), Kannibalismus und europäische Kultur (Forum Psychohistorie; Bd. 6), Tübingen: 6-28

Ruchatz, Jens

2004 Fotografische Gedächtnisse. Ein Panorama medienwissenschaftlicher Fragestellungen, in: Astrid Erll und Ansgar Nünning (Hg.), Medien des kollektiven Gedächnisses. Konstruktivität – Historizität – Kulturspezifität, Berlin u.a.: 83-105

Sadji, Amodou Booker
1985 Das Bild des Negro-Afrikaners in der Deutschen Kolonialliteratur (1884 -- 1945). Ein Beitrag zur literarischen Imagologie Schwarzafrikas, Berlin

Said, Edward W

2003 Orientalism, 25th anniversary ed. New York: Vintage books (Orig. 1978)

Schmidt, Siegfried J.

1995 Kulturelle Wirklichkeiten, in: Ebd. und Brigitta Spieß (Hg.), Werbung, Medien und Kultur, Opladen: 11-25

Schenda, Rudolf

1995 Bilder im Kopf – Kindheits-Erinnerungen, in: Carola Lipp (Hg.): Medien popularer Kultur. Erzählung, Bild und Objekt der volkskundlichen Forschung. Rolf Wilhelm Brednich zum 60. Geburtstag, Frankfurt/M u. a.: 303-316

Schneider, Rosa B.
2003 »Um Scholle und Leben.« Zur Konstruktion von Rasse und Geschlecht in der kolonialen Afrikaliteratur um 1900. Franfurt a. M.:

Schubert, Michael

2003 Der schwarze Fremde. Das Bild des Schwarzafrikaners in der parlamentarischen und publizistischen Kolonialdiskussion in Deutschland von den 1870er bis in die 1930er Jahre (Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte; Bd. 86), Stuttgart

Schülting, Sabine

1997 Wilde Frauen, fremde Welten. Kolonisierungsgeschichten aus Amerika, Reinbek

Schwarz, Werner Michael

2001 Anthropologische Spektakel. Zur Schaustellung «exotischer» Menschen, Wien 1870-1910. Wien: Turia und Kant

Seek, Andreas

1992 „Rohe Barbaren“ oder „edle Wilde“? - der europäische Blick auf die „andere Welt“, Ausstellungskatalog, Göttingen (2. überarb. Aufl.)

Spiekermann, Uwe

1999 Basis der Konsumgesellschaft. Entstehung und Entwicklung des modernen Kleinhandels in Deutschland 1850-1914, München

Staehelin, Balthasar

1993 Völkerschauen im Zoologischen Garten Basel, 1879 – 1935, Basel: Basler Afrika Bibliographien

Stöber, Rudolf
2000 Deutsche Pressegeschichte: Einführung, Systematik, Glossar (Reihe Uni-Papers; Bd. 8), Konstanz

Struck, Wolfgang

2001 Gier. Eine kannibalische Figur in deutscher Reise-Literatur des frühen 20. Jahrhunderts, in: Daniel Fulda und Walter Pape (Hg.), Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur, Freiburg i. B.: 169-94

Theye, Thomas (Hg.)

1985 Wir und die Wilden. Einblicke in eine kannibalische Beziehung, Reinbeck

Theye, Thomas

1989 Der geraubte Schatten - Einführung. in: Ebd. (Hg.), Der geraubte Schatten. Eine Weltreise im Spiegel der ethnographischen Photographie, München: 8-59

Thode-Arora, Hilke

1989 Für fünfzig Pfennig um die Welt. Die Hagenbeckschen Völkerschauen, Frankfurt/M

Timpe, Dieter

1996 Rom und die Barbaren des Nordens, in: Meinhard Schuster (Hg.), Die Begegnung mit dem Fremden. Wertungen und Wirkungen in Hochkulturen vom Altertum bis zur Gegenwart, Stuttgart u. a.: 34-50

Tobin, Robert

2002 Venus von Samoa. Rasse und Sexualität im deutschen Südpazifik, in: Alexander Honold und Oliver Simons (Hg.), Kolonialismus als Kultur: Literatur, Meiden, Wissenschaft in der deutschen Gründerzeit des Fremden (Kultur – Herrschaft – Differenz; Bd. 2), Tübingen u. a.: 197-220

Walter, Karin

2001 Die Ansichtskarte als visuelles Massenmedium, in: Kaspar Maase und Wolfgang Kaschuba (Hg.), Schund und Schönheit: populäre Kultur um 1900 (Alltag & Kultur; Bd. 8), Köln u.a.: 46-61

Warmbold, Jachim
1982 »Ein Stückchen neudeutsche Erd‹...». Deutsche Kolonial-Literatur. Aspekte ihrer Geschichte, Eigenart und Wirkung, dargestellt am Beispiel Afrikas. Frankfurt/M

Wehler, Hans-Ulrich

1995 Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der deutschen »Doppelrevolurtion« bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs, 1849-1914, München

Welke, Martin
2000 Die Entwicklung der frühen Zeitungsdrucktechnik (17. und 18. Jahrhundert), in: Hans Bohrmann, Zeitungsdruck. Die Entwicklung der Technik vom 17. zum 20. Jahrhundert. Mit Beiträgen von Martin Welke und Boris Fuchs (Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung; Bd. 58), München 2000: 9-28

Wiener, Michael

1990 Ikonographie des Wilden. Menschen-Bilder in Ethnographie und Photographie zwischen 1850 und 1918, München

Wildmeister, Birgit

1998 Die Bilderwelt der „Gartenlaube“. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des bürgerlichen Lebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte; Bd. 66), Würzburg

Wilke, Jürgen

2000 Grundzüge der Mediengeschichte. Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert, Weimar

Wimmer, Franz Martin
1990 Interkulturelle Philosophie: Bd. 1. Geschichte und Theorie. Wien: Passagen

