Der Golem und das ZDF

Wir haben alles zu Formaten wie Lanz etc. geschrieben. Es handelt sich hierbei um scheinseriöse Krawallformate im Deckmantel eines angeblichen Journalismus, die ihre Aufwertung sowohl hinsichtlich der Personen, wie hinsichtlich der meist vulgären und trivialen Inhalte, nur durch den Gebührenzahler und durch die in "Revolving Doors of Capitalism" dargestellten medialen Settings bekommen .

Es sind Formate, die regelmäßig ( "Van Gogh ist doch Kulturerbe" ) keiner ernsthaften Überprüfung standhalten, sie sind auf dem Niveau von Stammtischen, sie skandalisieren banale Dinge. Die Sender sollten diese Formate im Sinne des Gebührenzahlers endlich abschalten. Hallodris und promigeile Egomanen, wie etwa Pracht und Lanz, die erkennbar ausschließlich ihre eigene Person mit mehr als fragwürdigen Inhalten und Klamauk vermarkten, sollten abgesetzt werden. Diese Leute haben mit den Social Media mehr als genug Raum auf eigene Kosten und Verantwortung ihren medialen Müll zu verbreiten.

Wir kommen damit zu den letzten Worten über den aktuellen Konflikt zwischen Israel und "Palästina". Es wurde in einem Podcast behauptet orthodoxe Juden, in diesem Fall waren wohl Chassidin gemeint, dürfen nicht arbeiten. Das ist ein schwerwiegender Vorfall von Antisemitismus, der zudem den Core des Antisemitismus bedient. Da reicht ein Löschen des Eintrages nicht aus. Was ist passiert?

Es wurde behauptet chassidische Juden dürfen nicht arbeiten. Lanz hat sogar gesagt, er hätte sich mit orthodoxen Juden getroffen, um diese Behauptung zu untermauern, die von Pracht kam. Lanz ergänzte, sie dürften nur Diamantenhandel und Finanzgeschäfte ausüben. Sie unterscheiden nicht zwischen dem modernen oder osteuropäischen Chassidismus (auch Hassidismus; von hebräisch חסידות chassidut, chassidus „Frömmigkeit“) und den in Israel, hinsichtlich des Konflikts, problematischen politischen Orthodoxen, die eigentlich Rechtsradikale und Rechtspopulisten sind, wenn man übliche politische Skalen anlegt.

  • 1. Antisemitischer Punkt: Menschen die seit Jahrhunderten friedlich in Europa leben, und eines der Hauptopfer der Shoa waren, mit ihrem Bekleidungsstil die Vorlage für praktisch alle antisemitische Propaganda bildeten und bilden, werden durch Lanz und Pracht in einen Konflikt hineingezogen, der weder ihrer Haltung entspricht, noch ernsthaft von ihnen getragen wird. Die Siedler sind also was völlig anderes, sie sind keine Religionssuchenden und Mystiksuchenden, sondern Opfer einer politischen Propaganda, die eben nicht aus dieser Community kommt, sondern aus einer rechtsradikalen Ecke, politisch relevant ist es fast ausschließlich in Israel selbst. Es ist nicht das Erstemal, dass diese Community herhalten muss für Dinge, die sie nicht zu verantworten hat. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil ihre "Tracht" in der antisemitischen Propaganda missbraucht wurde, die z.B. von den Nazis aufgelegt wurde. Das entspricht einem Antisemitismus Wert von 10 von 10 möglichen Punkten.
  • 2. Die angebliche Arbeitsverweigerung, geäußert vom Oberintelektuellem Pracht mit seiner stets völlig verschwurbelten und wissenschaftsfreien Privatphilosophie, besser Esoterik und Halbwissen. Das ist nun wirklich dramatisch, denn praktisch der gesamte Antisemitismus bedarf dieser Konstruktion eines angeblichen Arbeitsverbotes, was diese Juden sich selbst auferlegen würden, um dann im nächsten Schritt auf die zionistische Weltverschwörung am Finanzmarkt zu zeigen. Das ist ein Antisemitismus, der schon im Mittelalter während der Errichtung der christlichen Gottes"staaten" benutzt wurde. Zunächst erhielten die Juden von den christlichen Herrschern ein generelles Arbeitsverbot, dann wurde ihnen erlaubt bestimmte Tätigkeiten auszuüben, dazu zählen Finanzgeschäfte und Diamantenhandel. Aus dieser Situation wurde dann die Behauptung gestrickt, der Jude wäre Schacherer, würde Wuchern, würde Gold und Diamanten horten, sei also gleichzeitig arbeitsscheu und wohlhabend, was nur geht, wenn er mit dem Teufel im Bunde steht. Dies wiederrum fand sich eins zu eins auf Wahlplakaten der NSDAP. Wir zeigen sowas nicht, und verlinken es nicht, wer aber recherchieren will, der findet die Aussagen von Pracht und Lanz, die so unscheinbar daherkommen, 1zu1, auch mit den entsprechenden "Trachten" auf NS Wahlplakaten .

Weiter muss gesagt werden, etwa im Fall des Diamantenhandels, dass bei diesen Juden und Jüdinnen, schon seit dem Mittelalter immer wieder Pogrome und Vertreibungen vorkommen, durch Christen. Es kam zur Flucht und zur Vertreibung. Ein Haus, einen Hof, den kann man nicht in einen Sack stecken und weiterziehen, ein paar Diamanten aber schon. Ganz klar, gerade der Diamantenhandel ist eine sinnvolle Überlebensstrategie.

Bei den sogenannten sephardischen, arabischen Juden, die also quasi die römischen Provinzen Judäa, Samaria und Galiläa bewohnten, wie Teile des Magrebh und aus denen praktisch auch Christen und Muslime hervorgingen, Jesus war sephardischer Jude, findet man sowas gar nicht.

Nun, wie das Zeitdokument zeigt, waren diese Provinzen schon für die Römer ein Wespennest:

Erwachsene sind dumm! / Adults are bullshit!

"Adults are bullshit!" swashmark.com / 2020 / Found Installation / Gefundene Installation / Location: Near Roermond/NL.

Ist es Kunst oder kann es weg? Es ist Kunst und muss weg.

