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24/32: Der schützende Himmel

Update Marke Brandenburg: Merz erste Niederlage kurz nach seiner Selbstinthronisierung. Lächerlich. Die CDU/CSU rutscht immer tiefer in eine Krise, weil sie ihrem Stahlhelmflügel, der AfD, unterliegt. Merz liefert Vorlagen, wie die anderen, abstauben tun auch andere. Der Überbietungswettbewerb in rechtsradikalen Parolen, die alle Parteien außer Grüne betreiben, ist eine Sackgasse. Auch Wodka äh Woidke - wie heißt die Glatze? Gewinnt nicht mit Inhalten, sondern mit Drohungen. Ansonsten im Osten nichts Neues. Wer eine SPD feiert, die zulegen konnte, weil sie sich gegen die gesamte Bundespartei stellt, der sollte nicht zu laut feiern, sondern Mützenich, Esken, Klingbeil, wie heißt nochmal dieser komische Mecki, und Scholz feuern. Lauterbach nicht vergessen. Und Fazer - deren Grenzkontrollen mittlerweile zu Stop-and-Go an wichtigen Grenzen A2/A3/A4 führen, ohne belastbare Ergebnisse zu liefern. Ergebnisse, die der BKA-Chef Münch sich zwar zusammenspinnt, aber keine Belege liefert, "Zurückweisung" bedeutet gar nichts, das reicht von Ausweis vergessen, bis vergessen Asyl zu sagen. Ergebnisse, die liefern niederländische Banden in Köln. Nur Europol und grenzüberschreitende Zusammenarbeit hilft, ein BKA Chef, der das nicht dazu sagt, ist erkennbar politisch manipuliert. Die Innenministerin, wie das gesamte Innenministerium ist nicht geeignet einen sinnvollen Beitrag zur Migrationspolitik zu liefern, zahlreiche Studien belegen diese falsche Vorgehensweise seit Jahrzehnten. Was es also in diesem Land zu feiern gibt, wenn ein Ministerpräsident mit sich selbst gewinnt, und damit nur knapp eine Mehrheit der Rechtsextremen vorüberend abwendet, nur um den Preis, dass die Rechtsradikalen und die SPD etwa 1-2 Prozent trennen, das bleibt hier jedenfalls ein Rätsel. Daneben erleben wir mit dem BSW den Aufstieg der nächsten Spinnerpartei. Kommen wir zu wichtigeren Dingen.

„Der Tod ist immer auf dem Weg, aber die Tatsache, dass man nicht weiß, wann er kommt, scheint die Endlichkeit des Lebens zu schmälern. Es ist diese schreckliche Präzision, die wir so sehr hassen. Aber weil wir es nicht wissen, können wir uns das Leben als unerschöpflichen Brunnen vorstellen. Doch alles geschieht nur eine bestimmte Anzahl von Malen, und zwar eine sehr kleine Anzahl. Wie oft werden Sie sich noch an einen bestimmten Nachmittag in Ihrer Kindheit erinnern, an einen Nachmittag, der so tief in Ihr Wesen eingedrungen ist, dass Sie sich Ihr Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen können? Vielleicht noch vier oder fünf Mal. Vielleicht auch nicht. Wie oft werden Sie noch den Vollmond aufgehen sehen? Vielleicht zwanzig Mal. Und doch scheint das alles grenzenlos zu sein.“ -Frei übersetzt nach Paul Bowles, Der schützende Himmel, das englische Original ist besser, wir nehmen mal etwas Rücksicht auf nur Deutschsprachige. Bei dem Thema Heimat - unumgänglich, denn das Bildungssystem der Heimat ist längst zusammengebrochen.

Via Marokko in die Illusion "Mark Brandenburg"

All die deutschen Wälder, Wiesen und Auen, durch die nicht nur der gelbe Wagen rauschte, werden verschwinden. Man kann nur noch über das Ausmaß diskutieren. Werden sie den Sandboden der Mark Brandenburg genauso delirant bis kitschig anschmachten, wie der Meister der längsten Langeweile, Fontane?

"Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.“ Betonung liegt auf besitzen und schon dieser Satz reicht, um das ganze Elend der 5000 Seiten zu erahnen. Denn zweifelsohne ist die Mark, die Mark, weil sie nicht ein „Wir“ besitzt, sondern ein „Ich“. Dieses in gestelzter Kunstsprache schmachtende „Ich“, was Fontane in Wirklichkeit "besingt", ist sein „Ich“ und es ist ein Ich aus dem beginnenden Kapitalismus.

Muss man sich mal geben, während die ersten Montanindustrien hochgezogen wurden, besingt der völlig überbewertete Kleinbürger Fontane, müsste eigentlich bei Bastei-Lübbe oder Fischer erscheinen, eine Heimat, die es nicht mehr gibt, nie gab, auch nicht für die Lumpen von Junkern, denen die Mark bald auch nicht mehr gehörte. Ein Abgesang, aber das hat er nicht verstanden, obschon er es hätte können, und deshalb ist es Kitsch. Schon Fontane klammert sich also nicht an eine reale Natur, sondern an die reine Imagination, das, was er, hineindichtete, erschein ihm in einer eitlen Selbstbespiegelung als die Natur – das genau ist das marokkanische Fieber Bertolowles – eine Krankheit, die Heimat heißt, eine Krankheit, die Fremde heißt. Eine Sehnsucht also, die aus dem Hier und Da entsteht, eine Sehnsucht, dass alles sich so fügen möge, wie man es gerne hätte. Doch ach, stets kommt es anders.

Diesen visuellen Abgesang auf alles „heimische“ liefert Bertolucci, denn er zeigt genau: „Erst die ‚Heimat‘ lehrt uns, was wir an der ‚Fremde‘ ‚besitzen‘ zu glauben, wenn wir die „Fremde“ mit der „Heimat“ verwechseln, dann bekommt man ein tödliches Fieber. Was aufgrund des bisweilen auch sumpfigen Untergrundes ebenfalls in der Mark passieren konnte. Die Sorben können ein sorbisches Fieberlied davon singen. Doch nicht nur der Klimawandel zeigt, Heimat ist ein relativer Begriff und die topologische Anmutung ergibt sich stets aus den Kräften der Natur, in deren Abhängigkeit die ein oder andere Kultur entsteht. Heimat ist dynamisch, wer in ihr die Dauer, das Verlässliche, das Stetige, nurmehr ein Wiedererkennen der Trugbilder aus der Kindheit, die längst im Hirn des Erwachsenen zur eigenen Legende wurden, sucht, der wird gar nichts finden - außer sich selbst, in einer imaginierten Realität, genau wie in diesem Satz. Heimat - das ist etwas - was nicht existiert, es ist egal. Der Begriff versucht, als statisch erscheinen zu lassen, was doch ständig wandelt.

Sie werden den Fontane noch herunterbeten, wenn keine einzige Fichte mehr steht und kein einziges Sumpfloch noch Wasser hat, und kein einziger Kanal noch schiffbar ist, wenn alles, was an der Spree hängt, nur noch eine Erinnerung ist. Es geht ja auch um die Menschen und nicht um die Landschaft, aber was lehrt uns Bertobowles - die Landschaft macht den Menschen – nicht umgekehrt. Bzw. Bowles, weniger als 60 Jahre liegen zwischen dem Tag, an dem Fontane den Griffel hinlegte, und selbstzufrieden, gönnerhaft auf seine imaginierte Mark schaute und der postkoloniale Bowles den Griffel wieder aufnahm.

Dann wird "the sheltering sky" völlig absurd als "Himmel über der Wüste" übersetzt, sowohl beim Film, wie beim Roman. Es geht hier aber nicht um einen Himmel über der Wüste, oder um besonders tolles Licht, es geht eben um einen "schützenden Himmel".