Wörner Michael

1999 Vergnügung und Belehrung: Volkskultur auf den Weltausstellungen 1851-1900, Münster u. a.

Zika, Charles
1996 Kannibalismus und Hexerei: Die Rolle der Bilder im frühneuzeitlichen Europa, in: Röckelein, Hedwig (Hg.), Kannibalismus und europäische Kultur (Forum Psychohistorie Bd. 6), Tübingen: 75-114

Abbildungsverzeichnis


Abbildung 1: Theodor de Bry, „Wie Indianer Menschenfleisch braten“, Kupferstich aus de Brys „Amerika“, Teil 3, Frankfurt a. M. 1593
Abbildung 2: Anonym: „Sträfling mit Messlatte“, um 1891-1894
Abbildung 3: Luigi Naretti: Abessinierin, Masawa, Provinz Eritrea, Äthiopien, Fotografie, um 1891 – 1894
Abbildung 4: Studio G. R. Lampert & Co., Singapore: >Hochmalaiin<, um 1890
Abbildung 5: Roeßler, A. von: „Das Junggesellenhaus auf Bilibili. Nach einer Skizze von Dr. D. Finsch gezeichnet von A. von Roeßler“, 1886
Abbildung 6: Liebig's Sammelbilder 1912, Serie 842: „Heilige Pflanzen“, Bild: „Baobabbaum mit Fetischen der Neger“
Abbildung 7: Titelblatt einer Ausgabe der Gartenlaube Bildunterschrift: „Baumhaus im Küstensand von Milne-Bai. Nach Skizzen von Dr. D. Finsch“, 1887
Abbildung 8: „Die afrikanischen Zwerg-Erdmenschen in Berlin, aufgefunden von Mr. G. A. Farini auf seiner Forschungsreise durch die Kalahari-Wüste im Inneren Südafrikas. Nach photographischen Aufnahmen“, 1886
Abbildung 9: „Das Zwergvolk der Bagielli in Kamerun“, 1911
Abbildung 10: Thomas Andrew: Aktstudie, Studioaufnahme Apia, Upolu, um 1905
Abbildung 11: „Die Wirkung des elektrischen Stroms auf einen Neger“, 1910
Abbildung 12: Liebig's Sammelbilder 1906, Serie 674: „Bilder aus Afrika“, Bild 1: „Preiskegeln“
Abbildung 13: „Zigeunerin. Originalzeichnung von De Geetere“, in: Die Gartenlaube 1887:644


Fußnoten

[1] Der Blick des Anderen auf Europa ist bisher weniger erforscht. Die Arbeit von Julius Lips „The savage hits back“ von 1937 kann in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Mit dem Bemühen, den Anderen eine Stimme zu geben, war Julius Lips seiner Zeit weit voraus.

[2] Der Repräsentation nordamerikanischer „Indianer“ in Deutschland widmet sich ein Sammelband von Calloway, Gemünden und Zantop (Calloway 2002). Die „Groschenhefte“ sind bisher wenig untersucht worden, da sie in den öffentlichen Bibliotheken nicht gesammelt wurden (vgl. Galle 1988; 2001).

[3] Der Entdeckungsbegriff ist aufgrund der damit zum Ausdruck gebrachten eurozentristischen Perspektive problematisch. Karl-Heinz Kohl spricht sich dennoch für den Begriff aus, da die Entdeckung Amerikas und anderer Länder von welthistorischer Bedeutung war und auch zu einer „Selbstentdeckung Europas geführt hat“ (Kohl 1982: 13). Diesem Standpunkt wird sich hier angeschlossen.

[4] Hier sind vor allem Balthasar Staehelin für Basel (Staehelin 1993), Rea Brändel für Zürich (Brändle 1995) und Werner Michael Schwarz (2001) zu den „Anthropologischen Spektakeln“ in Wien zu nennen.

[5] Erschienen sind bisher zwei gemeinsame Publikationen (Bayerdörfer/ Hellmuth 2003; Dreesbach/ Zedelmaier 2003).

[6] Volker Barth setzt die Ausstellungen mit Konsum und Entfremdung in Verbindung (2003). Anne Dreesbach hat sich ebenfalls in mehreren Publikationen mit den Völkerausstellungen im Rahmen des Projekts beschäftigt (2003a/b). Zuletzt erschienen ist ihre Dissertation mit einer systematischen Aufarbeitung der Schauen im deutschsprachigen Raum (Dreesbach 2005).

[7] Zu nennen sind hier auch die Arbeiten speziell zur literaturwissenschaftlichen Analyse der deutschen Kolonialliteratur, vor allem der Kolonialromane (Warmbold 1982; Benninghoff-Lühl 1983; Schneider 2003; Sadji 1985).

[8] Zum Beispiel der Sammelband von Sara Friedrichsmeyer, Sara Lennox und Susanne Zantop mit literatur- und kulturwissenschaftlichen Beiträgen zum deutschen Kolonialismus ist hier zu nennen (Friedrichsmeyer et. al. 1998).

[9] Im Folgenden werden die Begriffe „Fremde“, „Vorstellung“ oder „Darstellung“ trotz der angebrachten Kritik verwendet, da sie im deutschen Sprachraum gebräuchlicher sind.

[10] Auf die wechselhafte Bedeutungsgeschichte des Barbarenbegriffs kann an dieser Stelle nur hingewiesen werden (vgl. Dihle 1994). Dieter Timpe plädiert am Beispiel des Verhältnisses von Rom zu den „Nordbarbaren“ dafür, die Einzelaspekte von Fremd- und Selbstwahrnehmung zu untersuchen und nach Herkunft, Zeitbedingung oder Tragweite zu fragen um nicht erneut den literarischen Verdrehungen und eigenen Klischees zu unterliegen (Timpe 1996: 49-50).

[11] Schon die etymologisch Herleitung des Begriffes „Barbar“ (griech. βάρβαρος, bárbaros, Plural bárbaroi) weist auf die abwertende Charakterisierung derselben hin. Ist „Barbar“ doch eine Wortschöpfung, mit der die Griechen und Römer einen Menschenschlag bezeichneten, der nicht griechisch sprechen, sondern nur unkultivierte Laute von sich geben konnte.

