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24/38: Speed of Life

How To Make A Monster

Noch vor kurzem schien die Einigung, die wir jetzt vertraglich festlegen, vielen nicht wahrscheinlich. Nach dem großen Anfang, der für immer mit den Namen der Präsidenten Schuman und de Gasperi verbunden ist, schien der Einigungswille Europas geschwächt. Noch die Brüsseler Verhandlungen wurden vielfach mit Zweifeln begleitet. Aber die Optimisten, nicht die Pessimisten, haben Recht behalten. In Verfolgung des Ziels, das schon der Vorspruch des Vertrags über die Kohle- und Stahlgemeinschaft bewiesen hatte, wird nunmehr für unsere sechs Staaten eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und eine Europäische Atomgemeinschaft geschaffen. Damit entsteht auf allen wesentlichen Gebieten des sozialen und wirtschaftlichen Lebens und auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der menschlichen Entwicklung, dem Atom-Gebiet, über die bloße Zusammenarbeit hinaus ein echter europäischer Zusammenschluss, der die Gewähr der Dauer in sich trägt. Die Verträge sind umfangreich und verwickelt; die Fülle des modernen wirtschaftlichen und technischen Lebens hat das notwendig gemacht. Nicht alle Einzelheiten dieser umfangreichen Regelung, über die sich sechs Staaten einigen mussten, haben überall einstimmigen Beifall gefunden; das ist selbstverständlich. Wir dürfen nicht vor lauter Einzelheiten das wahrhaft Große des erreichten Fortschritts übersehen: Nur ein immer festerer Zusammenhalt unserer sechs Staaten gewährleistet uns allen die Sicherung unserer freiheitlichen Entwicklung und unseres sozialen Fortschritts.

Zu der Zeit hat man sowas noch genutzt, um die Einigung Europas voranzutreiben. Da mag jeder selbst beurteilen, ob die Kirchturmpolitik der aktuellen Bundesregierung ein Fortschritt oder ein Rückschritt ist - unsere Auffassung ist klar: Diese Regierung ist auf allen Ebenen, besonders fatal für Deutschland, auf der Ebene der europäischen Wirtschaftspolitik, ein deutlicher Rückschritt . Sogar das deutsch-französische Verhältnis hat die Scholz Regierung deutlich abgekühlt, gerade in einer Zeit in der beide Länder mit den Rechtsradikalen vor schweren politischen Verwerfungen stehen, schaffen sie es nicht zusammenzuhalten. Das ist eines der Vermächtnisse des Olaf Scholz und seines albernen Wirtschaftsministers.

Dafür steht auch die gegenteilige Auffassung Deutschlands und Frankreichs in Sachen Strafzölle und E Auto-Protektionismus. Diese Positionen wurden nicht in Konsultationen abgeklärt, sondern Frankreich wurde wieder mal ignoriert. Es ist übrigens lächerlich, dass hier zugelassen wird, dass Länder, die überhaupt keine Autoproduktion haben, also alle außer Deutschland und Frankreich, überhaupt hier mitreden. Zumal die EU ansonsten keine gemeinsame Wirtschaftspolitik zustande bringt, wir haben es mit politischer Wichtigtuerei zu tun, um vorauseilenden Gehorsam gegenüber der abenteuerlichen China Politik der USA. Wenn der deutsch-französische Motor laufen würde, statt kurz vorm Kolbenfresser zu stehen, dann hätte man eine konstruktive Lösung finden können und würde sein Heil auch in einer europäischen Kooperation in Sachen E-Auto sehen. Bei der die deutschen mindestens von Renault lernen können, wie man bezahlbare und vernünftige Autos oder besser Zoes baut. Deutsch-Französische Kooperation hat z.B. Opel den Hals gerettet, hat auch die ersten BMW-MINI MOdelle, die alle mit Stellantis Motoren fuhren, nach vorne gebracht. Was jetzt läuft, ist eine Schande. Wer immer sein Heil in Protektionismus und Handelskriegen sucht, der sagt vor allem eins: Ich opfere wirtschaftliche Prosperität und wirtschaftliche Cooperation toxischen politischen Ansätzen.

Ansätzen, die in den Hirnen von Leuten entstehen, die reale, bisweilen im mehrfachen Sinne, schmutzige Wirtschaft hassen. Sie stellen sich stets eine Fantasieökonmie vor, in der alle mit allen wunderbar klarkommen, eine Wirtschaft, in der nur diejenigen miteinander Handel treiben, welche die Welt unbedingt zu einem besseren Ort machen wollen. In der Autos im Wesentlichen aus Liebe und Luft entstehen, und dann auch noch elektrisch von einem Perpetuum Mobile der good Vibrations angetrieben werden. Um dieses Trugbild einer funktionierenden kapitalistischen Ökonomie zu zeichnen, verplempern sie ihr ganzes Leben, nur, um sich am Ende da wiederzufinden, wo sie mal angefangen sind, in der Realität des globalen Spätkapitalismus.

Eine Wirtschaft also, die im Sinne dieser Leute, domestiziert, reif, stets gut meinend ist, sich insgesamt nur wenig vom Kirchentag der evangelischen Kirche unterscheidet, die gibts nur im Mini Format beim sich selbstausbeutenden Kleinhändler für Ökostricksocken. Diese Wirtschaft existiert nicht, und doch ist die real existierende Wirtschaft die einzige Einnahmequelle dieser Jünger des getauften St. Kapitals.

Die Apokalypse nach Engels I: (6:6)*6=6

Diese Krise ist der große entscheidende Kampf zwischen Gott und dem "Antichrist", wie andere ihn genannt haben. Die entscheidenden Kapitel sind die Kapitel 13 und 17. Lassen wir alle überflüssigen Ausschmückungen fort: "Johannes" sieht ein Tier aus dem Meer steigen, das sieben Häupter und zehn Hörner hat (die Hörner interessieren uns überhaupt nicht).

"Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche Wunde ward heil." Dieses Tier sollte für 42 Monate (eine Hälfte der heiligen sieben Jahre) Macht über die Erde gegen Gott und das Lamm haben, und alle Menschen sollten während dieser Zeit gezwungen sein, das Malzeichen dieses Tieres oder die Zahl seines Namens an der rechten Hand oder an der Stirn zu tragen.

"Hier ist Weisheit. Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist 666."

Was? Achso - 6% Partei. (6:6)*6=6. Ist ja ne ganz einfache Zahlenlogik, die sich direkt aus der Bibel ergibt. Und ja - zumindest was die Wirtschaftspolitik angeht, da dürfte der Antichrist unserer Tage Robert Habeck sein. Wenn diese Herrschaft jedoch 42 Monate anhält, dann haben wir auch noch tatsächlich die Apokalypse, wer hätte gedacht, dass die Grünen uns die biblische Apokalypse bringen. Da hilft nur noch ein Exorzismus und der heißt Neuwahlen. Jedenfalls wissen wir nun warum sie sich an die C-Partei(en) ranschmeißen - sie wollen sie auslöschen, für immer in den Schlund der grünen Hölle ziehen, nur ein Aufrichtiger Geisterjäger aus dem urchristlichen Bayern versteht die tiefe Bedeutung des biblischen Wortes.

How To Make A Monster Fortsetzung

Eines von Habecks (vieler Grüner insbesondere der Kretschmann Jünger) typischen übergeordneten Konzepten ist die Behauptung man könne Kapitalismus und grüne Transformation innerhalb der Grenzen eines Nationalstaates miteinander aussöhnen. Aus dieser Vorstellung resultiert letztlich der Ansatz Schwarz/Grün. Wir haben mehrfach betont, dass diese "Theorie" für eine ideologische, provinzielle und naive Wahrnehmung der globalen Lage steht. Der Klimawandel und die Transformation können aber nur global gedacht werden kann, wenn man das Land nicht ins Elend stürzen will, wenn man wirklich nennenswerte Veränderungen erreichen will. Man braucht, auch angesichts eines geringen Beitrages Deutschlands zur C02 Belastung vor allem einen Ansatz internationaler Kooperation und nicht einen Ansatz, der sich letztlich nur um den eigenen Vorgarten kümmert - Habeck ist, wie Kretschmann, ein typischer Kirchturmpolitiker - weil dies der kleinbürgerlichen und häufig "verbeamteten" und wirtschaftsfernen Klientel der Grünen "Wohlfühlerfolge" auf Microebene bringt, eine Bestätigung des eigenen überholten Lifestyles und der vorgemachten Wirkmächtigkeit.

Das beste Beispiel sind die Strafzölle gegen China - für den Klimawandel ist es nicht wichtig wer die E Autos baut, es ist wichtig, dass sie gekauft werden und gebaut werden bzw. andersherum. Daneben schmeißt Habeck die Industrie mit Subventionen zu, während China das nicht darf? Die EU legt einen Subventionsfond nach dem anderen auf - China darf das nicht. Scholz steht alleine da, weil er und Habeck es versäumt haben die deutsch-französische Freundschaft zu pflegen, sie haben beide dafür gesorgt, dass Deutschland ökonomisch immer mehr isoliert ist - eine Katastrophe und Ergebnis einer kleinkarierten und ideologischen Vorgehensweise. Spätestens mit den Handelszöllen müsste Scholz Habeck feuern: Ein Kanzler muss gegen seinen WWirtschaftsminister in einer essenziellen Frage von der Richtlinienkompetenz Gebrauch machen - das ist einfach nur HOCHNOTPENLICH und Ausweis einer katastrophalen politischen Kultur in Scholz Kabinett. Daneben zeigt die Abstimmung den Tiefpunkt der deutsch-französischen Beziehungen - eine Schande. Damit einher geht ein blinder Staatsglauben , der behauptet, der Staat könne sich über Marktgesetze hinwegsetzen und mit Subvention, also Steuergeld, die Transformation auf der Ebene globaler Unternehmen antreiben. Dies ist eine grandiose Fehleinschätzung, die zeigt, dass der deutsche Wirtschaftsminister esoterischen und nicht belegbaren Vorstellungen folgt, die rein ideologisches Wunschdenken sind. Einfach gesagt: Wahllügen für Dumme und verblendete Anhänger.