Damit sind wir viel dichter an "der geteilte Himmel", bei dem niemand auf die Idee gekommen wäre, es mit "Sky over DDR" zu übersetzen.

Der Himmel der schützt. Der schützende Himmel, das ist mal basicmäßig schon besser. Es ist eben nicht einfach eine Reise in die Wüste, es ist keine an einen Ort gebundene Reise, wahrscheinlich haben die Italiener auch schon falsch übersetzt und deshalb kann man Bertulucci auch sagen, du, dass mit den weiten Blicken ist wohl eher Reiseprospekt. Es ist die Reise in ein koloniales Delirium. Dieses koloniale Reisen, wie es eben auch die gehobene amerikanische Mittelschicht pflegte ist ein Reisen mit dem Kopf. Mann denkt, man wüsste alles, und dann sind es die ganz einfachen kleinen Dinge, die einen in den Wahnsinn treiben können, wenn es zu sehr geglaubt hat, es genau zu kennen.

Heimat - das ist das Deck eines Schoners, der an der Küste entlanggleitet, Heimat - das ist eine Melodie, die erscheint, als sei sie schon immer, immer da gewesen - Ha, Ha, Ha. Heimat - das ist Gewohnheit und sonst nichts, was immer man lange genug gewohnt ist, das erscheint als Heimat - Geborgenheit, durch ständige Wiederholung. Thats fuckin all.

Wenn sich nun also Landschaften verändern, durch Modernisierung, durch Klimamwandel, dann ist auch dies vor allem eine innere Reise, die an vielen Stellen, an die im Moment fast niemand denkt, die inneren Landschaften dramatisch verändern wird, und das wirkt auch wieder auf die äußeren Landschaften. Darum geht es wirklich, nicht einfach darum, dass ein Wald verschwindet, es geht um den totalen Umbau der inneren Landschaften.

Dann ziehen sie in ihrem tödlichen Fieber den Fontane hervor: „Das Herz bleibt ein Kind.“ — Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Das kann man für viele leider nur bestätigen und in dieser herzallerliebsten Infantilität geht es dann weiter, 5000 Seiten Kinderbuch, bis der nächste Sandsturm kommt. Wahrscheinlich ist das Problem, dass diese Schmachtfetzen verhindern, dass ein realistischer Bezug zu dem Boden hergestellt wird, auf dem ja jede Heimat fußt, und da ist immer die erste Frage: Wem gehört der Scheiß, und nicht, wer hats erschaffen? Ich mein, das Zeug ist von 1862 bis 89. Da kann man sowas schon als letzten Versuch etwas festzuhalten, was es nie gab sehen.

Ist das nicht auch der eigentliche Fehler von Black Lives Matter, müsste es nicht heißen Black Land Matters?

Schaut man auf die Landverteilung in den USA – dann wäre Dreck unter dem Fingernagel noch übertrieben. Junkerland ist abgebrannt.

Wenn sie herumrennen müssen, wie die Beduinen, weil sie sonst nicht mehr Atmen können, vor lauter Staub, nicht mehr fahren können, weil ihre Autobahnen das Opfer von Wanderdünen werden, die auch einen dort festgeklebten verschlungen und zur Mumie machten. Da finden sie endlich ihre Ruhe -- die Fahrer und die Kleber. Satteln die Kamele dann endlich auf Kamele um? So schlimm wird es schon nicht kommen.

Es ist extrem witzig mit anzuschauen, wie eine immer schon imaginierte „Heimat“, nun als Trugbild, was sie schon immer war, zu einer doppelten Fata Morgana wird. Heimat, das ist da, wo kiloweise Freibankfleisch hübsch eingelegt auf den Grill wandert, in Fertighaussiedlungen und „naturnahen“ Gärten, ansonsten sind da nur noch die Geschichten aus uralten Zeiten. *RÜLPS* .