[12] Als Deprivationstheorie ist hier gemeint, dass autochthone Bevölkerungen aus der Perspektive der Anderen als in einem unberührten Zustande lebend imaginiert werden. Eine besondere, gleichsam „jungfräuliche Reinheit“ ihrer Lebens- und Kulturformen einerseits, sowie ihrer speziellen körperlichen Merkmale andererseits werden dabei betont.

[13] Exemplarisch wurde diese Frage in dem sogenannten Disput von Valladolid von 1550-1551 ausgetragen. Die Hautprotagonisten und Gegner Bartolomé de las Casas und Juan Ginés de Sepúlveda..

[14] Der Holzschnitt wurde in Verbindung Gutenbergs Drucktechnik zum Einsatz gebracht.

[15] Die Arbeiten von de Bry fehlten in kaum einer europäischen Bibliothek, so Urs Bitterli (Bitterli 1976: 256).

[16] Die Abbildung wurde in dem dritten Teil von de Brys Amerika veröffentlicht. Alle Arbeiten von de Bry wurden kurz nach Erscheinen auch ins Deutsche übersetzt, der dritte Teil 1593.

[17] Wenn auch immer wieder betont werden muss, dass es gegenteilige Tendenzen gab. Franz Boas ist hier besonders zu erwähnen.

[18] Diese etwas überspitzte Formulierung soll die Bedeutung der mündlichen Überlieferung für die breite Masse der Bevölkerung bis zum 18. Jahrhundert und zum Teil noch bis ins 19. Jahrhundert kenntlich machen. Rolf Wilhelm Brednich verweist in diesem Zusammenhang außerdem auf das Wechselspiel früher Printmedien, wie der Flugschriften und der mündlichen Überlieferung (Brednich 1991: 17).

[19] Die Bezeichnung „neue Medien“ soll auf die qualitative und quantitative Veränderung der Medienlandschaft in Deutschland ab den 1850er Jahren verweisen. Neu im eigentlichen Sinne waren nur die Fotografie, Fonografie, Telegrafie, Telefon und später der Film, nicht aber die Printmedien.

[20] Es waren im Grunde nicht die ersten Kolonien. Im 17. Jahrhundert fanden bereits die ersten kolonialen Bestrebungen deutscher Fürstenhäuser statt. Das bekannteste Kolonialprojekt dieser Zeit war sicher die Gründung von „Groß-Friedrichsburg“ an der afrikanischen Westküste, dem heutigen Ghana, durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) im Jahr 1683, das 1717 aber wieder aufgegeben wurde (Gründer 1999: 12).

[21] Der westliche Teil Samoas wurde offiziell erst 1899, als letzte Kolonie dem deutschen Reich zugesprochen (Hiery 1995: 102). Der deutsche Anteil an Samoa bestand damit in einem sehr kleinen Gebiet und die Ressourcen des Landes wurden bereits von anderen Kolonialmächten ausgeschöpft. Es bestand somit nur ein geringes wirtschaftliches Interesse von deutscher Seite an Samoa (Hiery 1995: 104).

<[22] Eine genaue Wiedergabe des gesellschaftlichen und ökonomischen Wandels kann an diese Stelle nicht gegeben werden. Es wird auf das Standardwerk von Hans-Ulrich Wehler verwiesen (Wehler 1995).

[23] Maase wählt dieses Datum, da eine Reformierung der Gewerbeordnungen ab 1869 die Voraussetzung für eine „Dynamisierung der Kulturwarenproduktion“ schaffen, so Kaspar Maase (Masse 2001: 11).

[24] Insgesamt kann von einem sehr großen Stadt-Land-Gefälle bei der Durchdringung der Lebensbereiche mit massenkulturellen Erzeugnissen ausgegangen werden, auch wenn die Provinz von den angesprochenen Entwicklungen sicher nicht unberührt geblieben war (vgl. Maase 2001: 19). Die Forschungslage ist allerdings sehr schlecht, so dass in dieser Arbeit nicht weiter darauf eingegangen werden kann.

[25] Hier muss einschränkend gesagt werden, dass in der Gedächtnisforschung kollektive Gedächtnisse nicht nur massenmediale Prozesse betreffen. Ebenso können Steine oder Flüsse eine Funktion als kollektives Gedächtnis einnehmen (Erll 2004:11).

[26] Dabei ergibt jeweils ein ganzer, in der Presse bedruckbarer Papierbogen jeweils zwei halbe Bögen die aus vier Quart- oder acht Oktavseiten bestehen konnten (Welke 2000:16).

[27] Wobei die maschinisierte Satztechnik noch bis zum ersten Weltkrieg sehr kostspielig war und zwei Drittel aller Texte noch von Hand gesetzt wurden (Stöber 2000: 119).

[28] Papier war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts sehr teuer, es musste erst das Holzschliff- oder Zelluloseverfahren erfunden werden um der gesteigerten Nachfrage nachkommen zu können. Eine preiswertere Papierherstellung war erst ab 1880 möglich (Stöber 2000: 122).

[29] Daheim kann als das konservative Gegenstück zur eher liberal ausgerichteten Gartenlaube betrachtet werden, wobei die Gartenlaube zwischenzeitlich wesentlich populärer war.

[30] Es waren zahlreiche Personen und Einzelerfindungen an der Entwicklung der Fotografie beteiligt, die hier jedoch nicht näher dargestellt werden können.

[31] Das Bildungsbürgertum muss hier ausgeklammert werden, da differenzierte Forschungsarbeiten noch ausstehen (Maase 2001:23).

[32] Rolf Wilhelm Brednich zeigt anhand seiner Sagenforschung der Gegenwart (Brednich 1990), dass Narration durch die Medien nicht ausstirbt. Medien und orale Kommunikation beeinflussen sich vielmehr gegenseitig (Brednich 1991: 27).