Vornehmlich die völlig falsche Einschätzung der Lage bei Thyssen oder bei der Elektromobilität sind hier schlagende Beispiele für die amateurhafte und provinzielle Wirtschaftspolitik der Grünen. Dazu zählt auch das Wasserstoffmärchen, was nicht nur bei Thyssen nur eine vage Hoffnung war: 2028 sollte über eine neue Pipeline Wasserstoff von Dänemark nach Deutschland gepumpt werden. Doch daraus wird nichts, der Bau "verzögert" sich. Es müssen weitere "Studien" durchgeführt werden. Das ist auch besser so, denn der grüne Wasserstoff sollte nicht aus megateuer Dänemark kommen. Dies ist das gleiche Spiel, wie es die NRW Wirtschaftsministerin (wie hieß die noch mal?) durchzieht. Spatenstich bei einer 300 Meter Versuchspipeline - Ergebnis - nichts außer Pressetermine. Die Wasserstoffstrategie ist ein politisches Märchen, was besonders auch von den Grünen gepflegt wurde, weil es in das Konzept Schwarz-Grün passt. Wenn Wasserstoff Grün sein soll, dann muss er aus z.B. Afrika kommen. Die LNG-Terminals in Spanien z.B. sind bereits für die Anlandung von Wasserstoff ausgelegt, sie sind die größten der Welt und liegen in der Nähe des Suezkanals. Aber auch via Gibraltar, von Westafrika, kann ins Mittelmeer eingefahren werden.

Der geplatzte Deal mit Dänemark ging auf eine leicht durchschaubare Bevorzugung Schleswig-Holsteins zurück. Der politische Sumpf aus dem Habeck ja stammt. Barschel Country - da gab es ja auch mal einen Engholm, der genauso, wie Habeck, als das große Ausnahmetalent gefeiert wurde, wir wissen was daraus wurde. Ein Aufschneider, der nichts auf die Reihe bekommen hat, außer an seiner Pfeife zu nuckeln und klugzuscheißen.

Wieder mal Kirchturmpolitik des Schleswig-Holsteiners Habeck, der kaum verbergen kann, dass er Konjunkturpakete für den Norden strickt, LNG, obschon dies auf der Kostenseite eine Katastrophe ist. Nein - in Niederdachsen und Schleswig-Holstein sollte keine "Energie" anlanden. Dies alles muss zentral von der EU geplant werden, dabei ist für die gesamte EU Deutschlands Norden völlig indiskutabel, weil aus logistischer Sicht und Personalgründen viel zu abgelegen und zu teuer. Das Baltikum und Polen verfügen bereits seit langem über LNG-Terminals. Habecks Terminals sind nichts als nationalistische "Konjunkturprogramme" aka politische Projekte .

Auf Kosten des Steuerzahlers und der gesamten EU werden sinnlose Redundanzen aufgebaut, anstatt die Kooperation mit Polen zu suchen. Auch die Netzagentur ist hier befangen und mit Habecks Jüngern durchsetzt. Ein weiteres Beispiel für die provinzielle und EUferne Vorgehensweise Habecks. Lächerlich, aber wertvoll, um die Traumvorstellung eines grünen Kapitalismus durch Schwarz-Grün propagandistisch zu pflegen. Was dieser Traum kostet - das spielt keine Rolle, denn es ist ein politischer Traum aus Steuergeldern. Niemals würde ein privates Energieunternehmen, ohne Einflussnahme des Staates, derart aberwitzige Entscheidungen treffen.

Diese nördlichen Bundesländer sind aus EU Sicht der Arsch der Welt. Was auch für Skandinavien gilt, dessen angebliche Fortschrittlichkeit Marketing ist. Tatsache ist - die nordischen Länder inklusive Finnland sind unbedeutende Zwergstaaten mit extrem geringer Einwohnerdichte und völlig ungeeignet als Vorbild für Deutschland oder gar Europa. Daneben haben sie alle erhebliche Probleme mit Rechtsradikalen und Islamophobie, was sie trotz Breiwig und Co. immer noch versuchen unter der Decke zu halten, indem sie ein fortschrittliches Image pflegen. Norwegen finanziert seine Elektromobilität aus Öl und Gas, ein wunderbares Beispiel für das heuchelnde Skandinavien.

Das hat Habeck gelernt. Seit Amtsübernahme ist Habecks Ministerium davon geprägt, dass es mit jeder Prognose falsch liegt und sich jedes mal wundert, wenn wieder einer der frommen Träume der Ökoökonomen zusammenbricht. Dennoch werden im Haushalt Summen eingepreist, die die Schuldenbremse nur deshalb nicht reißen, weil von positiven Konjunkturerwartungen schwadroniert wird, wie einst Altmeier, oder wie der Hirni sich schreibt, in Sachen "V-Szenario". Daneben ständiger Größenwahn, wie beim "Management" der Gas"krise". So schafft man sich Probleme, die man dann "löst", es sind aber die eigenen Probleme, und wenn eins davon "gelöst" ist, dann kommt das nächste "völlig unerwartete", der nächste "nicht vorhersehbare exogene Schock".

Kleiner Tipp: Mit Rheinmetall kooperieren und fancy Waffen für Milliardäre bauen. Da spielen die Produktionskosten keine Rolle - es geht nur ums Image. Preorder Now!

Bei Thyssen steht mittlerweile die gesamte Transformation infrage, wie bereits lange vor den Subventionsorgien von uns prognostiziert. Überkapazitäten beim LNG, grenzdebiler Gaseinkauf, nicht vorhandene EU Politik, nicht vorhandene deutsch-französische Ansätze, Forderungen nach Protektionismus durch Handelszölle, Uniper- und Stadtwerke"rettung", Schiffbruch mit den Kartoffelchips in Magdeburg, Schwierigkeiten bei VW und Elektromobilität, etc, nun auch noch die Wahrheit über Thyssen. Habeck hat nicht einen einzigen Erfolg vorzuweisen, er ist mit Abstand der gruseligste Wirtschaftsminister, den das Land gesehen hat. Lange Rede kurzer Sinn - Scholz muss endlich rechtfertigen, warum die SPD diesem offensichtlich vollkommen gescheiterten Wirtschaftsminister und Maulhelden weiter im Amt hält und warum die Grünen einen ideologisch verblendeten Münchhausen aufblasen zu etwas was nur im esoterischen Kosmos der Grünen nachvollziehbar ist: Kanzlerkandidat der 8 Prozentpartei, der die eigenen Mitglieder:innen unter 60 in Scharen davonlaufen. Das ganze nimmt die Ausmaße einer Bananenrepublik an. Lächerlich. Hier also die neuesten Entwicklungen zu Thyssens Öko-Stahl "Die Pläne von thyssenkrupp zur Herstellung von grünem Stahl stehen offenbar auf dem Prüfstand. Ein Szenario sieht laut Medien den Baustopp der subventionierten Direktreduktionsanlage vor." []

War es nicht schon immer so - in der Welt zwischen Traum und Wirklichkeit?

Zeit & Skulptur

Eine künstlerische Position zur Frage – Zeit und deren Kontrollierbarkeit.

Signers Arbeiten zur Abstraktion von Zeit erfahren in diesen Augenblicken ein besonderes Update. Sie demonstrieren gleichsam, wie die Krise, die Hülle des als so sicher empfundenen Kokons in dem wir uns wähnten, in ihre Fragmente zerlegt, wie bei einer Explosion in Zeitlupe, dann nach und nach zur Ruhe kommend völlig neu zusammengesetzt eine neuen scheinbar stabilen Zustand erreichen. Alles wird unsicher – nur der Lauf der Zeit, er gibt dazu sein unendliches Tick, Tick, Tick.

1. Einleitung

Der 1938 in Appenzell geborene Roman Signer gehört seit seinen Beteiligungen an der Documenta 8 in Kassel (1987), der Ausstellung Skulptur Projekte Münster (1997) und der Biennale in Venedig (1999) zu den bedeutendsten und markantesten europäischen Gegenwartskünstlern. Im Jahr 2006 erhielt Roman Signer den Kunstpreis Aachen. In der Begründung des Entscheids heißt es: „Seine prozessorientierte Untersuchung der Welt mit Hilfe skurriler Modellsituationen wurde für nachfolgende Künstlerinnen und Künstler äußerst produktiv und führte einem großen Publikum immer wieder die Intensität zweckfreier und hintersinnreicher Konstruktionen vor Augen.“1 Signers Skulpturbegriff ist ein dynamischer, seine Arbeiten sind „Zeit-Skulpturen“2. Sie umfassen prozessuale Abläufe in der Zeit und deren mediale Aufzeichnung. Sie manifestieren sich durch Formung von Zeit. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, in Erweiterung dieser Zuschreibungen den Einsatz von Zeit als wahrnehmungskonstituierendes Medium und bildhauerisches Material in Signers Werk zu untersuchen. Nach einer kurzen Einführung zu seiner Person, folgt unter besonderer Berücksichtigung der kunsthistorischen Einordnung seines Werkes die Beschreibung dessen, was Signers Skulpturbegriff als erweitert kennzeichnet. Im Anschluss daran wird der Einsatz von Zeit als Material in Signers Skulpturen aufgezeigt. Hauptaugenmerk soll dabei auf Zeitintegration und Zeitmodellierung liegen. Ausgehend von Signers Werk Explsion3 soll der Gebrauch medialer Dokumentation als Mittel zur zeitbasierten Wahrnehmungskonstitution geprüft werden, um im Anschluss daran unabhängig von medialer Inszenierung den Einsatz von Zeit als wahrnehmungs- und somit die Zeit-Skulpturen konstituierendes Medium festzumachen.