Warum alles selber machen? Der Lauf der Zeit, der Zufall, der Augenblick, die Arbeit, ist die wahre Meisterin. Ja es gibt eine beknackte Anekdote zu dieser Sache, wir wollten einen Spielplatz im Krieg als Installation machen, Titel "Kriegsschauplatz", dies hatte sich damit erledigt. Und ehrlich gesagt macht das Suchen nach verborgener Kunst, verborgenen Kontexten in der Wildnis, also außerhalb jedes Kulturbetriebes, außerhalb der ganzen gestellten Arroganz des Marktes und der Schauen und Museen, soviel mehr Spass. Es zeigt sich einmal mehr, nicht nur die Natur gedeiht in der Wildnis, in ungefragten und nicht mit Narrationen überlagerten Pseudorealitäten sehr viel besser, nein, so ist es auch mit der Kunst. Und das Ohr muss man sich dann auch nicht mehr abschneiden. Klimaneutral sowieso, also was wir machen.

Wer will sie domestizieren die Rutsche, die Trümmer, die Pflanze, wer will den Ausstellungskatalog schreiben? Wer will es in einen Kontext einsortieren, der einmal festgelegt wurde und dann nicht wieder wandelt? Wer mag kann in die Kunstgeschichte des ausgehenden 20. und beginnenden 21. einsteigen, er wird viele Arbeiten finden, die ganz ähnlich aussehen, ähnliche Muster repräsentieren, der große Unterschied, sie sind alle künstlich, diese hier ist das Original, der ganzen Trümmerschule der nachgestellten Realität, des konkreten Stils. Die Originalität schafft immer der Zufall und nicht der gerichtete Willen.

Allein die Farben und z.B. die massenmediale Berichterstattung über den aktuellen israelisch arabischen Krieg, werden völlig neue Kontexte herbeizaubern. Was mir bei der Sichtung im Archiv einen kalten Schauer über den Rücken jagte. So ist sie die wilde Kunst, sie lässt sich nicht zähmen und überrascht selbst die Werkerzeuger:innen mit ihrer frechen und ungehaltenen Art, wie sie reinplatzt in einen ganz anderen Kontext.

Welche Bedeutung hat schon die Absicht? Wenn mit ganz anderen Absichten sowas entsteht.

Wie der ungeladene Plutokrat der plötzlich auf dem Empfang in der Bankzentrale erscheint, und Shorts und Borkenstock anhat (Wie, die kann man auch tragen? Borkenstock oder Shorts? Womit sich für die Kenner des Parketts soeben ein weiterer Kontext erschloss. Ha, Ha, Ha - war das ne Party.). "Nabend, gibts noch was von dem Schampus?"

Es lebt, es ist vom Ballast eines festen Kontextes entlastet, es beginnt durch ein Universum der Möglichkeiten zu rauschen. Zu erdenken, so zu erdenken, dass die reale Geschichte des Abrisses eines alten Schwimmbades in einem kleinen Freizeitpark am Nationalpark "De Meinweg", plötzlich über allen Kontexten schwebt und gleichsam als ein gefundenes Objekt voller unberührter Schönheit, in ein neues Universum eintaucht

Ohne all die künstlichen und verborgenen Handgriffe und Tätigkeiten, die erforderlich gewesen wären, wenn wir es so mit einem 30 Tonner ins nächste Museum verfrachtet hätten. Andersherum, was wäre besser, wenn wir das Werk nicht gefunden hätten, sondern selbst geschaffen? Was ja gar nicht geht, wenn nicht alle ins Atelier kämen, mindestens, denn allein die Verwurstung im Museumsbetrieb eines solchen potenziellen Werkes hätte soviel verdeckte Eingriffe bedeutet, dass kaum davon gesprochen werden könnte, dies sei unser Werk. Ich sehe sie vor mir, die Kunsttransporte, das Palaver mit irgendwelchen Kuratoren, die Reinigungskräfte auf Knien, mit der Zahnbürste sorgsam den Staub vom Staub kratzend, damit nur der erwünschte Staub bleibt. Versicherungen, Bürokratie, Presse, dummes und langweiliges Publikum, am besten japanische Touristen, die sich zwischen Van Gogh und Miro in die zeitgenössische Koje verlaufen haben. Die Roommap, mit der die Positionierung der Steine, der Rutsche, der Pflanze minutiös auf den Raum abgestimmt werden. Vielleicht noch ein ganz tolles künstliches Licht, was das Sonnenlicht bei leicht bedecktem Limburger Himmel behelfsweise emittert. Dann das ganze Beiwerk für den Museumsshop. Nein.

So - so ist es intim, so ist es echt, so haben wir es gesehen und gewollt, und keiner wird je wieder die Chance haben daran etwas zu ändern, denn alles ist längst zu Staub geworden und wahrscheinlich nun in irgendeiner Straße als Pflasterstein untergebracht. Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit, auch hier waren zig anonyme Hände beteiligt, die uns die Rutsche vor die Nase klatschten, aber ohne es zu wissen. Danke - wir danken den Arbeiter:innen, die diese Arbeit geschaffen haben.

Wie sähe es im Museum aus? Wie ein Tiger im Zoo. Denkt darüber nach und macht euch auf die Suche nach der wilden Kunst. Ganz sicher ist nicht jede eine Künstlerin, aber jeder kann ein Kunstsuchender werden, was sicher eine Beförderung im Vergleich zur Museumsbesucherin ist. Dann schreibt noch was zu euren gefundenen Arbeiten in ein Poesiealbum und ihr könnt es mit euren Freunden tauschen. Probiert es aus.

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Serieller Sozialstaat: Die Respektsiedlung

Alles was aus dem Bauministerium kommt, hört sich verdächtig nach Ratz Fatz Westplatte an. Fugentraumata aus den 70ern bedrohen die Städte und Gemeinden.

Die SPD-Ministerin Geywitz will den „Bauprozess beschleunigen“, sagte sie im Interview. „Um den Prozess zu beschleunigen, werden wir Modelle für serielles Bauen starten.“

Wow so innovativ, das ist unglaublich. Serielles Bauen nach Design Pattern.

Dadurch würde in den Innenstädten weniger Baulärm entstehen, so Geywitz. Klar, denn die Westplatte, für die sozial abgehängten wird sicher nicht in der Innenstadt entstehen, sondern, die Trabanten werden einfach erweitert. Da stört der Baulärm die durch gentrifizierte Innenstadt mit ihren leer stehenden begehbaren Warenlagern aka Offline-Shopping ganz sicher nicht.

Und Wahnsinn: Bei seriellem Bauen werden sogar Module eingesetzt, die, man höre und staune, anderswo gefertigt und zusammengebaut würden. Dann müssten vor Ort „nur noch“ die Bodenplatte gesetzt und die Module aufgebaut werden. Bodenplatte ja? Wow – ich dachte wir machen einen auf Grün und lassen die Bodenplatte mal weg. Dann versinkt der ganze Scheiß sofort im Schlamm der Dauerregenfluten. Geywitz ist ein Genie und hat die Möglichkeiten dieses Bauens voll erfasst, wenn sie feststellt: „Das entlastet den Bauprozess, macht ihn schneller und vermeidet auch sehr viel Baulärm und lange Bauzeiten in den Innenstädten."