[33] Die Metaebenen der Abbildungen fungieren zusammen mit dem Text als Katalysator der Fantasie der Imagination. Im Konglomerat mit dem aus früheren Jahrhunderten in das kollektive, kulturelle Gedächtnis eingegangenem vermeintlichem Wissen erwächst eine Landschaft der Imagination, in der „Kannibalen“ und Monster auftauchen. Die schlichte Abbildung von Menschen einer bestimmten kulturellen Gruppe und die im Text zum Bild vorkommende Behauptung es handele sich um „Kannibalen“ weckt die tradierten Vorstellungen und entfacht so das ganze Potential der angesprochenen Metaebenen.

[34] Der Quellennachweis für die Gartenlaube wird mit fortlaufender Seitenzählung und nicht nach Heftausgaben angegeben. Das entspricht der heutigen Edition.

[35] Felix von Luschan hatte einen ähnlichen Ratgeber herausgebracht (Luschan 1904).

[36] Die Anthropometrie galt nicht nur als die Lehre von der Vermessung des menschlichen Körpers. Die Vertreter dieser Richtung verwendeten die gewonnenen Daten, um Zusammenhänge zwischen Körpermerkmalen und Charaktermerkmalen zu belegen.

[37] Die Themen der Berliner Illustrirten waren vor allem Sensationsberichte und Katastrophen, sowie eine ausgeprägte Inszenierung wilhelminischer Regentschaft (Kasper 1979: 35).

[38] Als historische Quelle wurde die Gartenlaube zum Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Es wurde vornehmlich ihr Einfluss auf die politische Meinungsbildung untersucht. Zu nennen sind hier exemplarisch Heide Radeck und ihre Arbeit zu Romanen und Erzählungen in der Gartenlaube (Radeck 1967) oder Marcus Koch und der Frage nach nationaler Identität (Koch 2003). Dieter Barths Arbeit zu den Familienblättern des 19. Jahrhunderts enthält eine kurze vergleichende Darstellung ethnologischer Themen dieser Zeitschriften (Barth 1974). Erwähnt werden sollte auch noch Kirsten Belgum, die über eine Analyse der populären Presse, vorwiegend der Gartenlaube, deren Einfluss auf die Etablierung einer nationalen Identität bespricht. Belgum verweist dabei immer wieder auf den nach außen gerichteten Diskurs als wichtiger Bestandteil einer nach innen gerichteten nationalen Identität (Belgum 1998: 148). Brigit Wildmeister hat die Illustrationen der Gartenlaube untersucht (Wildmeister 1998).

[39] Inwieweit nun eher die Abwesenheit von Zivilisation oder die Abwesenheit von Kultur beachtet wird, hängt von der Gewichtung der Technik, beziehungsweise der kulturellen Errungenschaften ab. In einer hochtechnologisierten Zeit wie der Heutigen, wird die Abwesenheit moderner Technologien im Vordergrund stehen.

[40] C. Falkenhorst (Lebensdaten) war am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein sehr beliebter Autor von Abenteuer- Entdeckungs- und Kolonialromanen und Berichten. Er veröffentlichte sowohl in Zeitschriften wie der Gartenlaube meist mehrseitige Artikel als auch kurze Romane für die sogenannten Volksbibliotheken.

[41] Bilibili ist eine kleine Insel in der Astrolabebai, zugehörig zu der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea und hier ein Teil vom sogenannten Kaiser-Wilhelmsland. (Deutsches Kolonial-Lexikon 1920).

[42] Deutsche und Amerikaner hatten bereits einen lukrativen Handel mit der Südsee etabliert. Von deutschen Privatunternehmen ausgehend war Apia schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem festen Handelsstützpunkt geworden und dementsprechend von europäischen Einflüssen geprägt .

[43] Im Folgenden werden die Quellenangaben aus Kolonie und Heimat mit „KuH“ abgekürzt.

[44] Fabian betont allerdings explizit, dass damit die Wissenschaft nicht als unzurechnungsfähig erklärt wird, aus der Verantwortung in der Zusammenarbeit mit dem Imperialismus befreit wird (Fabian 2001: 372).

[45] Wimmer betont, dass die Begriffe fremdstämmig, Stamm oder Volksstamm zwar Ausdruck von eindeutig als überholt und archaisch geltenden Denkweisen sind, sie aber dennoch Bestandteile der Alltagssprache sind und dementsprechend die Denkweise zum Ausdruck bringen. (Wimmer 1990: 81 Anm. 88).

[46] Als „Orlog“ wurde der Krieg zwischen der deutschen Kolonialmacht und der sich erhobenen einheimischen Gruppen im heutigen Namibia bezeichnet.

[47]> Im 18. Jahrhundert standen sich die sogenannten „Monogenisten“, als Vertreter des Einheitsgedankens, noch den sogenannten „Polygenisten“, als Vertreter einer getrennten Abstammungsgeschichte der Menschheit, gegenüber, ohne jedoch besonders einflussreich gewesen zu sein (Bitterli 1976: 328-329).

[48] Das kannibalistische Motiv wurde in dieser Zeit so inflationär verwendet, dass darauf weiter unten in einer separaten Besprechung einzugehen sein wird.

[49] Höchstens noch kurz zur antibürgerlichen Funktion und vorher schwarze Madonna u. ä. Farbe schwarz wurde seit den Kreuzzügen mit Afrikanern verbunden, vorher metaphorisch eher Teufel.

[50] Vgl. Michael Wörner zur Pariser Weltausstellung von 1889. Wörner beschreibt ausführlich die Sonderausstellung „Histoire de l’habitation humaine“, die gedacht war um anhand unterschiedlicher Wohnformen die Entwicklungsgeschichte der Menschheit nachzuzeichnen. Bauten der antiken Hochkulturen wurden den einfachsten „Hütten“ rezenter Kulturen gegenübergestellt (Wörner, 1999: 67).

[51] Bis die Aufführung im Berliner Concordia-Theater stattfinden konnte war ein gutes Jahr vergangen und mehrere der mitgeführten Afrikaner waren auf der Reise geflohen.

[52] Als Pygmäen wurden allgemein kleinwüchsige Gruppen unterschiedlicher Kontinente bezeichnet. Unsicher war sich die Forschung, ob es sich bei den Pygmäen um eine unabhängige, überlebende „Urformen anderer Rassen“ oder einer „Urrasse der Menschheit“ handeln sollte (Thilenius 1920b).