2. Roman Signer

Signer absolvierte eine Lehre als Hochbauzeichner und arbeitete von 1959-1966 in diesem Beruf. Er besuchte ab 1966 die Kunstgewerbeschule in Zürich und von 1969 bis 1971 die Schule für Gestaltung in Luzern, Bildhauerklasse A. Egloff. Nach seinem Aufenthalt an der Kunstakademie Warschau von 1971 bis 1972 war er von 1973 bis 1994 als Dozent an der Schule für Gestaltung in Luzern tätig. Seit 1972 arbeitet er als freischaffender Künstler in St. Gallen.4 Einem grösseren Kunstpublikum durch spektakuläre Aktionen mit Sprengstoffen bekannt, wird Signer oftmals als „Explosionkünstler“ oder „Ostschweizer Sprengmeister“5 bezeichnet. Signer greift das zu kurz: „Explosionen spielen zwar eine gewisse Rolle in meiner Arbeit, zugegeben, vor allem bei den Aktionen. Dabei geht es mir aber nie bloss um den banalen Knall. Ich habe mich immer ganz ernsthaft mit dem Phänomen der Explosion auseinander gesetzt: Die Explosion ist für mich ein Mittel zur Skulptur.“6

3. Erweiterter Skulpturbegriff

Signer ist, wie er stets betont, Bildhauer.7 In Anlehnung an Harald Szeemans8 kunsthistorisch bedeutsamer Ausstellung When Attitudes Become Form 1968 in der Kunsthalle Bern9 und die Erweiterung der traditionellen Konzeption von Skulptur in den sechziger Jahren definiert er den Moment der Veränderung und den prozessualen Ablauf in der Zeit als skulpturalen Vorgang.10 Signer unterscheidet drei Werkphasen, die den formalen Rahmen der skulpturalen Formung bilden: Die Werkanlage besteht aus der Vorbereitung des prozessualen Ablaufs und umfasst das Potential für eine Transformation. Im Werkprozess erfolgt die energetisch bedingte Formveränderung. In der dritten Phase, verweisen die umgeformten Gegenstände und Spuren auf das Potential des abgelaufenen Prozesses.11

Skulpturale Recherche ist ein Leitbegriff in Signers Werk. Während aber Künstler wie Yves Klein, Robert Morris, Carl Andrè und Richard Serra in der Tradition Duchamps Arbeit „Air de Paris“ von 191912 in den sechziger Jahren die Materialität skulpturaler Form über die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft bestimmt haben13, ist Signers Werk näher an der Gegenbewegung, der Dematerialisation zugunsten der Sichtbarmachung von Prozessen angelegt. Dabei ist die Konzeption des prozessualen Ablaufs und dessen Inszenierung, sei sie medial oder vor Publikum, entscheidenster Bestandteil der skulpturalen Formung. Michaela Unterdörfer verdeutlicht, weshalb dennoch eine Abgrenzung seiner Arbeiten von denjenigen der Konzeptkunst erforderlich ist: „Während nämlich die Konzeptkunst das Verhältnis von Anschaulichkeit und Vorstellung, von dem unmittelbar Wahrnehmbaren und dem Denkbaren im Verzicht auf materielle Ausführung und über das sprachliche Substitut untersucht, bedient sich Signer der Anschaulichkeit und Sinnlichkeit elementarer Gegenstände und schafft damit Konstellationen, die mit ihrer fühlbaren Physik ein universelles Idiom zu sprechen vermögen.“14 Signer fertigt zu seinen Skulpturen Zeichnungen an, die in ihrer Ausführung Versuchskizzen für naturwissenschaftliche Experimente gleichen. Diese sind, anders als in der Konzeptkunst aber auch der Aktionskunst, nicht als eine Proposition an einen Performer angelegt, sondern sind Bestandteil der ersten Werkphase. Signer selbst ist der Ausführende. Seine plastischen Studien unter Einbeziehung der Realzeit als wahrnehmungskonstituierendes Element nennt Signer „Ereignisse“15. Entmaterialisierung und Temporalisierung plastischer Form in sukzessive Zustandsbeschreibungen und die Einbindung von „Raum als Funktion der Zeit“16 bilden das Fundament von Signers „Ereignis-Skulpturen“17. Konrad Bitterli verweist darauf, dass diese „Dematerialisierung des Objektes und die temporale Erweiterung […] zu einer völligen Auflösung der Statik und Objekthaftigkeit von Skulptur in übergreifende Raum-Zeit-Strukturen“18 führen. Diese ephemeren Strukturen konstituieren sich durch Bewegung und Beschleunigung im Raum und zeigen Bewegungsbilder als visuelle Referenzsysteme auf. Die mediale Aufzeichnung, als dem Werk zugehörige Dokumentation des Fortgangs eines skulpturalen Ereignisses, erfolgt in Fotoserien, Video oder Filmaufnahmen. Diese Dokumentation hat sich neben konzeptionellen Planskizzen und vorbereitenden Zeichnungen zu einem autarken Werkstrang entwickelt und konstituiert die Ereignis-Skulpturen im zeitlichen Fortgang. Zur Visualisierung des Raumes als Funktion der Zeit bedient sich Signer der der Natur innewohnenden Energiepotentialen, aber auch der physikalischen Eigenschaften von Wasser, Sand oder Stein. Feuer, Raketen und Explosionen werden zur Transformation von Tischen, Stühlen, Hockern, Kisten, Betten, Fahrrädern und Modellhelikoptern eingesetzt. Diese Alltagsgegenstände bilden neben der Zeit und der Ausdehnung im Raum Signers Repertoire an Werkstoffen. Sie werden durch figurative Synthesen aus ihrer gewohnten Funktion herausgelöst, um die den Dingen immanenten Sinnschichten offenzulegen. Verwiesen sei hier auf Konrad Bitterli19, der sich ausführlich mit der poetischen Autonomie des Bildnerischen in Signers Werkanlagen befasst hat. Er betont, es sei gerade jener Umstand, dass das bildnerisch assoziative Potential ein der Dingwelt inhärentes ist, der Signers Arbeiten deutlich von den Traditionen der Prozesskunst unterscheidet. So bedient sich Signer im Gegensatz zu der New Sculpture Ende der sechziger Jahre, die „ mögliche Sinnebenen zugunsten der Eigendynamik des rein Materiellen und der Autonomie der Gestalt zu unterdrücken“20 suchte, der Poesie des Visuellen und des in der Imagination Angelegten, archetypischer Zuschreibungen und emotionaler Bindungen. Der Wahrnehmunskonstitution durch Zeitmodulation als skulpturale Formung steht die wahrnehmungskonstituierende Größe visueller Metaphern gegenüber. Für die Begriffszuordnung der erweiterten Skulptur hinsichtlich der prozessualen Skulpturen Signers ist jedoch ausschließlich der Aspekt der Zeitformung maßgebend, der im Folgenden auf seine wahrnehmungsformende Bedeutung hin untersucht werden soll.

4. Zeit als Medium in Signers Werk

Zeit durchzieht leitmotivisch das Werk Roman Signers. Seine Arbeiten ereignen sich in der Zeit21, mit der Zeit, durch Zeit und abhängig von Zeit. „Ablauf, Gleichzeitigkeit, Dauer, Plötzlichkeit, Kontinuität, Verdichtung und Rhythmus entfalten ein ganzes Kompendium aus Modi des Temporalen.“22 Dieses Kompendium an beschreibenden Zeitqualitäten legitimiert jedoch noch nicht die Verwendung des Begriffs der Zeit-Skulptur. Zeit muss nicht nur Medium des bildhauerischen Schaffens, sondern auch das geformte Material selbst sein. Mit der Zeit muss auch die Imagination und Erinnerung des zeitlichen Ablaufs der Skulpturen Bestandteil des bildnerischen Werkes und seiner Rezeption sein. Die Komposition von Zeit in Vorgängen der Rhythmisierung, Vernetzung und Fragmentierung ist ein Bestandteil der geforderten Zeitmodellierung und findet in Signers Werk Eingang durch elektrische Zündungen, Sprengungen und andere Formen eines plötzlichen Ereignisses. Dabei stellt Signer die Wirkung von Dauer der Plötzlichkeit antagonistich gegenüber und bindet sie als weitere Zeitqualität in seine Werke ein, sei es als eine realzeitliche Dauer oder eine medial angelegte. Beispiel für die Einbindung von sowohl realzeitlicher Dauer als auch von Plötzlichkeit ist sein bislang größtes Werk Aktion mit einer Zündschnur: 1989 verlegte Signer Zündschnur entlang der 20,6 Kilomter langen Bahnstrecke von seinem Geburtsort Appenzell zu seinem Wohnort St. Gallen, deren je 100 Meter langen Teilstücke durch Schwarzpulver-Kupplungen miteinander verbunden waren. „Die Flamme glimmt sich im Innern der gegen Nässe isolierten Zündschnur langsam durch, und nur eine feine, kaum wahrnehmbare Rauchwolke deutet die sanfte Vorwärtsbewegung [mit einer Brenngeschwindigkeit von 150 Sekunden pro Meter] an. Der Brennvorgang entzündet an jeder Kupplungsstelle eine kurze Stichflamme [alle 4 bis 4 1/2 Stunden], um sich dann in geruhsamer Weise durch die Zündschnur weiterzufressen.“23 Die Wirkung der Dauer wird durch die Plötzlichkeit der Stichflammen entgrenzt und die Zeitempfindung wird „stillgelegt in einer reduktiv komplexen Bildlichkeit des Plötzlichen“24. Die Sequenzierung und Rhythmisierung sowohl der Bewegung in der Zeit als auch der Realzeit durch die sich getaktet wiederholende Plötzlichkeit konstatiert die Zeit als die Wahrnehmung sensibilisierend. Paul Goods Definition der „Zeit als Dauer des Veränderlichen“25 unterstreicht die Abkehr Signers von der Bedeutung der realzeitlichen Dauer hin zum individuellen Perzept und somit der Dauer der Erwartung einer Veränderung. Zeit wirkt in Roman Signers Werken nicht nur als Entität sondern auch als eine emotional stimulierende und höchst subjektive Maßeinheit. Ein Experiment zur raumübergreifenden Synchronität innerhalb einer Zeit-Skulptur stellte 1990 Sculpture Made by Telephone dar: In einer New Yorker Galerie wurde durch einen Telefonanruf aus der Schweiz ein elektrischer Impuls ausgelöst. Dieser durchtrennte die Aufhängung eines Sandsackes, der daraufhin zu Boden viel und zerplatzte. Sculpture Made by Telephone ist Illustration jenes künstlerischen Gegenstandes, den Max Wechsler als „Thematik der imaginären Streckung oder Entgrenzung eines gegebenen Zeitabschnitts“26 bezeichnet und dessen Ursprung die räumliche Trennung ist. Zeit dient dabei der gedanklichen Übertragung der Wirkungsverhältnisse. Sie wird durch ihre ideelle Streckung, die zugleich die gedankliche Rekonstruktion des Prozesses erst ermöglicht, instrumentalisiert und materialisiert.