Scheiß auf Respekt!

Die SPD und der Traum vom bezahlbarem Wohnen. Generationen von Architekten haben vernünftige Lösungen für sozialen Wohnungsbau entwickelt, notwendige Erkenntnis: Gettos vermeiden, schon damit der Antisenitismus sich nicht mit ghettoisierter muslimischer Armut paart, quasi die Gazaisierung der Bezirke, das ist in Zeiten wie diesen besonders wichtig. Keine geschlossenen Monosozialkulturen, kein serielles Bauen, kein Bauen am Stadtrand, keine Erzeugung von Retortenquartieren, als absolutes Minimum der Urbanisierung.

Die SPD hat das Land bereits in den 70ern mit derartigen Vorschlägen zur Neuen Heimat gemacht. Das sollte man auf keinen Fall erneut tolerieren, die Bürger müssen ein Mitspracherecht (Rebuild by Design) beim Bauen in ihren Städten einfordern. Es gibt genug Wohnraum, wenn man die hochpreisigen Quartiere und Wohnungen sozial reintegriert, genauso wie die mit nutzlosem Shopping überzogenen Innenstädte. Es ist keine Lösung neu zu Bauen und dann noch auf Westplatte zu setzen. Zunächst muss die Gentrifizierung rückabgewickelt werden, und die Innenstädte müssen vom Shoppingnirvana der IHKs und ADACs wieder zu lebendigen und menschlichen Zentren werden, danach sehen wir weiter.

Es ist wichtig sich viele Siedlungen aus den 70ern genau anzuschauen. Nehmen wir den "Kölnberg" in Köln, aber näher an Brühl als am nächsten Kölner Stadtteil, wahrscheinlich das einzige Ghetto was Gaza toppt, abgesehen von den Scharmützeln mit den Israelis. Das ist aber angefangen als ein schnuckeliges Investorenprojekt, in dem zunächst Arbeiter:innen lebten, junge Familien. Es waren also Eigentumswohnungen, die dann von den selbst meist nicht sehr wohlhabenden Eigentümern vermietet wurden, auch zur Altersvorsorge, Steuerabschreibung, Wohnraumprämie. Im Laufe der Zeit überforderte die geballte Bausubstanz aber die Eigentümergemeinschaften. Weiter zeigte sich, dass eine derartige Anballung von Menschen vielleicht in Manhattan funktioniert, aber nicht für normale Menschen. Es ist also die Struktur, die Lage und dann die Stigmatisierung. Sowas darf sich, egal wie groß die Not ist, nicht wiederholen.

Respektsiedlungen für sozial „schwächere“ Menschen – genau das ist gemeint, wenn Scholz von „Respekt“ spricht – die größte Verarschung seit es Sozialdemokratie gibt. Also einen Champus auf die Westplatte in der man mit dem Respektlohn von 12 Euro ein tolles Leben haben wird, dabei das seiner Nachbarn als Hörspiel verfolgen darf. Sogar mit der Respektrente, die sich direkt aus 12 Euro Lohn ergibt, nicht bezahlbar. Respektsiedlungen, Bürgergeld, Chancengesetz, Bildungspakt, Gute Kita Gesetz, Deutschland Tempo, Deutschland Ticket, Anti Taurus, oder der dumme ukrainische Soldat kann einfach gar nichts, wahrscheinlich heißt das neue Abschiebeverfahren Chancen in der Heimat Verordnung, ich glaube, wir brauchen ein Lexikon der neuen sozialdemokratischen Kampfbegriffe. Da kennt sich ja keiner mehr aus. Ach ja ganz wichtig: "Schicksalsgemeinschaft" Koalition, geprägt von Kühnert bei Lanz. Welches Schicksal die zusammengeführt, ist klar: Laschet und die AfD. So ist das mit einem Kanzler, der aufgibt, bevor die erste Runde angeläutet ist. Handtuch.

Serieller Sozialstaat mit vorgefertigten Sozialmodulen. Mann beißt Hund liefert das mit weitem Abstand beste Statement zum seriellen Bauen: .

Die Einsidelei in der Eifel

„Aber wenn von einer lang zurückliegenden Vergangenheit nichts mehr übrig ist, nach dem Tode der lebendigen Wesen, nach der Zerstörung der Dinge, verweilen ganz alleine, viel fragiler, aber lebenskräftiger, immaterieller, ausdauernder, treuer, der Geruch und der Geschmack noch lange Zeit, wie Seelen, entsinnen sich, warten, hoffen, auf den Ruinen von allem übrigen, und tragen, ohne zu wanken, auf ihren kaum wahrnehmbaren Papillen den ungeheuren Bau der Erinnerung.“


Der Verzicht auf jegliche modische Verrenkung und verkitschte Dekonstruktion ist genial in seiner Konsequenz und Komplexität. Beeindruckend ist darüber hinaus die Verwendung beinahe natürlicher Baustoffe, der Verzicht auf allzu ausgefallenes Material. Nicht nur hinsichtlich des strukturbildenden Materials, sondern auch hinsichtlich des eigentlichen Bauprozesses. In der Gesamtbeschau ergibt sich so eine gelungene Synthese. Eine sehr sinnliche Angelegenheit, haptisch, akustisch, visuell und olfaktorisch. Insbesondere der Brandgeruch im Innenraum, der bewusste Einsatz von Geruch, noch dazu als zeitbasiertes Strukturmerkmal, ist eine einzigartige, geniale Komponente, wie sie nur sehr selten findet. Bitte nehmt die Bahn nach Mechernich oder Satzvey, dann zu Fuss oder Fahrrad. Die Eifelstrecke der Bahn ist ein Kulturdenkmal. Parkende Wagen verschandeln die Umgebung der Kapelle bereits jetzt zur Genüge. Nein, auch kein E-Auto.

Nahe Wachendorf einem kleinen Eifelort zur Gemeinde Mechernich gehörend, kaum 40km von Köln entfernt, findet sich eine echte Rarität postmoderner Architektur. Wieder einmal ist es der Schweizer Peter Zumthor dem es gelang ein Thema in einen überzeugenden Zusammenhang mit einem Ort zu stellen. Initiiert hat den Bau der sozial sehr engagierte Landwirt Hermann-Josef Scheidtweiler. Das Thema hier ist die praktisch vollkommen in Vergessenheit geratene christliche Mystik, welche ihre Wurzeln „philosophisch“ immer in dem Grundgedanken der Wandlung findet.