Die Heimatliste enthält nur das Offensichtlichste, mit dem die Heimat gerade zu einer anderen wird. Die Heimat ist eine Katastrophenzone und kein Ort für dumme, romantische Projektionen. Sie wird sich so gründlich ändern, dass nichts mehr bleibt, von dem, was auch der AfD/BSW Kitsch stets besingt. Das würde ich zur Grundlage meiner Wahlentscheidung in der Mark Brandenburg machen.

Alles geht nur BSW und AfD - da sollte man eher Wahlboykott betreiben, denn das kommt aufs Gleiche raus.

  1. Die wenigen Highlights neuerer Industrien sind im Grunde auch schon veraltet

    mindestens was den Wasserverbrauch angeht. TESLA und Batterieindustrie - Extremer Wasserverbrauch - Chipindustrie - extremer Wasserverbrauch - Stahl und Co. mit Wasserstoff noch extremerer Wasserverbrauch als bisher. Die Stahlindustrie ist eines der Musterbeispiele für den Teufelskreis: Wenn man wirklich mit z.B. Wasserstoff kochen will, dann reißt man an anderer Stelle Löcher auf, die dann wieder das angeblich gestopfte C02 Loch, relativieren. Solche Muster von Teufelskreisen oder unlösbaren Zielkonflikten gibt es massenhaft. In der Politik aber kann es keine solchen unauflösbaren Zielkonflikte geben, weil man dann wirklich andere Wege beschreiten müsste, die auch diese Form der Politik ablösen. Sie müssen immer so tun, als ob es so weiter gehen kann, mit kleinen Modifizierungen, sie müssen sich selbst und der Gesellschaft vormachen, sie hätten die Kontrolle. Dann geistert die Idee einer Wasserstoffindustrie durch die Gegend, doch, wer hätte es gedacht, neben extremen Strombedarf braucht man für Wasserstoff - na, na, na, "grünes" Wasser - damit benötigt man entweder eine koloniale Rohstoffwirtschaft, welche bereits im Aufbau ist, die aus den jeweiligen Exportnationen nur den Rohstoff Ammoniak holt, der dann mit Tankern, wie früher das Öl nach Deutschland geht, oder die Meerwasserentsalzung hinter dem Deich - wow. Das nenn ich mal Zukunft.

  2. Neusprech nach Orwell, 1984, heute: "Holzverbrennung ist Klimaneutral"

    Das Heizungsgesetz sieht vor, dass die Holzverarbeitung ohne nennenswerte Änderungen weitergehen muss, denn wo kommen die Abfälle aus der Holzindustrie her? Genau. Also werden hier Mengen erzeugt werden müssen, als "Abfallprodukt", die wahrscheinlich gar nicht mehr aus heimischem Holz entstammen können. Daneben existiert der alte Rechenfehler, der nicht die Zeit des Nachwachsens des Holzes berücksichtigt, weiter nicht die Frage, ob überhaupt wieder Wälder angepflanzt werden können, nach dem Ende der Plantagenwälder, durch den Klimawandel. Auch die Frage was passieren würde, wenn man die Flächen nicht anfassen würde, bleibt unberücksichtigt. Bei der Nutzung von Holz von Klimaneutralität dieses Brennstoffes zu sprechen - das hat das Niveau von Neusprech in Orwells 1984, damit im Zusammenhang steht auch Biomasse. Lediglich Wasserstoff Ready - um sich eine Gasheizung einbauen zu können ist noch beeindruckenderes Neusprech.