5. Zeitstruktur durch mediale Aufzeichnung

Anhand des Werkes Explosion soll im Folgenden untersucht werden, wie Signer die mediale Aufzeichnung eines skulpturalen Vorgangs zur Strukturierung von Zeitwahrnehmung einsetzt. Explosion dokumentiert die Sprengung einer Holzkiste und ist 1995 im Verlag Edizioni Periferia erschienen. Die Sprengung fand in Weissbad, Kanton Appenzell im Herbst 1993 statt. Den Begleittext schrieb Kunstpublizist Max Wechsler, die fotografische Dokumentation der Sprengung erfolgte durch Stefan Rohner. Das Buch umfasst 174 Seiten a 330 x 235 cm und 155 schwarz-weiss Abbildungen. Die erste von insgesamt fünf schwarz-weiss Fotografien im ersten Sinnabschnitt des Buches zeigt die Nahaufnahme einer Holzkiste. Diese steht auf einer Wiese und befindet sich im Zentrum der Abbildung. Aus Ihrem Innenraum führen zwei Elektrokabel heraus. Der gewählte Bildausschnitt macht weder die Funktion der Kabel noch die Umgebung der Kiste ersichtlich. Diese semiotische Störung ist Werkstoff der medialen Inszenierung; die erwartete Plötzlichkeit wird zum Stimulans der Sinne. Das Objekt befindet sich im energetischen Ruhezustand, die Erwartung eines Potentials alamiert. Explosion fordert eine imaginative Rekonstruktion. Die erwartete Plötzlichkeit eines Potentials ist die Imagination der eigenen emotionalen Reaktion auf das in der Vorstellung rekonstruierte Ereignis. Die skulpturale Vergangenheit geht über in das gedankliche, medial evozierte Futur; eine Reklamation von Gegenwart entfällt. Präsens ist in Signers Werken stets ein Aspekt von Vergangenheit und Zukunft27 und bildet somit einen zeitlichen Grenzwert im Intervall skulpturaler Transformation. In den vier darauffolgenden Abbildungen ist die Holzkiste ebenfalls in das Zentrum der Abbildung gesetzt. Es liegt jedoch keine Nahaufnahme vor. In Erwartung eines plötzlichen Vorfalls wird dem Betrachter die erforderliche Distanz zum Objekt angezeigt. Im Fokus des fotografischen Bildes ist neben der Kiste auch die Umgebung derselben: An die Wiese schließt sich ein mit Bäumen und Sträuchern bewachsener Hang an. Es ist Herbst, der Boden mit Blättern bedeckt. „Signer konzipiert Skulptur eben auch als Bild“28, sodass die künstlerische Setzung des Ereignisses in einem medialen Umfeld nach Beendigung der Transformation den Charakter der Bildkomposition festlegt29. Dem Betrachter wird der Zugang zu einer ideellen Rekonstruktion des Prozesses mithilfe dieser illustrativen Bildwerte erleichtert. Die prozessuale Vergangenheit erhält eine situative Stimmung und bindet emotional. Die erste dieser vier Folgefotografien zeigt die Kiste wie schon die Abbildung zuvor im energetischen Ruhezustand. Die nachfolgenden Bilder zeigen drei sich deutlich unterscheidende Zustände innerhalb der verschiedenen Stadien der Sprengung: Zum Einen die Zündung des pyrotechnischen Satzes und den daraus resultierenden Flammenherd, zum Anderen zwei zeitversetzte Objektzustände der Holzkiste während der Detonation. Die räumliche Ausdehnung als Bewegung in drei Dimensionen findet in der Beschleunigung des Objekts die vierte Dimension, die als lineare Zeiterfahrung autark ist30. Der fotografischen Dokumentation bedient sich Signer als Übertragungsverfahren. Dieses folgt sowohl der medialen Strukturierung abgelaufener Prozesse als auch der Definitionsfindung raum-zeitlicher Bezüge im Bild.31 Die Ergebnisse dieser zunächst seriellen Definitionsfindung bilden eine lineare Chronologie der sich aufeinander beziehenden Phasen skulpturaler Formung ab und kennzeichnen die Modellierung von Zeitwahrnehmung anhand der dokumentarischen Nachlieferung. „Skulptur als realzeitliches System“32 wird fassbar durch die Verlagerung des zeitlichen Moments in Standbilder der kinetischen Sukzession. Zeit-Skulptur als realzeitliches System ist in ihrer Materialität fassbar im gedanklichen Bestand des Betrachters. Im Anschluss an die Fotografien folgt der von Max Wechsler verfasste Begleittext, der durch seine Position im Werkbuch einen Bruch in der linearen Abfolge der drei Werkphasen der Transformation bildet und als Platzhalter für weitere Zustandsbeschreibungen der Sprengung auftritt. Die Rezeption der seriellen Dokumentation wird unterbrochen, die lineare Repetition im Gedanken entgrenzt und die Imagination der Realzeit des Ereignisses irritiert. Der Text wirkt als wahrnehmungskonstituierender Marker, der zu einer Synthese aus rezipierter Vergangenheit und Gegenwart zwingt, sodass der dritte Abschnitt, der der Abbildung von 200 (von insgesamt 524) nach der Sprengung zurückgebliebenen Splitter der Holzkiste im Maßstab 1:2 dient, einer zeitlichen Explikation bedarf. Zwischen Detonation (zweite Werkphase der Ereignis-Skulptur) und dokumentarischem Ergebnis der Sprengung (dritte Werkphase der Dokumentation der Ereignis-Skulptur) ist die Realzeit des Lesens als retardierendes Moment gesetzt. Die Bestimmung räumlicher und zeitlicher Dimensionen des prozessualen Ablaufs wird an die Werkphasen der Dokumentation gebunden und findet ihren Abschluss in der Dokumentation von zeitlicher Dauer bedingt durch energetische Plötzlichkeit. Sie ist gekennzeichnet durch die Archivierung energetischer Ruhezustände in Form der zurückgebliebenen Fragmente der gesprengten Holzkiste. Die Dokumentation als dem Werk immanenter gestaltericher Gesamtvorgang ist somit die vierte, den gesamten Prozess begleitende, Phase der Ereignis-Skulptur33. Neben der gedanklichen Rekonstruktion des Ereignisses zeigt die ideelle Reaktivierung des Dokumentationsvorgangs selbst die Zeit als bildendes Moment auf. Signer fragmentiert die Kontingenz der Massenmodulation in Explosion nicht in einzelne Momente medialer Wahrnehmung, wie in anderen Werken anhand von Videostills, sondern sequenziert das technisch, nicht aber mit dem menschlichen Auge Wahrzunehmende durch die Wahl des Mediums Fotografie und der Aufzeichnung im Freien, die die Anwendung des Kurzzeiteffekts ausschließt. Die Kontingenz der Evidenz34 ist somit abhängig von der kürzest-möglichen Belichtungszeit, der medialen Modellierung des Künstlers (Über eingesetztes Fotomaterial, Belichtungszeiten, die Rhythmik der Belichtung und somit die Streckung des gegebenen Zeitabschnittes enthält das Buch keine Information.) und vom individuellen Zeitbegriff imaginativer Streckung oder Beschleunigung.

6. Fazit

Signer veranschaulicht, konstituiert und modelliert Zeit in seinen Arbeiten. Damit kommt er der Forderung Maurice Merleau-Pontys: „Die Wirklichkeit ist zu beschreiben, nicht zu konstruieren oder zu konstituieren“35 nicht nach. Signer prädisponiert vor Beginn des prozessualen Ablaufs die Konstitution von Zeitwahrnehmung durch den Einsatz medialer Ausfzeichnungsinstrumente; das Darstellungssystem strukturiert das Bezugssystem Zeit. Im Nachgang der medialen Inszenierung strukturiert die Größe der Imagination das Bezugssystem anhand der durch das Darstellungssystem vermittelten Bildwerte. Leitfaden bei Ereignissen unter Ausschluss von Publikum ist die konsequente Überführung des medialen Werkes in die Erinnerung an das Werk. Beim Betrachter des tatsächlichen Ereignisses wirkt diese Erinnerung als letzte und einzige Dimension der Zeit im Hinblick auf die skulpturale Formung der Arbeiten. So sind Roman Signers Ereignisse durch ihre unmittelbare Überführung in den Raum der individuellen Erinnerung, den Raum der Imagination und den Raum der Erinnerung aus der Imagination auch neuronale Skulpturen. Dabei ist Zeit in der Erinnerung, auch der medial angelegten, erneut zahlreichen Deformationsprozessen unterworfen. Die Linearität des Ereignisses wird zurückgedrängt zugunsten der non-linearen Erinnerungsstruktur des Gedächtnisses. Signers Zeit-Skulpturen umfassen zeitliche Abläufe „als Gegenwart des Vergangenen, als Gegenwart des Gegewärtigen und als Gegenwart des Zukünftigen“.36 Die Gegenwart des Vergangenen wird gebildet aus der Erinnerung an das Ereignis und dessen medialer Darstellung. Sie konstituiert die Realzeit der Skulptur. Die Gegenwart des Gegenwärtigen ist in Signers Skulpturen auf die Gegenwart der Rezeption beschränkt. Die Gegenwärtigkeit des Zukünftigen ist Dauer, vor allem das Andauern des Ereignisses in der Erinnerung und die Modifikation der realzeitlichen Dauer in der Imagination. Die Gliederung der skulpturalen Zeit (nicht der Realzeit der Zeit-Skulptur) in drei Phasen mit dem Bezugspunkt Gegenwart als Ausgangspunkt der Rezeption bildet die Grundlage des individuellen Perzepts. Die Strukturierung von Zeit als skulpturaler Prozess beinhaltet dem zufolge zwingend den Einsatz von Zeit als wahrnehmungskonstituierendes Element. Somit bedingt erst die individuelle Zeitwahrnehmung die Skulpturierung von Zeit in Signers Zeit-Skulpturen. Die Materialität des Mediums Zeit definiert sich über das individuelle Perzept.