Wer nun allerdings an Roms Dogmen denkt ist leider auf einem Irrwege, denn die Amtskirche tat sich nicht selten schwer mit jeglicher Mystik. Handelt es sich doch um Inspirationen die keinen Namen tragen, unsichtbar wirken und keine Bilder kennen, abstrakt spirituell waren, und sich so dem direkten Machtanspruch der Amtskirche entzogen. Auch wenn es diese Konflikte gab, wurde Bruder Klaus heilig gesprochen. Seine Entscheidung zehn Kinder und seine Frau allein zurückzulassen, als er in die Erimitage ging, mag auf den ersten Blick tatsächlich befremden. Man kann aber Persönlichkeiten wie Bruder Klaus nicht einfach in die heutige Zeit verpflanzen, sondern muss sie vor dem Hintergrund ihrer Epoche sehen.

In diesem Artikel geht es aber nicht um christliche Mystik. Es geht um die Frage in wie weit es Zumthor gelang diese Quellen zu nutzen, um eine Kapelle auf einem Acker zu entwerfen, die dann mit vereinten Kräften errichtet wurde. Es handelt es sich um eine bauliche Auseinandersetzung mit der Gedankenwelt des Bruder Klaus in Form konkreter Architektur, mit abstrakten Beimengungen. Unübersehbar ist auch eine komprimierte, abstrakte Fassung der Genesis. Eine Art Fels in Form eines Monolithen auf fünfeckigem Grundriss. Im Inneren des Turmes befindet sich dann die „Einsiedlerhöhle“ des Bruder Klaus als symbolischen Raumfassung.

Der weltliche Name des Bruder Klaus war Niklaus von Flüe er lebte von 1417–1487 und dürfte einer der letzten spätmittelalterlichen Mystiker gewesen sein. Besonders delikat in diesem Zusammenhang ist, dass Niklaus von Flüe, wie der Großteil der Eidgenossenschaft seinerzeit, unter einem Schisma aus Rom stand, und in weiten Teilen exkommuniziert war.

Auch Niklaus blieb von der Inquisition nicht verschont. Im Jahre 1469 prüfte auf Anordnung des Bischofs von Konstanz der Weihbischof und Generalvikar Thomas Weldner die Glaubensfestigkeit Flües. Wichtiger Aspekt der Biographie des Bruder Klaus waren auch so profane, doch notwendige Dinge wie die Politik. Beinahe in der Rolle der alten Hofastrologen beriet er immer wieder Entscheidungsträger und Gremien seiner Zeit. Dies bringt eine sehr weltliche, auch gewaltige, Ebene in die Auseinandersetzung. Der tatsächliche Einfluss den Flühe allerdings ausgeübt hat, beispielsweise bei der Umstrukturierung der Eidgenossenschaft, ist allerdings nicht abschließend geklärt. In der Schweiz ist Flühe eine Art Nationalheiliger.

Viele Infos zu Bruder Klaus bzw. Niklaus von Flühe 

Man erreicht Wachendorf am besten mit dem Zug, steigt in Satzvey aus (RB 24, stündlich ab Köln HBF, West und Süd Fahrtzeit 45 Minuten). Es wäre wirklich eine Freveltat nicht wenigstens die dreistündige Wanderung von 12 KM auf sich zu nehmen, Der Bau verlangt nach Landschaftserleben. Der Duft der Eifel, der ständig wehende Wind, das besonders weiche von der Nordsee gesalzene Licht, all dies ist wichtiger Bestandteil des Konzepts, aber auch einfach ein Genuss. Man kann dies mit dem Auto unmöglich erleben und verstehen.

Der Blick geht auf unserer Wanderung permanent in die Ferne, man sieht die sanften Hügel mit ihren weiten, geschwungenen Tälern, und kann an einigen Stellen bis weit in die Kölner Bucht blicken. Eine abwechslungsreiche Landschaft aus Wald, Feldern und satten Wiesen. Hin und wieder erblickt man die typischen alten Haufen- oder Straßendörfer der Eifel, manchmal schon mit Neubaufortsatz an einem der Ränder, immer aber mit einem einem alten und sehenswerten Kern. Besonders schön ist es während der Erntezeit wenn die Luft erfüllt ist mit dem Duft des frisch gemähten Kornes. ( auch unromantische EU Landwirtschaft duftet. ) 

Plötzlich, sich kaum aus dem goldbraun der Felder abhebend erkennt man den selbst sandfarben-weisslich, manchmal sandig-rötlich leuchtenden Block des sakralen Werkes. Erstaunlich ist mit welch sanfter Erhabenheit sich dieser Bau in die Landschaft schmiegt, obschon er nicht ortsüblich ist. Das Werk spiegelt eine imaginationsbezogene und vielschichtige Raumdefinition, wie es kaum besser gelingen kann.

Sein Aussehen ergibt sich nicht aus schlichten Notwendigkeiten oder Bautraditionen, sondern aus einem tiefen Verständnis der umgebenden Landschaft.

Im kontemplativen sehr langen Bauprozess, dieses eigentlich kleinen Gebäudes, findet ein non-lineares, komplexes und ebenenorientiertes Konzept seine handwerkliche Entsprechung. Das Wissen und das Gefühl welches aus dem umgebenden Raum stammt, wird gleichsam in die Struktur eingebracht, und so entsteht der wirklich neue Teilaspekt, den Zumthor immer liefert.

Durch die langsame Annäherung unserer Wanderung wird das Werk nur phasenweise sichtbarer, es ist aus der Entfernung ein zweiter Blick erforderlich um es von der Umgebung unterscheiden zu können. Der Eindruck ist freundlich, fast lächelnd, niemals aufdringlich, was ja, angesichts der vertikalen Dimensionen, eigentlich zu erwarten gewesen wäre.

Bau und Landschaft scheinen sich verabredet zu haben, um „irgendwie“ zusammenzuarbeiten. Wer die Eifel kennt, der weiss es gibt nicht nur die Fachwerkhäuser mit ihrem dominanten Schwarz- Ocker- bis Weißtönen. Es finden sich dort auch zahlreiche unverputzte und wunderschöne Bruchsteinhäuser, mit ihren Fensterstürzen aus einzelnen, wuchtigen Steinen. Genau an diesen Häusertyp erinnert das Werk, mit seiner Färbung und seiner unregelmäßigen, rauen Oberfläche.