  3. Dramatischer Anstieg der Düngemittelbelastung

    In der Regel wird auf eine Ernte dreimal Stickstoff / Phosphor, also Kunstdünger gegeben. In den letzten Jahren aber konnte die dritte Gabe von den Pflanzen aufgrund der Dürre nicht mehr aufgenommen werden. Es hält sich das Gerücht, dass Weizen, der die dritte Gabe nicht aufnehmen kann so unterentwickelt bleibt, dass die Glutenwerte, also der Eiweißgehalt, Bindemittel, für Industrie und Bäckereien nicht ausreichen, um damit zu arbeiten. Maschinengängkeit. Dieser Weizen geht meistens ins Viehfutter, und der Dünger in Form von Salz ins Grundwasser und in Abflussgewässer. In der Landwirtschaft ist der unverändert zu hohe "3. Gabe" Kunstdüngereintrag ein extremes Problem. Hier muss Özdemir in Abhängigkeit vom Zustand der Pflanzen, wofür ein Marker erst entwickelt werden muss, eine Düngeverordnung erlassen, die die 3. Gabe nur unter ganz bestimmten Bedingungen erlaubt. Weiter müssen Projekte, aber auch Pflegemaßnahmen mit Belohnungsgeldern angestoßen werden, die eine Verarbeitung von 1 und 2 Fach gedüngtem Weizen ermöglichen. Es muss verhindert werden, dass aus diesem nur Viehfutter wird, um dann am Weltmarkt Weizen einzukaufen, der die aktuellen Glutenvorgaben erfüllt.

    Wenn die Bauern schon zu blöde sind, dann versuchen wir doch mal ihr Vieh von unserem Anliegen zu überzeugen:

    Scheinen zumindest mal drüber nachzudenken.

  4. Falsche Borkenkäferbekämpfung und alte Waldwirtschaft

    Wenn man heute über Klimafolgen spricht, dann bedeutet das nicht, wir treffen Maßnahmen, die in Zukunft dann wirksam werden, sondern es bedeutet unter den bereits vorhandenen und nie wieder verschwindenden und sich gleichzeitig verschärfenden Folgen, in einem exponentiellen dynamischen System mit vielen Unbekanntem zu arbeiten.

    Das sollte vorwiegend eins bringen: Nicht noch mehr Fehler machen, denn diese potenzieren sich nun ins Unermessliche. Darum ein Beispiel aus der Forstwirtschaft, die scheinbar bis auf eine andere Wahl der Baumsorte, was bei Weitem nicht ausreicht, offensichtlich annimmt, ansonsten werde es wieder so wie früher, das genau ist eine Einstellung, die unerwünscht ist. Die Art der Borkenkäferbekämpfung, die oft von staatlichen Förster:innen angeleitet den totalen Kahlschlag und völlig schutzlose Flächen hinterlässt. Viele Studien haben belegt (auch wenn ich diese Formulierung hasse, weil hier ohnehin nichts ohne Recherche geschrieben wird), dass das tote Holz sowohl als Erosionsschutz, wie als Schutz vor der totalen Austrocknung dient. Die Baumleichen sind dringend im Wald zu lassen, damit ihr Verwesungsprozess neuen besseren Boden erzeugen kann, viele Arten benötigen dieses Totholz ebenfalls. Macht man es nicht, dann kann man sich die Suche nach neuen Baumarten sparen. Sie werden niemals "erwachsen". Praktisch alle Wälder Deutschlands waren Nutzwälder, der Rest wurde von der Romantik hineingedichtet. Schaut man sich z.B. das Sauerland an, dann sieht man Fichtenplantagen, aber keine Wälder. Hauptsache Heimat. Diese Wahrnehmung einer Heimat ist eine Erfindung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, sie romanisiert die vermeintliche Natur angesichts der aufkommenden Industrialisierung. Doch gerade diese machte ja die Anpflanzung großflächiger Holzplantagen erforderlich. Ein naturnaher Wald ist was völlig anderes, er besteht zu einem großen Teil aus Totholz, jetzt suche man mal auf den Bildern von z.B. Caspar David Friedrich, nach Totholz, was nicht arrangiert ist, wie die künstlichen Ruinen auf der albernen Pfaueninsel.