7. Literaturverzeichnis

Bitterli, Konrad: „Ereignis-Skulptur. Roman Signer an der 48. Biennale in Venedig.“ In: Konrad Bitterli / Matthias Wohlgemuth (Red.), Bundesamt für Kultur, Bern (Hg.): Roman Signer. Biennale di Venezia 1999, Ausst. Kat., Zürich: Edition Unikate 1999.

Buderer, Hans-Jürgen: Kinetsiche Kunst. Konzeptionen von Bewegung und Raum, Worms: Wernersche Verlagsgesellschaft 1992.

Daval, Jean-Luc: „Die Plastik setzt sich durch. Arte Povera.“ In: Skulptur. Von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 4: Die Moderne 19. und 20. Jahrhundert, (französisch: Genf 1986) deutsch: Köln: Benedikt Taschen 1996.

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Häusler, Christa: „Ereignis und Bild im Werk von Roman Signer.“ In: OK Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich (Hg.): Roman Signer. Werke, Ausst. Kat., Bozen: Folio 2005.

Helfert, Heike: „Raum Zeit Technikkonstruktion. Aspekte der Wahrnehmung.“ In: Rudolf Frieling / Dieter Daniels (Hg.): Medien Kunst Netz. Medienkunst im Überblick, Wien: Springer 2004.

Kunstpreis Aachen 2006: Der Aachener Kunstpreis wird vom Verein der Freunde des Ludwig Forums, der Stadt Aachen und der Aachener Wirtschaft gestiftet, „Kunstpreis Aachen 2006.“ <http://www.ludwigforum.de/Forum/kunstpreis/index.html> (22.02.2008).

Mack, Gerhard: „Knallen und Fallen. Zur Strategie der Plötzlichkeit in Roman Signers Werk.“ In: Michaela Unterdörfer (Hg.): Roman Signer. Sammlung Hauser und Wirth, Ausst. Kat., Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz 2004.

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Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin: de Gruyter 1966.

Müller, Hans-Joachim: Harald Szeemann. Austellugsmacher, Ostfildern-Ruit: Hantje Cantz 2006.

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Wendorff, Rudolf: Zeit und Kultur, Opladen: Westdeutscher Verlag 1980.

Westheider, Ortrud: „Wind, Wolken und Regen als ephemere Skulptur. Lanschaft in den Zeichnungen und Aktionen Roman Signers.“ In: Kunstmuseum Solothurn und Westfäliches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster (Hg.): Roman Signer. Zeichnungen, Ausst. Kat., Köln: Oktagon 2001.

1„Kunstpreis Aachen 2006.“ <http://www.ludwigforum.de/Ausstellungen/archiv/2007/kunstpreis_aachen_2006.html> (22.02.2008).

2Vgl. Paul Good: Zeit Skulptur. Roman Signers Werk philosophisch betrachtet, Zürich / Köln: Unikate Zürich / Verlag der Buchhandlung Walther König 2002.

3Roman Signer: Explosion, Poschiavo / Luzern: Edizioni Periferia 1995, (ohne Seitenzahlen).

4Biographische Angaben: Ebd.

5Anna Schindler im Gespräch mit Roman Signer, 02.11.2000, „Kunst ist gefährlich.“<http://www.woz.ch/archiv/old/00/44/7660.html> (15.03.2008).

6Ebd.

7″Ich habe vielleicht einen anderen Skulpturbegriff, der sich allmählich in meinen Aktionen entwickelt. Ich habe mich dabei immer als Bildhauer verstanden. Es geht immer um Probleme im Raum, das Geschehen im Raum, Zeitabläufe.“, Lutz Tittel: „Roman Signer im Gespräch mit Lutz Tittel.“ In: Lutz Tittel (Hg.): Treffpunkt Bodensee: Drei Länder – drei Künstler, Ausst. Kat. Städtisches Bodensee Museum Friedrichshafen, Friedrichshafen: 1984, S. 81-120 (S. 83).

8Harald Szeemann (1933 – 2005) war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Kuratoren der letzten Jahrzehnte. Er war Begründer der modernen Großraumaustellung und als ungebundener Kurator entscheidender Austellungen zeitgenössischer Kunst u. a. der Ausstellung When Attitudes Become Form, der documenta 5 und den Biennalen in Venedig, Lyon und Sevilla tätig. Vgl. Hans-Joachim Müller: Harald Szeemann. Austellugsmacher, Ostfildern-Ruit: Hantje Cantz 2006, S. 6.

9Harald Szeemanns wegweisende Ausstellung When Attitudes Become Form mit dem Untertitel Live in your head – Werke – Konzepte – Prozesse – Situationen – Informationen versammelt 1969 in der Kunsthalle Bern die bedeutendsten avantgardistischen Gegenwartskünstler der USA und Europas. Präsentiert wurden Werke aus der Konzeptkunst, der Prozesskunst, der Minimal und der Land Art. Ausgestellt haben u. a. Carl Andrè, Bruce Nauman, Richard Serra, Sol LeWitt und Joseph Beuys. Vgl. Jean-Luc Daval: „Die Plastik setzt sich durch. Arte Povera.“ In: Skulptur. Von der Antike bis zur Gegenwart,Bd. 4: Die Moderne 19. und 20. Jahrhundert, (französisch: Genf 1986) deutsch: Köln: Benedikt Taschen 1996, S. 278-292 (S. 278), Vgl. auch Harald Szeemann: When Attitudes Become Form: Live in your head – Werke – Konzepte – Prozesse – Situationen – Informationen, Ausst. Kat. Kunsthalle Bern, Bern 1969.

10Vgl. Konrad Bitterli: „Ereignis-Skulptur. Roman Signer an der 48. Biennale in Venedig.“ In: Konrad Bitterli / Matthias Wohlgemuth (Red.), Bundesamt für Kultur (Hg.): Roman Signer. Biennale di Venezia 1999, Ausst. Kat.. Zürich: Edition Unikate 1999, S. 7-14 (S. 8).

11Vgl. Gerhard Mack: „Der Raum als ein Potential der Zeit.“ In: Künstler: Kritisches Lexikon der Gegewartskunst, Ausg. 30, H. 15, München: Weltkunst und Bruckmann 1995, S. 3-11 (S. 3).

12Duchamp ließ 1919 in Paris eine Glasampulle aus einer Pariser Apotheke leeren, geleert wieder verschließen und deklarierte sie, um sie dem befreundeten New Yorker Sammler Walter Arensberg mitzubringen. Marcel Duchamp: Air de Paris (50cc. of Paris Air), 1919, Philadelphia Museum of Art: Louise and Walter Arensberg Collection.

13Vgl. Peter Weibel: „Erwin Wurm: Handlungsformen der Skulptur.“ <http://container.zkm.de/wurm/handlungsformen.pdf> (22.03.2008).

14Michaela Unterdörfer: „Die Wirkungsmacht des Paradoxen. Roman Signers Skulpturen und Objekte zwischen Unverhältnismäßigkeit und Imagination.“ In: Michaela Unterdörfer (Hg.): Roman Signer. Sammlung Hauser und Wirth, Ausst. Kat., Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz 2004, S. 23-25 ( S. 24).

15Vgl. Genoveva Rückert: „Zeit-Skulptur – zu Signers erweitertem Skulpturbegriff.“ In: OK Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich (Hg.): Roman Signer. Werke, Ausst. Kat., Bozen: Folio 2005, S. 68-75 (S. 68).

16Vgl. Mack: Der Raum als ein Potential der Zeit, S. 3.

17Vgl. Rückert: Zeit-Skulptur, S. 68.

18Bitterli: Ereignis-Skulptur, S. 9.

19Vgl. Ebd., S. 13.

20Ebd.

21Vgl. Roland Wäspe: „Spuren in der Zeit. Zur kunsthistorischen Situierung der Skulptur von Roman Signer.“ In: Kunstverein St. Gallen (Hg.): Roman Signer. Skulptur. Werkverzeichnis von 1971 bis 1973, Ausst. Kat. Kunstmuseum St. Gallen, München/Stuttgart: Oktagon 1993, S. 14-25 (S. 23).

22Mack: Der Raum als ein Potential der Zeit, S.6. Mack verweist darauf, dass die Zeit selbst in Signers Werken Material wird, dessen Möglichkeiten er austestet und zueinander in Bezug setzt.

23Bitterli: Ereignis-Skulptur, S. 8.

24Gerhard Mack: „Knallen und Fallen. Zur Strategie der Plötzlichkeit in Roman Signers Werk.“ In: Roman Signer. Sammlung Hauser und Wirth, S. 11-15 (S .15).

25Vgl. Good: Zeit Skulptur, S. 29. Good führt auf Seite 45 hierauf aufbauend an: „Eine Dauer des Veränderlichen, welche ein unteilbares, anschauliches Ganzes ausmacht, ergibt eine Zeitskulptur.“

26Signer: Explosion.

27Vgl.: Mack: Der Raum als ein Potential der Zeit, S. 3.