Erstaunlich, denn von Weitem scheint das Werk noch glatt. Mit etwas Phantasie, aus der Entfernung, kann man sich vorstellen, dass die Felder der Eifel sich in der Oberfläche „spiegeln“. Aus der Nähe erscheint der Turm beinahe mergelig, erdig, rauh, matt. Man findet noch weitere in der Eifellandschaft geborgene Vergleichsmöglichkeiten. Nach der Ernte werden die Strohballen teilweise zu großen Türmen geschichtet, von weitem sehen diese „Strohtürme“ der Zumthor Kapelle ähnlich.

Damit nicht genug der lokalen Bezüge, denn auch im Innenraum findet sich ein solcher. Der Fussboden besteht aus Blei und Zinn, und wurde in einem großen Gefäß geschmolzen und dann in die Kapelle eingebracht.

Von etwa 1394 bis 1957 wurde in Mechernich Blei- und Zinkbergbau betrieben. Letztlich ist jede Inspiration, die zu der sinnlichen Erscheinung der Kapelle führte, in der Landschaft der Nördlichen Eifel um Mechernich geborgen. Zumthor gelingt es einen Ort aus einem vorhandenen Raum zu generieren. Dabei bezieht er konkrete, gegenwärtige Merkmale mit ein, wie auch historische Entwicklungen. Ebenso spielen die raumbezogenen Lebensumstände und Aspekte des lokalen Wirtschaftens eine Rolle. Zeit wird so mitgedacht, und in der fertigen Struktur komprimiert eingebracht.

Beim Bau stand auch das Freilichtmuseum in Kommern beratend zur Seite, vor allem hinsichtlich des „herausköhlerns“ der Stützstämme, auf welches später noch engegangen wird .Die Köhler bildeten übrigens ebenfalls eine wichtige Berufsgruppe in der Eifel, wie die gesamte Holzverarbeitung.

Unsere Wanderung führt aus Lessenich hinaus in einen Wald Richtung Wachendorf, wir steigen am Waldsaum entlang, auf die Erhebung dessen runde Kuppe der Bau krönt. Schritt für Schritt kommen wir der Kapelle näher, langsam konkretisiert sich das Fünfeck, gleichzeitig gewinnt der Blick in Richtung Nord-Osten und Norden, also in Richtung Köln und Bonn, immer mehr Weite.

Hinsichtlich der Kombination aus Mystik und Politikberatung dürfte der Blick, der auch dasSiebengebirge streift, ein besonderes Schmankerl sein. Feine Nasen dürften gar den zarten Hauch aus Adenauers Rosengarten in Rhöndorf wahrnehmen. Nach der von nun an geltenden Legende schwebt dieser Duft bei Nordost Wind aus dem Rheintal hinauf.

Es ist Zeit sich zu setzen, man sollte nicht gleich in das Innere des Gebäudes stürmen. Zeit und Raum ist hier alles. Nur wer es schafft aus seinen allzu hastigen Besichtigungsabsichten aus zusteigen, sich ganz auf den Ort in Kombination mit dem Gebäude einzulassen, der wird die großartige Veränderung, den Wandel erleben, den dieses Bauwerk dem Ort beschert.

Man darf die Wand auch anfassen. Die raue Betonoberfläche, mit den sichtbaren Kieseln ist ein ganz eigenes haptisches Erlebnis, welches im Inneraum noch um ein vielfaches gesteigert wird. Natürlich fallen sofort die zahlreichen „Löcher“ oder „Kanäle“ in der Wand auf. Hier könnte von „Wandlungskanälen“ gesprochen werden, denn es sind nicht allein Öffnungen für das Licht, wie man später sieht, ist die Kapelle oben offen, ein weiterer Lichteinfall bringt eigentlich keinen Effekt.

Die Scheidewand zwischen Innen und Außen ist bei Zumthor immer ein sehr besonderer Aspekt, und dient niemals allein einer rationalen, technischen Trennung. In der Archäologischen Zone des Diozösanmuseums Kolumba in Köln, kann man sich ebenfalls davon überzeugen. Ich selbst konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir es hier mit einer Art „Filteranlage“, einer semipermeablen Membran zu tun haben. Den Prinzipien einer Zellwand folgend, findet ein gleichsam osmotischer Austausch zwischen dem „Außen“ und dem „Innen“ statt. Allein gen Himmel ist die Öffnung groß und direkt.

Grundsätzlich findet sich hier auch ein wesentlicher Ansatz zur Umsetzung als Auseinandersetzung mit der Mystik des Bruder Klaus, der ja auch als Einsiedler lebte. Das Aussen dringt im meditativen Prozess des Einsiedelns, des Versuches eins zu werden mit Gott, zwar noch hinein, wird aber gewandelt.

Gleichzeitig dringt das Innere gewandelt wieder nach außen. Ein differenziertes System der Kommunikation. Doch auch ganz direkt dringen äußere Einflüsse ein, da die Kapelle oben offen ist, regnet es hinein, es bildet sich ein Wasserlache auf dem Boden. Ein Verweis auf die Bedeutung des Wassers, und erneut die Einbeziehung des Zufalls, der Witterung, der Natur, auch der Zeit, in das Konzept. Die starre Struktur der Kapelle wird so um prozesshafte, zufällige Bestandteile bereichert.

Der Innenraum ist die eigentliche Herausforderung, kann das äußere noch relativ leicht beschrieben und erfasst werden, so ist das Innere von großer Komplexität. Die Wandformen die sich stets gen Himmel ziehen, sind derart besonders, dass selbst ich sowas noch niemals zuvor gesehen habe.

Erkennen kann man vereinfacht eine Linienform/Kerbenform wie sie der Wind im Sande hinterlässt, vielleicht der Pflug im Acker, eine Art Faltenwurf, archaische Formen, die selbst Natur zu sein scheinen. Wie an der swash mark, lassen anlaufende Wasser organische Formen an der Küste zurück. Wellenartig streben diese Linien in Richtung der ovalen, tropfenförmigen Öffnung, durch die man den sich stets ändernden Himmel erkennt.

Diese Struktur ist letztlich eine zu Beton geronnene, organisch anmutende, in sich beinahe unendliche Struktur, bei der auch der Zufall eine Rolle gespielt hat. Entscheidend beim Zustandekommen dieser Struktur war das besondere Bauverfahren. Während für die äußere Konstruktion Stampfbeton konventionell in horizontalen Schichten geschalt wurde, ist der Innenraum das Resultat einer nahezu vertikalen Schalung aus 120 Fichtenstämmen, die in einem Wald nahe Bad Münstereifel gefällt wurden.