[53] Tzvetan Todorov hat auf die Bedeutung von Oppositionspaaren im Hinblick auf die Eroberung Südamerikas hingewiesen und folgendes Modell aufgestellt: Indianer / Spanier = Kind / Erwachsener = Frauen / Männer = Tiere (Affen) / Menschen = Wildheit / Sanftmut = Maßlosigkeit / Mäßigung = Materie / Form = Körper / Seele = Begierde / Vernunft = böse / gut (Todorov 1985: 185).

[54] Schätzungen gehen von mehreren zehntausend Fotografien aus, die zwischen 1875 bis 1925 in Samoa produziert wurden (Nordström 1995: 13).

[55] Auch andere Landschaftsformationen konnten eine ähnliche Funktion erfüllen. Insbesondere in der Kolonialliteratur wurde die Wüste zu einem Symbol von Freiheit und Verderbnis bis hin zum Tod gleichermaßen (Kundrus 2003b: 148, 146).

[56] Die Begriffe Anthropophagie und Kannibalismus, kannibalistisch und kannibalisch, werden hier im Sinne einer Definition von Daniel Fulda unterschieden. Anthropophagie meint alle Formen von Menschenfresserei, also auch die Hungeranthropophagie der eigenen Kultur, wogegen Kannibalismus nur die Essenspraktiken von anderen als „wild“ bezeichneten Kulturen meint. Kannibalistisch wird im Rahmen dieser Definition auf die Anthropophagie bezogen, da Ableitungen von Anthropophagie nicht gebräuchlich sind, wogegen kannibalisch einschränkend auf Praktiken im Rahmen des Kannibalismus angewendet wird (Fulda 2001:8, Anmerk. 3).

[57] Die Cariben, eine indigene Gruppe im nördlichen Südamerika und auf den Antillen, wurde die Anthropophagie nachgesagt und daraus die Begriffe Kannibale und Kannibalismus abgeleitet (Röckelein 1996: 13). In Antike und Mittelalter wurde dagegen der nicht auf eine spezielle Kultur hindeutende Begriff Anthropophagie (anthropos = griechisch Mensch und phagein griechisch = essen) verwendet. Wolfgang Dieter Lebek ist dagegen der Auffassung, dass beide Begriffe, Kannibalismus und Anthropophagie, erst im Zuge der ersten Entdeckungsreise des Columbus Einzug in den europäischen Sprachgebrauch gefunden haben und vorher ausschließlich auf Griechisch und Lateinisch in wenigen Gelehrtenkreisen bekannt waren (Lebek 2001: 55 und 58). Lebek ist diese Herleitung vor allem wichtig, da er die gängige Meinung in Frage stellt, dass es eine lange Tradition gab, Völkern die unterdrückt wurden oder werden sollten der Menschenfresserei zu bezichtigen (Lebek 2001: 58).

[58] Vgl. Daniel Fulda über die Hungeranthropophagie im Dreißigjährigen Krieg (Fulda 1996: 143-175).

[59] In der Ethnologie wird zwischen dem realen und dem symbolischen Kannibalismus unterschieden. Der reale Kannibalismus kann sich auf die eigene oder eine fremde Gruppe beziehen. Sowohl Endo- als auch Exokannibalismus können symbolische Formen annehmen. Weiter wird zwischen dem Notkannibalismus und den rituellen Kannibalismus unterschieden.

[60] Schon seit der frühen Neuzeit wurde die herrschende und besitzende gesellschaftliche Schicht immer wieder mit einer kannibalistischen Metapher als Symbol für die die Armen verschlingende Geld- und Machtgier der Herrschenden und Besitzenden in Verbindung gebracht (Röckelein 1996: 13). Besonders häufig wurden kannibalistische Motive in den Beschreibungen der als Hexen gebrandmarkten Personen, vor allem Frauen, wiedergegeben (vgl. Zika 1996: 75-114), um nur einige Beispiele zu nennen.

[61] In der Ethnologie und Archäologie wird die reale Praxis des rituellen Kannibalismus von einigen Autoren sogar ganz verneint. William Arens war 1979 einer der ersten, der diese These vertreten und die ethnologische Diskussion über Bedeutung, Funktion und Wesen des Kannibalismus neu entfacht hat (vgl. Arens 1997). Arens geht davon aus, dass sämtliche Berichte über kannibalische Praktiken unglaubwürdig sind, es niemals Augenzeugen gegeben hat. Die Berichte sollen sich dementsprechend aus antiken Quellen, die dann auf die neu entdeckten oder eroberten Gebiete übertragen wurden, speisen (Arens 1979: 34).

[62] Dass koloniale Eroberung und Unterdrückung durch kannibalische Konstruktionen gerechtfertigt wurden wird nicht in Frage gestellt (Röckelein 1996: 17; Struck 2001: 173; Benninghoff-Lühl 1983: 73-74). Unterschiedlich bewertet wird allerdings die Bedeutung dieser Konstruktionen für das kannibalistische Motiv im Ganzen. Es ist ein denunziatorisches Motiv stellt auch Daniel Fulda fest, aber das alleine reicht nicht aus, diese Feststellung alleine behindert eher die Auseinandersetzung mit dem Motiv (Fulda 2001: 13). Benninghoff-Lühl dagegen ordnet die kolonialen Schriften in ihren historischen Entstehungs- und Wirkungszusammenhang ein und verweist in ihren Analysen in erster Linie auf die politischen Machtverhältnisse.

[63] Benninghoff-Lühl bestätigt die häufige Verwendung anthropophager Motive in den Kolonialromanen und führt zahlreiche Beispiel an (Benninghoff-Lühl 1983: 69-72).

[64] Böttger C. „Durch den dunklen Weltteil“, Leipzig - vor allem 220-223 und 296-302.

[65] „Menschenfresser unter deutscher Reichsflagge“ (Gartenlaube 1887: 596) oder „Menschenfresser in Ostindien“ (Gartenlaube 1888: 500) lauten die Titel.