28Christa Häusler: „Ereignis und Bild im Werk von Roman Signer.“ In: Roman Signer. Werke, S. 6-33 (S. 26).

29Vgl. Häusler: Ereignis und Bild im Werk von Roman Signer, S. 32.

30Vgl. Signer: Explosion.

31Vgl. Vittorio Fagone: „Kontinuität und Wandel im Verhältnis zwischen Kunst und Technologie im 20. Jahrhundert.“ In: documenta 8, Bd. 1, Kassel: 1987, S. 31, zitiert nach: Heike Helfert: „Raum Zeit Technikkonstruktion. Aspekte der Wahrnehmung.“ In: Rudolf Frieling / Dieter Daniels (Hg.): Medien Kunst Netz. Medienkunst im Überblick, Wien: Springer 2004, S. 163-182 (S. 164).

32Ortrud Westheider: „Wind, Wolken und Regen als ephemere Skulptur. Lanschaft in den Zeichnungen und Aktionen Roman Signers.“ In: Kunstmuseum Solothurn und Westfäliches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster (Hg.): Roman Signer. Zeichnungen, S. 13-16 (S. 14).

33Vgl. Ebd., S. 8.

34Vgl. Kontingenz der Evidenz, In: Geimer: Ordnungen der Sichtbarkeit, S. 171-310.

35Maurice Merleau-Ponty: Phänomologie der Wahrnehmung, Berlin: de Gruyter 1966, S. 6.

36Good: Zeit Skulptur, S. 87.

Vorboten der Apokalypse: Die Zombielines der Mobilitätsgarantie

Alles was kommt ist in Kleinkleckersdorf angesiedelt, ist aber das Ergebnis eigner Erfahrung. Daher muss Kleinkleckersdorf zunächst beschrieben werden. Es ist ein echtes Dorf innerhalb einer Verbandsgemeinde. Also ein echtes Dorf, kein Speckgürtel, sondern in einer vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Gegend. Daneben gibt es reichlich Tourismus. Dank einer Mobilitätsinitiative des Landes fährt, sagen wir, zwischen 6 Uhr und 24 Uhr jeweils einmal in der Stunde ein Bus. Wir beobachten diese Busse nun seit Monaten, da sie direkt an unserem fiktiven Haus vorbeifahren, über die viel zu enge Dorfstraße, auf der schon Trecker und Wohnmobile regelmäßig an der Hauswand vorbeischrammen. Diese Busse sind abgesehen von der Schulzeit immer komplett leer und oder maximal mit einem oder zwei Fahrgästen besetzt. Es sind normale Linienbusse mit dem üblichen Fassungsvermögen und sie fahren mit Diesel. Da darf man sich die Frage stellen, warum diese Busse fahren, und wo hier Wunsch und Wirklichkeit liegen.

Zunächst muss man dabei sagen, dass der Gedanke derartige Dörfer brauchen einmal in der Stunde einen Linienbus ja schon ein reaktionärer Ansatz ist. Denn natürlich ist auch dieses Dorf längst ausgeblutet. Es gibt keinen Laden, keine Bäckerei, keine Metzgerei, kein gar nichts, außer einer Lokalität, die sich eher an gehobenen Tourismus wendet, aber nicht als Kneipe geeignet ist. Also ist klar, dass ein grundlegendes Mobilitätsbedürfnis erst dadurch entsteht, dass keine Infrastruktur vor Ort mehr vorhanden ist, was insbesondere auch den medizinischen Sektor betrifft. Das ist ein sehr deutsches Phänomen, in vielen Ländern Europas haben derartige Dörfer sehr wohl die nötige Infrastruktur, die es ermöglicht wunderbar im Dorf zu leben und nur im Ausnahmefall oder wenn es was Besonderes sein soll bestimmte Fahrten erforderlich macht. Die Bevölkerung in unserem Dorf ist drastisch überaltert.

Viele Häuser im eigentlichen Ortskern stehen leer und die alten Häuser sind auch angesichts der neuen Gebäudeenergieplanung kaum rentabel wieder zu bewohnen. Abreissen kann man sie auch nicht, weil die Besitzverhältnisse dem entgegenstehen. Am Ortsrand gibt es mehr schlecht als recht bespielte Neubaugebiete - die allerdings auch kaum mehr als vielleicht 200 Einwohner in etwa 30 Häusern zählen. Diese Neubaugebiete liegen nicht an der Hauptstraße. Also ein typisches Dorf, wie es mittlerweile Tausende gibt. Um zu überlegen, ob hier ein Bus fahren muss, der erhebliche Kosten und Umweltschäden verursacht, wenn er nicht ausreichend besetzt ist, muss man sich zunächst fragen, wofür könnte man diesen Bus überhaupt benutzen. Dazu ziehen wir eine 4-Pers. Familie heran, die seit einigen Jahren in einem der Neubauten am Ortsrand wohnt. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der 8 Kilometer entfernten Kleinstadt, richtige Einkaufsmöglichkeiten über den täglichen Bedarf hinaus, sowie nennenswerte Kultur- und Freizeitmöglichkeiten, jedoch erst im 40 KM entfernten Oberzentrum. Durch diese Lage fahren also nun einmal in der Stunde leere 36 Sitzer mit ebenso leeren 78 Stehplätzen.

Bald gehts weiter mit: Den Usecases.

Äh - ne geht doch nicht weiter, denn es fällt uns, abgesehen von ganz wenigen Einzelfällen keine sinnvolle Einsatzmöglichkeit für ein derartiges Bussystem ein. Da diese Busse ständig leer sind, scheinen wir nicht die einzigen zu sein, die bereits das Internet entdeckt haben, ein Auto haben, den Weg zum nächsten Discounter kennen und wissen, dass es bis zum nächsten nennenswerten Kulturangebot mit Bus und Bahn mindestens 2 Stunden zum Club braucht, mit dem Auto kaum eine halbe Stunde. Also - Ärzte - na ja, die Ärzte, die man in angemessenerer Zeit mit dem Bus erreichen könnte sind 120-Jährige Landärzte, mit Wartezeiten von 3-4 Stunden. Zusätzlich zu den 45 Minuten mit dem Bus für die 7 Kilometer zum nächsten Arzt. In der Zeit ist man zweimal von Köln hin und zurück und hat zwischendurch eine aufstrebende Hausarztpraxis in einem der besseren Viertel gesehen. Tierarzt? ALles klar - mit zwei Maine-Coon Katern mal eben runter in die Kleinstadt, oder mit der hustenden Dogge an der kurzen Leine, die treffen sich dann im Bus, der Bus wird zum Streichelzoo - die Kater zu Psychotikern.

Ha, Ha, Ha. Medikamente hat sich dank E-Rezept und Versandhandel - "Herr Jauch eine Revolution" - erledigt, außer für jene, die zu blöde sind etwas dranzuhalten. Das Gleiche gilt auch für die Bank, da fehlt nur der Bargelddrucker, das könnte man mit weitreichender Akzeptanz von Bitcoin lösen, damit kann auch ohne Bares anonym bezahlt werden. Also - warum fahren Diesel-Geisterbusse durch die Gegend und keine Anrufsammeltaxis oder sonstiger kleiner, preiswerter, umweltschonender Elektro-Bedarfsverkehr? Wir wissen es nicht, aber die ländliche Mobilitätsgarantie scheint der heiße Scheiß zu sein - warum? Weil sie das Land aufgegeben haben und die Leute mit lächerlichen und nutzlosen Maßnahmen verarschen wollen. Und weil der örtliche Busunternehmer ansonsten am Hungertuch nagen würde, aber der Schwager von dem und dem ist.

Einen Use Case haben wir gefunden. Der ist pädagogisch. Die Mutter aus unserer mehrköpfigen Musterfamilie ist so eine komische Linke. Sie wollte ihren Kindern unbedingt zeigen, wie man sich als Familie auf der Flucht fühlt. Deshalb beschloss sie eines Donnerstagsmorgen mit beiden Kindern, 6 und 11, via Zombiebus in die Kleinstadt Einkaufen zu fahren, den Wochenzettel. Auf dem Rückweg standen 3 erschöpfte Personen mit viel Gebäck, zerrissenen Papiertüten, aufgeplatzten Plastikbeuteln im strömenden Regen klatschnass vorm Aldi, an der Bushaltestelle in der Kleinstadt. Als der Busfahrer sie dort stehen sah, so zerlumpt und vollbepackt, die Kleider wie nasse Lappen am Leib - da öffnete er nur kurz die Tür - und raunzte raus - "So aber nicht hier du" schloss die Tür und fuhr durch. Die Mutter hatte genug von dem Flüchtlingsspiel und rief ihren Mann an, der sie dann abholte, war in 15 Minuten da und hat sich kaputt gelacht. "Du wieder - hättest Lehrerin werden sollen"

Weiter muss bedacht werden, dass die meisten Menschen arbeiten. Soweit sie in einem ländlichen Raum wohnen ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Arbeitsstelle ohne Auto zu erreichen ist, wenn man kein Beduine ist, der sein Zelt stets auf dem Kamelrücken lagert.

Daraus ergibt sich, dass immer eine reale Konkurrenz zum Auto gegeben ist, soweit es sich um unsere Durchschnittsfamilie handelt. Weiter ist ein Auto schon deshalb unerlässlich, weil es zu Notsituationen kommen kann, von Schäden an Gebäuden bis zu Geburten - wo man nicht auf den Rettungswagen äh Hubschrauber warten kann. Damit ist klar, dass ein erhebliches Mobilitätsbudget zwingend für das Auto ausgegeben wird, weil der Tür zu Tür Verkehr, den nur das Auto bietet, unerlässlich ist.

Also - muss, so günstig jedes Ticket auch ist, dieses abgewogen werden gegen die Autokosten, die ja eh schon anfallen. Das bedeutet, die Entscheidungsprofile sind ganz anders als in der Stadt. In der Stadt kann das Auto als Luxus beschrieben werden - und der massenhaft verfügbare, vor allem, Bahnverkehr, macht hier die Öffis zum Mittel der Wahl. Auf dem Land dagegen ist dies unter Berücksichtigung der realen Bedingungen hinsichtlich der Fahrzeiten und unter Berücksichtigung des immer vorhandenen Autos reines Wunschdenken. Also braucht man ganz andere Ansätze.