Diese Stämme wurden nun zu einem zeltartigen Raum zusammengefügt, ganz ähnlich einer Zeltkonstruktion wie sie noch heute autochtone, nomadische Bevölkerungen in einigen Landstrichen verwenden. Um diese Stämme des Innengerüstes wurden nun viele Schichten einer besonderen Stampfbetonmischung aus rötlich-gelben Sand, Flusskies und Zement aufgetragen. Ein langer kontemplativer Prozess. Ein „Zelt“ aus Beton also, aus einer nomadischen Konstruktion wird hier eine stationäre, die die technischen Grundbestandteile, alter Nomadenkonstruktionen, wie etwa den Abzug durch das Zeltdach aufgreift.

Letztlich eben eine uralte, sich aus der Logik der kulturellen Evolution ergebende Herangehensweise. Durch den konsequenten, lokalen Raumbezug ergibt sich eben eine vielschichtige, keineswegs eindeutige, offene Assoziationskette, die die verschiedenen historischen und aktuellen Nutzungs- und Wirtschaftsmodelle der nördlichen Eifel bewusst macht, immer vor dem Hintergrund der Biographie, der Bedeutung des Niklaus von Flühe.

Noch bevor man diese ganzen Teilaspekte voll erfasst hat, noch bevor die Augen sich an die geänderten Lichtverhältnisse gewöhnt haben, dringt ein sehr intensiver Brandgeruch in die Nase. Na klar, das Feuer, die Mutter aller Läuterungsprozesse und wichtiger Bestandteil der Mystik, als eines der Elemente. Doch hier war es auch zwingender Bestandteil der Bauphase, dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass die Stämme, die als vertikale Stützkonstruktion dienten, ja auch irgendwie wieder weg mussten. Die Stämme waren nachdem der Beton getrocknet war völlig mit diesem „verwachsen“ und konnten nicht ohne weiteres entfernt werden.

Die Lösung ein Köhlerfeuer, das bei verschlossener Tür 14 Tage lang schwelte. Und so wurden die Stämme „herausgeköhlert“, erst durch diesen Prozess des Verschwindens der Stämme durch Feuer, entstanden die chaotischen und organisch anmutenden, wellenförmigen oder faltenartigen Strukturen, die heute die Wand bilden. Der Geruch bringt eine ungewöhnliche, abstrakte Zeitformation ins Spiel, denn noch nach Jahren wird man ihn wahrnehmen können, nur in einem langen zeit- und naturbasiertem Prozess wird dieser Geruch vielleicht irgendwann verschwinden. Ein Gebäude also, welches die Erinnerung an seine Bauphase, gleichzeitig seinen Alterungsprozess, als verschwindenden Geruch auf einer Zeit- und Witterungsachse markiert. Das ist ziemlich genial, und beschert dem Gebäude eine Art Eigenleben auf einer, für die Architektur, einzigartigen Ebene. Doch selbst die bildende Kunst tut sich mit Gerüchen immer noch sehr schwer und gibt sich eher steril.

Bauen ist unter diesen Umständen kein Bauen mehr, sondern gerät selbst zum Ritual. Der Ausgang war nicht in allen Einzelheiten vorhersehbar, die Formen die entstanden erschlossen sich auch den Beteiligten erst nach Abschluss des Brennvorgangs. Gleichzeitig findet sich hier erneut ein Ansatz der Wandlung, hier durch Feuer. Ein Feuer aber welches nicht zerstört und tötet, oder droht, sondern positiv neues schafft und ermöglicht.

Gleichzeitig ist das Feuer/die Stämme Baumaterial, vergängliche Materialität, wird also selbst zum abstrakten, historischen Träger der Struktur. Dieser Moment in dem das Feuer, kontrolliert, die neue Form prägte ist einzigartig, und absolut herausragender Bestandteil der Kapelle Bruder Klaus. Zurück blieben die Formen und der Geruch, und der zwingend erforderliche Abzug. Wir befinden uns in einem Kamin der Spiritualität, zunächst mal theoretisch.

Wie auch immer man dazu steht, die bekannten Quellen hinsichtlich des Wirkens von Bruder Klaus werden hier absolut gekonnt umgesetzt, und zeugen von einem tief greifenden Verständnis der permanenten Wandlungsprozesse, von denen die Natur, auch die Landwirtschaft, der Raum geprägt ist. Werden und vergehen, säen, wachsen und ernten, finden im Bauwerk Zumthors genauso ihren Widerhall, wie horizontal und vertikal erschlossene, gegenwärtige und historische Aspekte des Raumes der nördliche Eifel. So ist die Kapelle eben auch ein Bau der Erinnerung.

Die erstarrte, scheinbare Bewegung in den Wänden zwingt den Blick nach oben, wirft den Anwesenden gleichsam aus der Kapelle hinaus gen Himmel. Den Geruch der Kapelle nimmt man noch lange mit, er setzt sich fest. Nun es ist eine sehr sinnliche Angelegenheit, haptisch, akustisch, visuell und olfaktorisch. Ausgehend von diesen Überlegungen lässt sich natürlich eine unglaublich komplexe Assoziationkette spinnen, die den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Das ist aber unerheblich, denn der Eindruck, das Erleben dieses Bauwerks ist entscheidend. Die einzige Fähigkeit die man mitbringen sollte ist die Bereitschaft sich mit allen Sinnen auf dieses kleine Meisterwerk der Architektur einzulassen.

Spinne fühlt sich wohl. Wer weiß, vielleicht weiß sie mehr über die Mystik als wir annehmen.

V. Der Rückweg

Den Brandgeruch noch in der Nase verließen wir den Ort in Richtung Rißdorf. Ja und tatsächlich hatte sich der Eindruck den die Landschaft der Eifel auf uns machte verändert. Alles war leichter, beschwingter. Nachdem eine anfängliche Schwere gewichen war. Dies ist ein eindeutiges Zeichen für Inspiration. Der Brandgeruch wollte lange nicht weichen; Grund genug mit dem Zitat von Marcel Proust zu schließen, mit dem wir schon begonnen haben: Erinnerst du dich noch?

Bitte nehmt die Bahn. Die Eifelstrecke selbst ist ein Kulturdenkmal. Parkende Wagen verschandeln die Umgebung der Kapelle bereits jetzt zur Genüge. Nein, auch kein E-Auto.

Und schon gläubig geworden? Nächste Wocher doch mal in die Kirche, Moschee, Synagoge, Tempel, Wald etc.