[66] Thilenius war Ordinarius an der Universität Hamburg und seit 1904 Direktor des Hamburger Museums für Völkerkunde. Thilenius kann als angesehene Autorität auf völkerkundlichem Gebiet bezeichnet werden.

[67] Das Deutsche Koloniallexikon wurde 1914 fertiggestellt, kriegsbedingt jedoch erst 1920 veröffentlicht (Struck 2001: 170).

[68] Zur Rekonstruktion dieser Verbindungen vgl. Wolfgang Struck (Struck 2001: 172).

[69] Der Begriff „Zigeuner“ bezeichnete seit dem 15. Jahrhundert Roma, Sinti und weitere Gruppen, die ursprünglich aus dem heutigen Nordwestindien und Pakistan nach Europa kamen, aus der Sicht der deutschen Mehrheitsbevölkerung (Heuß 1996: 109). Der Begriff ist eine Fremdbezeichnung und fasst sehr heterogene Gruppen zu einer Einheit zusammen. Die Bezeichnung „Roma und Sinti“, wie sie heute verwendet wird, schließt somit ebenfalls andere Gruppen aus. Da nicht immer klar ist, welche Gruppen in welchen Gebieten und zu welchen Zeiten lebten, kann auf diese Bezeichnung aber wohl nicht verzichtet werden.

[70] Der Begriff Antisemitismus wurde in dieser Zeit überhaupt erst geprägt. Juden wurden als Angehörige einer „semitischen Rasse“ betrachtet und damit in ein biologisches Abstammungskonzept eingeordnet. In dieser Arbeit kann auf die Rolle in Deutschland lebender Menschen jüdischen Glaubens im Rahmen von Fremdwahrnehmung nicht eingegangen werden (anders).

[71] Stefanie Kugler betont die schlechte Literaturlage zur gesellschaftlichen Konstruktion der „Zigeuner“ (Kugler 2004: 6).

[72] In dieser Argumentationskette wurde der Ursprungsort der Roma und Sinti in Ägypten vermutet. Ihre Vorfahren sollten der vor Herodes fliehenden Heiligen Familie kein Obdach gewährt haben (Maciejewski 1996: 9).

[73] Unter dem Begriff „Orient“ wurden in Deutschland seit dem Mittelalter die arabischsprachigen Länder, die Türkei und Persien und Indien verstanden. Ab dem späten 19. Jahrhundert wurde zum einen zwischen „Asien“ und „Orient“ und zum anderen zwischen „Orient“ und „Indien“ unterschieden, wenn auch nicht konsequent. Als „Osten“ wurden Rußland und Polen bezeichnet, als „Ferner Osten“ Asien und als „Naher Osten“ der „Orient“ bezeichnet, wobei „Ferner“ und „Naher Osten“ nicht immer eindeutig und einheitlich voneinander abgegrenzt wurden (Bermann 1996: 16-17).

[74] Auf diese Entwicklung kann hier nicht weiter eingegangen werden. Bermann unterscheidet dabei fünf Interdependenzphasen, von den Kreuzzügen im Mittelalter über die Ausdehnung des Osmanischen Reiches im 14. und 15. Jahrhundert mit der Belagerung von Wien und dem im 16. Jahrhundert einsetzenden Machtverlust des osmanischen Reiches bis zu der Zeit des europäischen Kolonialismus und Imperialismus (vgl. Bermann 1996: 24-33).

[75] Die einzelnen Bände des als Fortsetzungsroman angelegten Orientzyklus lauten: Durch die Wüste (1892), Durchs wilde Kurdistan (1892), Von Bagdad nach Stambul (1892), In den Schluchten des Balkan (1892), Durch das Land der Skipetaren (1892), Der Schut (1892). Nina Berman untersucht anhand dieser Romane und weiterer literarischer Werke die Bedeutung des Orientdiskurses in der deutschsprachigen Kultur um 1900 in Bezug zu Kolonialismus und Imperialismus, Modernisierung und der Konstruktion moderner und nationaler Identität (Bermann 1996: 36).

[76] „Eine Dorfschule vor 4500 Jahren. Zum Verständnis der Ereignisse in Ägypten“ (Ebeling 1882: 516), „Aufstellung der Könisgräber im Museum von Bulaq“ Gartenlaube 1886:829) oder “Riesensäulen im Tempel zu Karnak“ (Gartenlaube 1899: 885) lauten die Titel, der äußerst positiven Berichte über die archäologischen Stätte.



Was soll das hier?


swashmark.com - swashmark heißt Brandungsmarke oder Flutmarke - das feine Sediment - was jeder Wellenschlag am Strand zurücklässt und bei jedem Wellenschlag neu anordnet. So sind auch wir. Wir denken, dass es nichts gibt, was je "fertig" ist, wir verstecken uns nicht hinter einem angeblichen "Werk", wir streben keinen stabilen Zustand an, sondern nur einen Punkt, der erforderlich ist, um einen weiteren und viele weitere zu erreichen. Wir erweitern den Begriff des offenen Werkprozesses bei Nam Jun Pike, der fast immer als "Künstler bei der Arbeit zuschauen" grandios fehlinterpretiert wird (wahrscheinlich auch von Pike, oder auch nicht), und erneuern ihn postmodern, alles ist offen, alles ist transparent, das Werk lebt, das Werk entwickelt und verwirft, es beinhaltet alle möglichen "Fehler", und ist deshalb unsterblich. Genau so ist die Natur, in keiner Sekunde, in keiner Millisekunde steht etwas still, ist fertig, die ältesten und größten stabilen Urwaldriesen oder Mammutbäume, so statisch sie den unwissenden Menschen auch erscheinen mögen, in ihrem Inneren tobt immer das Leben. Die Sterne rennen vor der Erde weg, oder die Erde vor den Sternen, egal. Es ist der aussichtslose und blutige Kampf der "Macht", der immer wieder einen Zustand der Stabilität anstrebt, das macht die Macht zur Illusion. Es ist eine "Swashmark", in der all diese Theorie einfach zu besichtigen ist. Wir beziehen uns hier, wenn von Postkolonialismus die Rede ist, nicht auf sogenannte "Postcolonial Studies", die den Postkolonialismus weder erfunden haben, noch, aus unserer Sicht, bisher belastbare Beiträge geliefert haben. Es ist ein modisches und oft auch wenig wissenschaftliches Konzept, was eher politisch als wissenschaftlich ist. Dieser Satz ist nicht in Stein gemeißelt.