Wer ist es unter diesen Bedingungen zwingend auf Öffis angewiesen ist? Arbeitslose, Führerscheinlose Rentner - sonst niemand! Ganz einfach: die Berufstätigkeit erfordert mindestens ein Fahrzeug. Checkung?

Also müsste man entweder sehr kleine Bedarfeinheiten einsetzen, oder Autos bezuschussen, bzw. dörfliche Fahrdienste in Selbstorganisation. Damit aber, und das ist das entscheidende, ist nur geklärt, dass die Leute unter den Bedingungen des aussterbenden Dorfes noch woanders hinfahren können.

Also wie genau denkt man sich diese Busse? Man könnte ja durchaus einen Aldishuttle etablieren, der säh dann aber anders aus. Zum Beispiel gibt es in Roermond so ein Einkaufzentrum. Die bieten einmal täglich einen Shuttle Service von Köln nach Roermond ungefähr 100 KM - aber - die machen nur das - nur zwei Haltestellen. Kostet 9 Euro hin und Zurück - da bleibt reichlich für Gucci. Und ja - den Bus habe ich genommen und es war wirklich lustiger als mit dem Auto. Aber zwischen Aldi und Kleinleckerdorf liegen ungefähr 23 Haltestellen an jeder Milchkanne, nur wenn niemand sonst einsteigt, fährt er durch. Muss aber manchmal minutenlang warten, um den Fahrplan dennoch einzuhalten.

Eigentlich müsste es ja darum gehen dörfliche Strukturen, wie man sie vielfach in Europa noch findet, zu etablieren, damit ein attraktives Leben vor Ort entstehen kann. Kein ehrenamtliches oder irgendwelche immer gleiche Vereinsdadiduda, sondern eben ganz normal mit zwei drei kleinen Geschäften, vor allem Lebensmittel zu guten Preisen, am besten vom Bauern um die Ecke, Kneipe, Dorfplatz - öffentliches Leben. Das macht das Land attraktiv. Ausserdem könnten spätestens mit Glasfaser einge Silicon Villages entstehen, das alles steht und fällt aber auch mit einem kulturellen Update, attraktiven und zeitgemäßen Vorstellungen vom Landleben. Dazu kann man Geld in die Hand nehmen, am besten viel. Denn bei allem stellt sich ja auch die Frage, was der ländliche Raum an Einkommenssteuer produzieren soll, Landwirtschaft ist es nicht, da zahlt man nur drauf - und sonst? Tourismus ist ein schlechtes Geschäft bei dem auch vor Ort viel weniger hängen bleibt als bei meinetwegen TechAgenturen. Dann kann man die Frage nach der Mobilität ganz anders stellen, aber eben nicht unter den heutigen Bedingungen . Da kann man nur daran arbeiten den zunehmenden Leerstand abzuräumen und dann aus dem Rest was zu machen . Die Alternative "Vorstadt", mit zig Neubausiedlungen - die bringt in der Regel das angesprochene Leben auch nicht, viel eher übernimmt man die bestehenden Infrastructure in den Kleinstädten und Mittel- und Oberzentren. Damit erzeugt man nur noch mehr Tristesse.

Die Sicherheit dagegen, die ist im ländlichen Raum beim Linienverkehr wahrscheinlich eher kein Problem, da dürfte, wie im Lied besungen, ein dummer Bauer, der seinen Geißbock an die Anhängerkupplung eines Busses hängt, an der sonst leere Fahradanhänger mitgeschleppt werden, das größte Problem sein. Wenn das Land leben soll, dann geht es nicht darum, dass die Leute durch die Gegend gondeln, sondern darum, dass sie vor Ort, wie in Italien, Frankreich, Spanien etc. eine Grundversorgung haben. Es geht darum, dass alte Häuser von Energievorgaben generell ausgenommen werden, oder nach kurzer Leerstandszeit abgerissen werden können - ob es den Eigentümern passt oder nicht. Diese Baustellen sind wesentlich komplizierter als mal eben ein paar Millionen und Milliarden für sinnlose Mobilitätsversprechen zum Fenster herauszuwerfen.

Geisterbusse - das sind ganz sicher Vorboten der Apokalypse - ganz sicher. Da scheinen wir ein Medium oder sowas zu sein, denn auch in Finnland/Schweden begegnete uns ein Geisterbus mit einem mehr als seltsamen Fahrer. Die Saga des Geisterbusses im Schwedisch Finnischen Grenzgebiet. Offensichtlich hat dieser Bus Kinder bekommen und beschlossen uns mit der ganzen Familie zu verfolgen.

Die Apokalypse nach Engels II: Numbers & Storys & a Perfect Day

Ungefähr dreihundert Jahre vor unserer Zeitrechnung begannen die Juden, ihre Buchstaben als Symbole für Zahlen zu benutzen. Die spekulativen Rabbis sahen hierin eine Methode zur mystischen Deutung oder Kabbala. Geheime Worte wurden durch die Zahl ausgedrückt, die durch die Addition der in ihnen enthaltenen numerischen Werte der Buchstaben zustande kam. Diese neue Wissenschaft nannten sie gematriah, Geometrie. Eben diese Wissenschaft wird von unserem "Johannes" hier angewandt. Wir haben zu beweisen 1., daß die Zahl den Namen eines Mannes beinhaltet und daß dieser Mann Nero ist und 2., daß die Lösung sowohl für die Lesart 666 als auch für die ebenso alte Lesart 616 gilt. Wir nehmen die hebräischen Buchstaben und ihre Werte:
  • (nun) n = 50
  • (resch) r = 200
  • (waw) für o = 6
  • (nun) n = 50
  • (koph) k [q] = 100
  • (samech) s = 60
  • (resch) r = 200

Neron Kesar, der Kaiser Neron, griechisch Neron Kaisar. Wenn wir nun aber, statt die griechische Schreibweise zu verwenden, das lateinische Nero Caesar in hebräische Buchstaben übertragen, verschwindet das Nun am Ende von Neron und damit der Wert von 50. Das bringt uns zur anderen alten Lesart, nämlich 616, und damit ist der Beweis so vollkommen, wie man es nur wünschen kann.

Also liegt nun der Inhalt des geheimnisvollen Buchs in voller Klarheit vor uns. "Johannes" sagt die Rückkehr Neros ungefähr für das Jahr 70 und seine Schreckensherrschaft voraus, die 42 Monate oder 1.260 Tage dauern soll. Nach dieser Zeitspanne erscheint Gott, überwältigt Nero, den Antichrist, zerstört die große Stadt durch Feuer und fesselt den Teufel für ein Jahrtausend. Das Tausendjährige Reich beginnt etc. All dies hat jetzt jegliche Bedeutung verloren, ausgenommen für einfältige Personen, die noch immer versuchen mögen, den Tag des letzten Gerichts auszurechnen. Jedoch als authentisches Bild eines beinah primitiven Christentums, von einem der ihren gezeichnet, ist das Buch mehr wert als alle übrigen Bücher des Neuen Testaments zusammengenommen.

Womit wir das auch geklärt hätten, das Weltutergangsmaketing kann also eingestellt werden, wie immer fand sich eine logische Erklärung. Ein Schelm, wer die Pferderennbahn für eine römische Pferderennbah hält, schließlich sind wir in New York. In diesem Sinne - ohne Apokalypse ist das Leben doch viel schäääääner.



Was soll das hier?


swashmark.com - swashmark heißt Brandungsmarke oder Flutmarke - das feine Sediment - was jeder Wellenschlag am Strand zurücklässt und bei jedem Wellenschlag neu anordnet. So sind auch wir. Wir denken, dass es nichts gibt, was je "fertig" ist, wir verstecken uns nicht hinter einem angeblichen "Werk", wir streben keinen stabilen Zustand an, sondern nur einen Punkt, der erforderlich ist, um einen weiteren und viele weitere zu erreichen. Wir erweitern den Begriff des offenen Werkprozesses bei Nam Jun Pike, der fast immer als "Künstler bei der Arbeit zuschauen" grandios fehlinterpretiert wird (wahrscheinlich auch von Pike, oder auch nicht), und erneuern ihn postmodern, alles ist offen, alles ist transparent, das Werk lebt, das Werk entwickelt und verwirft, es beinhaltet alle möglichen "Fehler", und ist deshalb unsterblich. Genau so ist die Natur, in keiner Sekunde, in keiner Millisekunde steht etwas still, ist fertig, die ältesten und größten stabilen Urwaldriesen oder Mammutbäume, so statisch sie den unwissenden Menschen auch erscheinen mögen, in ihrem Inneren tobt immer das Leben. Die Sterne rennen vor der Erde weg, oder die Erde vor den Sternen, egal. Es ist der aussichtslose und blutige Kampf der "Macht", der immer wieder einen Zustand der Stabilität anstrebt, das macht die Macht zur Illusion. Es ist eine "Swashmark", in der all diese Theorie einfach zu besichtigen ist. Wir beziehen uns hier, wenn von Postkolonialismus die Rede ist, nicht auf sogenannte "Postcolonial Studies", die den Postkolonialismus weder erfunden haben, noch, aus unserer Sicht, bisher belastbare Beiträge geliefert haben. Es ist ein modisches und oft auch wenig wissenschaftliches Konzept, was eher politisch als wissenschaftlich ist. Dieser Satz ist nicht in Stein gemeißelt.