Einen haben wir noch, dann ist wieder gut mit Religion und Städtebau:



Was soll das hier?


swashmark.com - swashmark heißt Brandungsmarke oder Flutmarke - das feine Sediment - was jeder Wellenschlag am Strand zurücklässt und bei jedem Wellenschlag neu anordnet. So sind auch wir. Wir denken, dass es nichts gibt, was je "fertig" ist, wir verstecken uns nicht hinter einem angeblichen "Werk", wir streben keinen stabilen Zustand an, sondern nur einen Punkt, der erforderlich ist, um einen weiteren und viele weitere zu erreichen. Wir erweitern den Begriff des offenen Werkprozesses bei Nam Jun Pike, der fast immer als "Künstler bei der Arbeit zuschauen" grandios fehlinterpretiert wird (wahrscheinlich auch von Pike, oder auch nicht), und erneuern ihn postmodern, alles ist offen, alles ist transparent, das Werk lebt, das Werk entwickelt und verwirft, es beinhaltet alle möglichen "Fehler", und ist deshalb unsterblich. Genau so ist die Natur, in keiner Sekunde, in keiner Millisekunde steht etwas still, ist fertig, die ältesten und größten stabilen Urwaldriesen oder Mammutbäume, so statisch sie den unwissenden Menschen auch erscheinen mögen, in ihrem Inneren tobt immer das Leben. Die Sterne rennen vor der Erde weg, oder die Erde vor den Sternen, egal. Es ist der aussichtslose und blutige Kampf der "Macht", der immer wieder einen Zustand der Stabilität anstrebt, das macht die Macht zur Illusion. Es ist eine "Swashmark", in der all diese Theorie einfach zu besichtigen ist. Wir beziehen uns hier, wenn von Postkolonialismus die Rede ist, nicht auf sogenannte "Postcolonial Studies", die den Postkolonialismus weder erfunden haben, noch, aus unserer Sicht, bisher belastbare Beiträge geliefert haben. Es ist ein modisches und oft auch wenig wissenschaftliches Konzept, was eher politisch als wissenschaftlich ist. Dieser Satz ist nicht in Stein gemeißelt.

Unser wissenschaftlich - künstlerisches Fundament kommt aus: Ethnologie (Schwerpunkt Mittel- Südamerika), Neuere Geschichte (Europa & USA), Anthropologie, Mediale Künste ("Medienkunst"), Theoretische Informatik (im Sinne Computer Science), Linguistik, wissenschaftlicher Marxismus (aus dieser und nur aus dieser Sicht: klassische Ökonomie des Kapitalismus) Ihr könnt zuverlässig davon ausgehen, dass wir alles prüfen und euch keinen Bullshit erzählen, auch wenn wir nicht an jeden Satz ne Fussnote hängen. Es gibt natürlich satirisches und Verarschung, Prosa, Lyrik, das merkt ihr dann schon, äh hoffentlich. Fakenews gibts hier nicht unser Weltbild ist rational - wissenschaftlich. Es gibt darüber keine Diskussion.

Der Kampf geht weiter / The Struggle carries on

Wir verstehen diese Site als einzige abgesegnete Repräsentation, was auch bedeutet, wo auch immer ihr irgendetwas findet, was scheinbar mit swashmark zu tun hat, ist es Bullshit, wenn es nicht hier ist. Die Ausnahme bilden seriöse Medien, wie etwa öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland, Tages- und Wochenzeitungen mit einschlägigem Ruf, Magazine und seriöser Online Journalismus oder andere seriöse online Quellen, wissenschaftliche Publikationen. Publication also, bei denen am Ende ausschließlich mit echtem Namen, Gesicht und Verstand publiziert wird. Wir sagen zu derartigen Dingen nichts, Diskussionen über diese Seite oder ihre Inhalte gehen uns am Arsch vorbei, es sei denn es geht um rechtlich relevantes. Diese Seite zeigt aber bei weitem nicht alle Aktivitäten, z.B. Offline oder an anderer Stelle. Als "swashmark" gibt es uns ausschließlich hier und wir sind nicht daran, interessiert irgendwelche Echo Kammern aufzubauen, alles soll schön still und intim bleiben, also Fresse halten. Berichterstattung und ähnliches akzeptieren wir freiwillig nur von seriösen Quellen, zu denen wir Social Media generell nicht zählen. Daher gibt es hier auch keine Kommentarmöglichkeiten oder ähnliches. Diese Medien werden zum weitaus größten Teil missbraucht. Uns ist es viel zu anstrengend da ständig hinterherzusein, zumal wir die Erfahrung gemacht haben, dass Likes und Follower nicht viel bedeuten, wenn man mit den Leuten auch was anfangen will, außer ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und sich einen darauf runter zu holen. Das bringt uns inhaltlich oder hinsichtlich der Qualität absolut rein gar nichts. Wir bitten alle dies ernsthaft zu respektieren und uns auch nicht in die eigenen Social Media Accounts einzuspielen, wir lehnen dies strikt ab. Die Ausnahme bilden Musikvideos und Filmschnipsel bei YouTube, der Rest dort ist für uns ebenfalls unerheblich. Gegebenenfalls müssen wir dagegen sogar im Rahmen der europäischen Rechtsordnungen vorgehen, was uns nervt. Wie heißt es so schön? Hunde die bellen beißen nicht. Das kann man durch Einstellen des Bellens leicht ändern. Das hier ist eben die Flaschenpost, wenn ihr sie gefunden habt, könnt ihr eh nichts mehr ändern.

Datenschutz und YouTube "Opt-in"

Wir setzen keine Cookies, wir erheben keine Daten, auch keine Statistiken, reiner Hypertext, so wie es sein soll. YouTube ist eingebunden nach DSGVO ohne Cookie, ohne Datenübermittlung, solange sie den orangenen Playbutton sehen, ist dies nur ein Vorabbild des Videos, und es besteht überhaupt keine Verbindung zu Youtube, wir laden lediglich dieses Vorabbild vom sog. Thumbnailsserver. Wenn Sie zu YouTube wechseln, oder wenn sie in ihren Google Accounts eingeloggt sind UND das Video auf unserer Seite starten findet ein Datenaustausch statt, dieser ist aber dank no-cookie deutlich geringer. Da sie aber bereits bei google eingeloggt sind, befinden sie sich eh schon in einer Position bei der ständig Daten ausgetauscht werden. Dann werden Cookies durch YouTube und andere Google-Dienste gesetzt. Ein Tracking unterbleibt allerdings. Es werden weniger Nutzerdaten an YouTube gesendet, keine an den Werbedienst DoubleClick. Wir integrieren youtube also mit sog. "Opt-in" - sie klicken zunächst den orangen Play Button, dann wird das Video vorgeladen, danach klicken Sie den roten Button, um das Video zu starten, wenn die dann bei youtube eingeloggt sind findet ein Tracking statt, sind sie nicht eingeloggt, dann bleibt es bei No Data. Dies ist in Chrome das Standardverhalten, wir haben es auch für Firefox etc. implementiert, damit sie nicht unbeabsichtigt ein Video starten, in Firefox würde das Video ansonsten schon direkt nach dem orangenen Button starten. Also: Solange sie das Video auf unserer Seite starten, und nicht bei google eingeloggt sind, findet kein Datenaustausch statt, wechseln sie zu youtube, dann findet ein Datenaustausch statt, auch wenn sie nicht eingeloggt sind.