Unser wissenschaftlich - künstlerisches Fundament kommt aus: Ethnologie (Schwerpunkt Mittel- Südamerika), Neuere Geschichte (Europa & USA), Anthropologie, Mediale Künste ("Medienkunst"), Theoretische Informatik (im Sinne Computer Science), Linguistik, wissenschaftlicher Marxismus (aus dieser und nur aus dieser Sicht: klassische Ökonomie des Kapitalismus) Ihr könnt zuverlässig davon ausgehen, dass wir alles prüfen und euch keinen Bullshit erzählen, auch wenn wir nicht an jeden Satz ne Fussnote hängen. Es gibt natürlich satirisches und Verarschung, Prosa, Lyrik, das merkt ihr dann schon, äh hoffentlich. Fakenews gibts hier nicht unser Weltbild ist rational - wissenschaftlich. Es gibt darüber keine Diskussion.

Der Kampf geht weiter / The Struggle carries on

Wir verstehen diese Site als einzige abgesegnete Repräsentation, was auch bedeutet, wo auch immer ihr irgendetwas findet, was scheinbar mit swashmark zu tun hat, ist es Bullshit, wenn es nicht hier ist. Die Ausnahme bilden seriöse Medien, wie etwa öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland, Tages- und Wochenzeitungen mit einschlägigem Ruf, Magazine und seriöser Online Journalismus oder andere seriöse online Quellen, wissenschaftliche Publikationen. Publication also, bei denen am Ende ausschließlich mit echtem Namen, Gesicht und Verstand publiziert wird. Wir sagen zu derartigen Dingen nichts, Diskussionen über diese Seite oder ihre Inhalte gehen uns am Arsch vorbei, es sei denn es geht um rechtlich relevantes. Diese Seite zeigt aber bei weitem nicht alle Aktivitäten, z.B. Offline oder an anderer Stelle. Als "swashmark" gibt es uns ausschließlich hier und wir sind nicht daran, interessiert irgendwelche Echo Kammern aufzubauen, alles soll schön still und intim bleiben, also Fresse halten. Berichterstattung und ähnliches akzeptieren wir freiwillig nur von seriösen Quellen, zu denen wir Social Media generell nicht zählen. Daher gibt es hier auch keine Kommentarmöglichkeiten oder ähnliches. Diese Medien werden zum weitaus größten Teil missbraucht. Uns ist es viel zu anstrengend da ständig hinterherzusein, zumal wir die Erfahrung gemacht haben, dass Likes und Follower nicht viel bedeuten, wenn man mit den Leuten auch was anfangen will, außer ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und sich einen darauf runter zu holen. Das bringt uns inhaltlich oder hinsichtlich der Qualität absolut rein gar nichts. Wir bitten alle dies ernsthaft zu respektieren und uns auch nicht in die eigenen Social Media Accounts einzuspielen, wir lehnen dies strikt ab. Die Ausnahme bilden Musikvideos und Filmschnipsel bei YouTube, der Rest dort ist für uns ebenfalls unerheblich. Gegebenenfalls müssen wir dagegen sogar im Rahmen der europäischen Rechtsordnungen vorgehen, was uns nervt. Wie heißt es so schön? Hunde die bellen beißen nicht. Das kann man durch Einstellen des Bellens leicht ändern. Das hier ist eben die Flaschenpost, wenn ihr sie gefunden habt, könnt ihr eh nichts mehr ändern.

Datenschutz und YouTube "Opt-in"

Wir setzen keine Cookies, wir erheben keine Daten, auch keine Statistiken, reiner Hypertext, so wie es sein soll. YouTube ist eingebunden nach DSGVO ohne Cookie, ohne Datenübermittlung, solange sie den orangenen Playbutton sehen, ist dies nur ein Vorabbild des Videos, und es besteht überhaupt keine Verbindung zu Youtube, wir laden lediglich dieses Vorabbild vom sog. Thumbnailsserver. Wenn Sie zu YouTube wechseln, oder wenn sie in ihren Google Accounts eingeloggt sind UND das Video auf unserer Seite starten findet ein Datenaustausch statt, dieser ist aber dank no-cookie deutlich geringer. Da sie aber bereits bei google eingeloggt sind, befinden sie sich eh schon in einer Position bei der ständig Daten ausgetauscht werden. Dann werden Cookies durch YouTube und andere Google-Dienste gesetzt. Ein Tracking unterbleibt allerdings. Es werden weniger Nutzerdaten an YouTube gesendet, keine an den Werbedienst DoubleClick. Wir integrieren youtube also mit sog. "Opt-in" - sie klicken zunächst den orangen Play Button, dann wird das Video vorgeladen, danach klicken Sie den roten Button, um das Video zu starten, wenn die dann bei youtube eingeloggt sind findet ein Tracking statt, sind sie nicht eingeloggt, dann bleibt es bei No Data. Dies ist in Chrome das Standardverhalten, wir haben es auch für Firefox etc. implementiert, damit sie nicht unbeabsichtigt ein Video starten, in Firefox würde das Video ansonsten schon direkt nach dem orangenen Button starten. Also: Solange sie das Video auf unserer Seite starten, und nicht bei google eingeloggt sind, findet kein Datenaustausch statt, wechseln sie zu youtube, dann findet ein Datenaustausch statt, auch wenn sie nicht eingeloggt sind.