Unser wissenschaftlich - künstlerisches Fundament kommt aus: Ethnologie (Schwerpunkt Mittel- Südamerika), Neuere Geschichte (Europa & USA), Anthropologie, Mediale Künste ("Medienkunst"), Theoretische Informatik (im Sinne Computer Science), Linguistik, wissenschaftlicher Marxismus (aus dieser und nur aus dieser Sicht: klassische Ökonomie des Kapitalismus) Ihr könnt zuverlässig davon ausgehen, dass wir alles prüfen und euch keinen Bullshit erzählen, auch wenn wir nicht an jeden Satz ne Fussnote hängen. Es gibt natürlich satirisches und Verarschung, Prosa, Lyrik, das merkt ihr dann schon, äh hoffentlich. Fakenews gibts hier nicht unser Weltbild ist rational - wissenschaftlich. Es gibt darüber keine Diskussion.

Der Kampf geht weiter / The Struggle carries on

Wir verstehen diese Site als einzige abgesegnete Repräsentation, was auch bedeutet, wo auch immer ihr irgendetwas findet, was scheinbar mit swashmark zu tun hat, ist es Bullshit, wenn es nicht hier ist. Die Ausnahme bilden seriöse Medien, wie etwa öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland, Tages- und Wochenzeitungen mit einschlägigem Ruf, Magazine und seriöser Online Journalismus oder andere seriöse online Quellen, wissenschaftliche Publikationen. Publication also, bei denen am Ende ausschließlich mit echtem Namen, Gesicht und Verstand publiziert wird. Wir sagen zu derartigen Dingen nichts, Diskussionen über diese Seite oder ihre Inhalte gehen uns am Arsch vorbei, es sei denn es geht um rechtlich relevantes. Diese Seite zeigt aber bei weitem nicht alle Aktivitäten, z.B. Offline oder an anderer Stelle. Als "swashmark" gibt es uns ausschließlich hier und wir sind nicht daran, interessiert irgendwelche Echo Kammern aufzubauen, alles soll schön still und intim bleiben, also Fresse halten. Berichterstattung und ähnliches akzeptieren wir freiwillig nur von seriösen Quellen, zu denen wir Social Media generell nicht zählen. Daher gibt es hier auch keine Kommentarmöglichkeiten oder ähnliches. Diese Medien werden zum weitaus größten Teil missbraucht. Uns ist es viel zu anstrengend da ständig hinterherzusein, zumal wir die Erfahrung gemacht haben, dass Likes und Follower nicht viel bedeuten, wenn man mit den Leuten auch was anfangen will, außer ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und sich einen darauf runter zu holen. Das bringt uns inhaltlich oder hinsichtlich der Qualität absolut rein gar nichts. Wir bitten alle dies ernsthaft zu respektieren und uns auch nicht in die eigenen Social Media Accounts einzuspielen, wir lehnen dies strikt ab. Die Ausnahme bilden Musikvideos und Filmschnipsel bei YouTube, der Rest dort ist für uns ebenfalls unerheblich. Gegebenenfalls müssen wir dagegen sogar im Rahmen der europäischen Rechtsordnungen vorgehen, was uns nervt. Wie heißt es so schön? Hunde die bellen beißen nicht. Das kann man durch Einstellen des Bellens leicht ändern. Das hier ist eben die Flaschenpost, wenn ihr sie gefunden habt, könnt ihr eh nichts mehr ändern.

Datenschutz und YouTube "Opt-in"

Wir setzen keine Cookies, wir erheben keine Daten, auch keine Statistiken, reiner Hypertext, so wie es sein soll. YouTube ist eingebunden nach DSGVO ohne Cookie, ohne Datenübermittlung, solange sie den orangenen Playbutton sehen, ist dies nur ein Vorabbild des Videos, und es besteht überhaupt keine Verbindung zu Youtube, wir laden lediglich dieses Vorabbild vom sog. Thumbnailsserver. Wenn Sie zu YouTube wechseln, oder wenn sie in ihren Google Accounts eingeloggt sind UND das Video auf unserer Seite starten findet ein Datenaustausch statt, dieser ist aber dank no-cookie deutlich geringer. Da sie aber bereits bei google eingeloggt sind, befinden sie sich eh schon in einer Position bei der ständig Daten ausgetauscht werden. Dann werden Cookies durch YouTube und andere Google-Dienste gesetzt. Ein Tracking unterbleibt allerdings. Es werden weniger Nutzerdaten an YouTube gesendet, keine an den Werbedienst DoubleClick. Wir integrieren youtube also mit sog. "Opt-in" - sie klicken zunächst den orangen Play Button, dann wird das Video vorgeladen, danach klicken Sie den roten Button, um das Video zu starten, wenn die dann bei youtube eingeloggt sind findet ein Tracking statt, sind sie nicht eingeloggt, dann bleibt es bei No Data. Dies ist in Chrome das Standardverhalten, wir haben es auch für Firefox etc. implementiert, damit sie nicht unbeabsichtigt ein Video starten, in Firefox würde das Video ansonsten schon direkt nach dem orangenen Button starten. Also: Solange sie das Video auf unserer Seite starten, und nicht bei google eingeloggt sind, findet kein Datenaustausch statt, wechseln sie zu youtube, dann findet ein Datenaustausch statt, auch wenn sie nicht eingeloggt sind.

Hier muss man aber auch mal sagen, dass youtube und damit google sich von allen Anbietern abhebt, da sie sich wirklich bemühen transparent und offen mit den Fragen des Datenschutzes umzugehen. Die personalisierte Werbung ist eben das Geschäftsmodell. Im Grunde ist das alles nur wichtig, wenn sie umfangreiche Accounts bei vielen Netzwerken anlegen, dort auch noch ihre echten Daten hinterlegen und diese Netze dann miteinander verknüpfen. Viele Cookies, die in der Regel gesetzt werden sind reine Session Cookies, die nur der Technik dienen und keinerlei Daten beinhalten, dafür ein Banner zu setzen zeigt mit wem wir es zu tun haben. Bürokraten. Wie auch immer wir setzen gar keine Cookies. Wir haben uns bemüht immer möglichst einfache Wege zu gehen, die ihnen den vollen Genuss ermöglichen, ohne in irgendwelche Datenfallen zu tappen. Diesen Anteil der DSGVO mit Banner und Warnung etc. halten wir für kompletten Schwachsinn. Wir zeigen, wie man es richtig macht. Das Banner etc. klickt eh jeder weg, der nicht völlig paranoid ist, sie gehen mit diesen Cookies auch nur ein sehr geringes Risiko ein, sie können ihren Browser so einstellen, dass alle Daten beim Schließen gelöscht werden, dann starten sie mit einem leeren Browser, und der ganze DSGVO Scheiß ist latte. Es bleibt ein Rätsel, warum nicht die Hersteller der Browser in Haftung genommen werden. Diese Browser sind bewusst auf das sog. Thin Client Modell getrimmt, das bedeutet, der Server entscheidet. Zwingt man die Browserhersteller also diese Fenster zur Welt so zu programmieren, dass die Defaulteinstellungen zunächst alles Blocken, und die Daten nach jeder Session löschen, kann man sich das ganze Theater sparen. Der Browser müsste also zur Datenschutzschaltstelle werden, nicht irgendwelche Websites serverseitig, dann lässt sich das alles auch nicht mehr einfach umgehen. Das ist ein fundamentaler und peinlicher Denkfehler, der sich eigentlich nur mit Lobbyarbeit erklären lässt. Am besten wäre den Browser zu einem FatClient zu machen. Aber das führt hier zu weit. Der Aufwand in der Entwicklung und damit die Kosten für Unternehmen stehen mal wieder in keinem Verhältnis zum Nutzen, weil man nicht über der Browser geht. Wir können es uns leisten den Content kostenlos anzubieten, weil wir andere Finanzierungsquellen haben, aber, Anbieter, die diese nicht haben und guten Content bieten wollen, müssen eben bis zu einem gewissen Grad Daten austauschen, das ist die einzige Währung, die zählt. Also, besser ist es, sie selbst sorgen dafür, dass ihre Daten wenig aussagekräftig sind, die können sie ja übermitteln, dann haben alle was davon. Die EU hat in dieser Frage einen an der Waffel, weil die nicht die individuelle Verantwortung in den Mittelpunkt stellt, sondern paternalistische Webanbieter erzeugt, die den Verbraucher bevormunden sollen, das ist nicht unser Ding. Aber bitte, so wie wir es machen gibt es so oder so keine Probleme und das dämliche Banner bleibt weg. Wir können nichts dafür, wenn jemand auf diese Seite verlinkt, das können wir leider bisher nicht verhindern - wir arbeiten dran. Daher raten wir auch davon ab, einen Link zu setzen. Das hier ist Medienkunst - eine digitale Flaschenpost, die sie ALLEIN UND GANZ PERSÖNLICH FÜR SICH zufällig gefunden haben in den unendlichen Weiten des digitalen Ozeans des Schwachsinns. Sie verlinken ja auch keine Skulpturen oder schmieren sie im Museum mit ihren Kommentaren voll. Festkleben könnt ihr euch ruhig, das ist okay, aber macht das Gerät hinterher wieder sauber.

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Bitte schreibt, wenn ihr uns was mitzuteilen habt einen Brief, alles andere ist nur sehr sporadisch. Wir finden ein Brief kann dieses Werk durchaus ergänzen, was nicht für Mail oder sonstiges gilt. "Unverlangt eingesand" machen wir nicht.

[GTA 5 Accounts sind zu, also erst wieder GTA 6] Online Meetings nur mit Einladung: Bar Super Luxusyacht "Swashmark". 1. Brief schreiben wg. Threema s.U., 2. den Lieblingswitz via Threema mitschicken, 3. Wenn der Witz ein Rating der Redaktion von über 5 von 10 bekommt, bekommst du einen Termin zur Einladungssession. Es ist nicht wichtig, ob wir den Witz bereits kennen oder nicht. Das genaue Vorgehen besprechen wir dann mit dir .

Alles erst ab 18, der Witz möglichst auch.


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Wir grinden YouTube sehr okay, und benutzen es auch, betreiben dort einen privaten Channel - der ggf. angeschaut werden kann, meistens ist YouTube für uns ein sehr guter MTV-Ersatz.

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