Hier muss man aber auch mal sagen, dass youtube und damit google sich von allen Anbietern abhebt, da sie sich wirklich bemühen transparent und offen mit den Fragen des Datenschutzes umzugehen. Die personalisierte Werbung ist eben das Geschäftsmodell. Im Grunde ist das alles nur wichtig, wenn sie umfangreiche Accounts bei vielen Netzwerken anlegen, dort auch noch ihre echten Daten hinterlegen und diese Netze dann miteinander verknüpfen. Viele Cookies, die in der Regel gesetzt werden sind reine Session Cookies, die nur der Technik dienen und keinerlei Daten beinhalten, dafür ein Banner zu setzen zeigt mit wem wir es zu tun haben. Bürokraten. Wie auch immer wir setzen gar keine Cookies. Wir haben uns bemüht immer möglichst einfache Wege zu gehen, die ihnen den vollen Genuss ermöglichen, ohne in irgendwelche Datenfallen zu tappen. Diesen Anteil der DSGVO mit Banner und Warnung etc. halten wir für kompletten Schwachsinn. Wir zeigen, wie man es richtig macht. Das Banner etc. klickt eh jeder weg, der nicht völlig paranoid ist, sie gehen mit diesen Cookies auch nur ein sehr geringes Risiko ein, sie können ihren Browser so einstellen, dass alle Daten beim Schließen gelöscht werden, dann starten sie mit einem leeren Browser, und der ganze DSGVO Scheiß ist latte. Es bleibt ein Rätsel, warum nicht die Hersteller der Browser in Haftung genommen werden. Diese Browser sind bewusst auf das sog. Thin Client Modell getrimmt, das bedeutet, der Server entscheidet. Zwingt man die Browserhersteller also diese Fenster zur Welt so zu programmieren, dass die Defaulteinstellungen zunächst alles Blocken, und die Daten nach jeder Session löschen, kann man sich das ganze Theater sparen. Der Browser müsste also zur Datenschutzschaltstelle werden, nicht irgendwelche Websites serverseitig, dann lässt sich das alles auch nicht mehr einfach umgehen. Das ist ein fundamentaler und peinlicher Denkfehler, der sich eigentlich nur mit Lobbyarbeit erklären lässt. Am besten wäre den Browser zu einem FatClient zu machen. Aber das führt hier zu weit. Der Aufwand in der Entwicklung und damit die Kosten für Unternehmen stehen mal wieder in keinem Verhältnis zum Nutzen, weil man nicht über der Browser geht. Wir können es uns leisten den Content kostenlos anzubieten, weil wir andere Finanzierungsquellen haben, aber, Anbieter, die diese nicht haben und guten Content bieten wollen, müssen eben bis zu einem gewissen Grad Daten austauschen, das ist die einzige Währung, die zählt. Also, besser ist es, sie selbst sorgen dafür, dass ihre Daten wenig aussagekräftig sind, die können sie ja übermitteln, dann haben alle was davon. Die EU hat in dieser Frage einen an der Waffel, weil die nicht die individuelle Verantwortung in den Mittelpunkt stellt, sondern paternalistische Webanbieter erzeugt, die den Verbraucher bevormunden sollen, das ist nicht unser Ding. Aber bitte, so wie wir es machen gibt es so oder so keine Probleme und das dämliche Banner bleibt weg. Wir können nichts dafür, wenn jemand auf diese Seite verlinkt, das können wir leider bisher nicht verhindern - wir arbeiten dran. Daher raten wir auch davon ab, einen Link zu setzen. Das hier ist Medienkunst - eine digitale Flaschenpost, die sie ALLEIN UND GANZ PERSÖNLICH FÜR SICH zufällig gefunden haben in den unendlichen Weiten des digitalen Ozeans des Schwachsinns. Sie verlinken ja auch keine Skulpturen oder schmieren sie im Museum mit ihren Kommentaren voll. Festkleben könnt ihr euch ruhig, das ist okay, aber macht das Gerät hinterher wieder sauber.

Imprint

swashmark. com, c/o: Magister S. A. Beuse, Adamsstraße 65, 51163 Köln, contact@swashmark.com, 0171/2937997
Bitte schreibt, wenn ihr uns was mitzuteilen habt einen Brief, alles andere ist nur sehr sporadisch. Wir finden ein Brief kann dieses Werk durchaus ergänzen, was nicht für Mail oder sonstiges gilt. "Unverlangt eingesand" machen wir nicht.

[GTA 5 Accounts sind zu, also erst wieder GTA 6] Online Meetings nur mit Einladung: Bar Super Luxusyacht "Swashmark". 1. Brief schreiben wg. Threema s.U., 2. den Lieblingswitz via Threema mitschicken, 3. Wenn der Witz ein Rating der Redaktion von über 5 von 10 bekommt, bekommst du einen Termin zur Einladungssession. Es ist nicht wichtig, ob wir den Witz bereits kennen oder nicht. Das genaue Vorgehen besprechen wir dann mit dir .

Alles erst ab 18, der Witz möglichst auch.


Wir nutzen ausschließlich "Threema", es gibt keine sonstigen Social Media / Messanger Accounts von uns, das gibts auf Anfrage und mit Begründung zuvor, via Brief Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Portugiesisch und Polnisch. Auch die Threema Server-Infrastruktur befindet sich in der Schweiz, und im Gegensatz zu US-Diensten, die z.B. dem CLOUD Act unterstellt sind, ist Threema vollständig DSGVO-konform.

Wir grinden YouTube sehr okay, und benutzen es auch, betreiben dort einen privaten Channel - der ggf. angeschaut werden kann, meistens ist YouTube für uns ein sehr guter MTV-Ersatz.

Daten

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