Hier muss man aber auch mal sagen, dass youtube und damit google sich von allen Anbietern abhebt, da sie sich wirklich bemühen transparent und offen mit den Fragen des Datenschutzes umzugehen. Die personalisierte Werbung ist eben das Geschäftsmodell. Im Grunde ist das alles nur wichtig, wenn sie umfangreiche Accounts bei vielen Netzwerken anlegen, dort auch noch ihre echten Daten hinterlegen und diese Netze dann miteinander verknüpfen. Viele Cookies, die in der Regel gesetzt werden sind reine Session Cookies, die nur der Technik dienen und keinerlei Daten beinhalten, dafür ein Banner zu setzen zeigt mit wem wir es zu tun haben. Bürokraten. Wie auch immer wir setzen gar keine Cookies. Wir haben uns bemüht immer möglichst einfache Wege zu gehen, die ihnen den vollen Genuss ermöglichen, ohne in irgendwelche Datenfallen zu tappen. Diesen Anteil der DSGVO mit Banner und Warnung etc. halten wir für kompletten Schwachsinn. Wir zeigen, wie man es richtig macht. Das Banner etc. klickt eh jeder weg, der nicht völlig paranoid ist, sie gehen mit diesen Cookies auch nur ein sehr geringes Risiko ein, sie können ihren Browser so einstellen, dass alle Daten beim Schließen gelöscht werden, dann starten sie mit einem leeren Browser, und der ganze DSGVO Scheiß ist latte. Es bleibt ein Rätsel, warum nicht die Hersteller der Browser in Haftung genommen werden. Diese Browser sind bewusst auf das sog. Thin Client Modell getrimmt, das bedeutet, der Server entscheidet. Zwingt man die Browserhersteller also diese Fenster zur Welt so zu programmieren, dass die Defaulteinstellungen zunächst alles Blocken, und die Daten nach jeder Session löschen, kann man sich das ganze Theater sparen. Der Browser müsste also zur Datenschutzschaltstelle werden, nicht irgendwelche Websites serverseitig, dann lässt sich das alles auch nicht mehr einfach umgehen. Das ist ein fundamentaler und peinlicher Denkfehler, der sich eigentlich nur mit Lobbyarbeit erklären lässt. Am besten wäre den Browser zu einem FatClient zu machen. Aber das führt hier zu weit. Der Aufwand in der Entwicklung und damit die Kosten für Unternehmen stehen mal wieder in keinem Verhältnis zum Nutzen, weil man nicht über der Browser geht. Wir können es uns leisten den Content kostenlos anzubieten, weil wir andere Finanzierungsquellen haben, aber, Anbieter, die diese nicht haben und guten Content bieten wollen, müssen eben bis zu einem gewissen Grad Daten austauschen, das ist die einzige Währung, die zählt. Also, besser ist es, sie selbst sorgen dafür, dass ihre Daten wenig aussagekräftig sind, die können sie ja übermitteln, dann haben alle was davon. Die EU hat in dieser Frage einen an der Waffel, weil die nicht die individuelle Verantwortung in den Mittelpunkt stellt, sondern paternalistische Webanbieter erzeugt, die den Verbraucher bevormunden sollen, das ist nicht unser Ding. Aber bitte, so wie wir es machen gibt es so oder so keine Probleme und das dämliche Banner bleibt weg. Wir können nichts dafür, wenn jemand auf diese Seite verlinkt, das können wir leider bisher nicht verhindern - wir arbeiten dran. Daher raten wir auch davon ab, einen Link zu setzen. Das hier ist Medienkunst - eine digitale Flaschenpost, die sie ALLEIN UND GANZ PERSÖNLICH FÜR SICH zufällig gefunden haben in den unendlichen Weiten des digitalen Ozeans des Schwachsinns. Sie verlinken ja auch keine Skulpturen oder schmieren sie im Museum mit ihren Kommentaren voll. Festkleben könnt ihr euch ruhig, das ist okay, aber macht das Gerät hinterher wieder sauber.

Imprint

swashmark. com, c/o: Magister S. A. Beuse, Adamsstraße 65, 51163 Köln, contact@swashmark.com, 0171/2937997
Bitte schreibt, wenn ihr uns was mitzuteilen habt einen Brief, alles andere ist nur sehr sporadisch. Wir finden ein Brief kann dieses Werk durchaus ergänzen, was nicht für Mail oder sonstiges gilt. "Unverlangt eingesand" machen wir nicht.

[GTA 5 Accounts sind zu, also erst wieder GTA 6] Online Meetings nur mit Einladung: Bar Super Luxusyacht "Swashmark". 1. Brief schreiben wg. Threema s.U., 2. den Lieblingswitz via Threema mitschicken, 3. Wenn der Witz ein Rating der Redaktion von über 5 von 10 bekommt, bekommst du einen Termin zur Einladungssession. Es ist nicht wichtig, ob wir den Witz bereits kennen oder nicht. Das genaue Vorgehen besprechen wir dann mit dir .

Alles erst ab 18, der Witz möglichst auch.


Wir nutzen ausschließlich "Threema", es gibt keine sonstigen Social Media / Messanger Accounts von uns, das gibts auf Anfrage und mit Begründung zuvor, via Brief Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Portugiesisch und Polnisch. Auch die Threema Server-Infrastruktur befindet sich in der Schweiz, und im Gegensatz zu US-Diensten, die z.B. dem CLOUD Act unterstellt sind, ist Threema vollständig DSGVO-konform.

Wir grinden YouTube sehr okay, und benutzen es auch, betreiben dort einen privaten Channel - der ggf. angeschaut werden kann, meistens ist YouTube für uns ein sehr guter MTV-Ersatz.

Daten

Wir erheben keinerlei Daten und setzen keine Cookies, YouTube ist datenschutzkonform eingebunden mit nocookie Parameter. Wir haben keinen Einfluss auf Seiten, die auf diese verlinken. Es gelten die üblichen Zitierregeln, ansonsten (c) swashmark.com 2010 - 2023. Via You Tube integrierte Videos bleiben, wenn nicht anders gekennzeichnet (c) Respektive Owners, entsprechend der Regeln zur Integration von YouTube Videos. Um genaue Informationen zu den Videos zu erhalten, müssen sie unten links im Player auf YouTube klicken.