    Da sieht Cure mal verdächtig alt aus. Selten genug und wahrscheinlich eine Qual für jene, deren musikalische Heimat ohne Updates im Wave der 80/90iger hängen geblieben ist. Die meisten Menschen, bleiben auf der Musik hängen, die sie als Teenager ganz toll fanden. Das erste mal bumsen und dazu ne Schmonzette aus der Jukebox - die meisten denken, das wars dann. Wenn sie älter sind, Frau/Mann, Kinderlein, klassischer heimattreuer Lebensentwurf, legen sie sehnsüchtig schmachtend die alte Musik auf, auch wenns im Gemächt schon klemmt, um sich zu erinnern, wie sie einmal waren und wie sie nie werden wollten. Das ist ebenfalls ein Heimatkonzept, und nur deshalb gibt es die Stones noch. Die sind sogar als Musiker auf sich selbst hängengeblieben, so reaktionär muss man erstmal sein - Scheiß Rockopas.

    Natur wurde in ein Fantasiereich verschoben, weil die reale Natur nun den Nutzungsparadigmen der Industrialising unterworfen werden musste, genauso, wie das eigene Leben.



    Und zwar so weit das Auge reicht, wenn man an der ehemaligen Skipiste am Asten steht. Wenn nun ein Teil dieser Plantagen von einem Schädling befallen wird, dann gilt das gleiche wie auf einem Maisacker, die befallenen Pflanzen müssen raus und man nimmt an, dass mit ihnen auch der Käfer geht. So glaubt man den Rest der Plantage retten zu können. Das hat vielleicht, zumindest ökonomisch, funktioniert, solange wir das alte Klima #hatten. Jetzt aber ist das Freiräumen der Flächen nicht nur sinnlos, sondern gefährlich. Im nächsten Jahr wird sich die Wasserlage und damit die Baumgesundheit nicht verbessern, also wird der übrige Bestand ohnehin befallen. Wenn dann noch die kahlen Flächen keine Hitze abgeben, sondern immer mehr aufheizen und austrocknen, dann ist der Tod der übrigen Bäume, mit oder ohne Käfer besiegelt, der gesamte Wasserkreislauf bricht in sich zusammen. Daher muss man von längeren Zeiträumen ausgehen und begreifen, dass nur naturnaher Waldbau, der das Totholz weitestgehend als Kompost nutzt und in diesen die Erfahrungen des neuen Klimas einarbeitet eines Tages wieder für einen stabilen Wald sorgen kann. Was viele Förster:innen also als Abkürzung sehen, ist in der Tat die komplette Auslöschung jeden Waldes, für unermesslich lange Zeiträume. Damit geht dann die weitere totale Veränderung der Erosionsbedingungen und damit der Landschaft einher.

  5. Dramatischer Anstieg des Risikos von extremen Starkregenereignissen Potenzierung (n) des Versiegelungsrisikos

    Durch die lange Dürre ist der Boden verhärtet und versandet bis in tiefere Schichten, mehr als 50 CM. Dadurch kann er bei großen Regenmengen die Wassermassen noch weniger aufnehmen als er es unter den Bedingungen der industriellen Land- und Forstwirtschaft, sowie der Flächenversiegelung sonst kann. Damit nimmt insbesondere der Einfluss von weiterer Versiegelung dramatisch zu, das müsste in Genehmigungsverfahren einberechnet werden. Es darf dann in solchen Regionen nur noch schwammartig gebaut werden und es müssen strenge Vorgaben gelten, was die Kosten in die Höhe treibt.

  6. Weitere Verschärfung der Energieknappheit, vornehmlich bei Dampfturbinen (Kohle, Atom, Gas)

    Der niedrige Stand der Kühlwässer gefährdet die Versorgung mit Energie aus Kraftwerken, die Wasser zur Kühlung und zur Dampferzeugung aus Flüssen und Seen benötigen. Wird dieses Wasser trotz der Dürre genutzt, dann sind die Einleitungstemperaturen für die Gewässer der Todesstoß. Denn zusätzlich zur Erwärmungsbdingten überdurchschnittlichen Aufheizung kommt das warme Kühlwasser, der Sauerstoffgehalt sinkt. Wenn dann noch Punkt 1 greift, ist ein biologischer Tod der Gewässer über Stickstoffemissionen und deren Folgen unausweichlich siehe "Oder Pökeln".


  7. Schutzwälder sterben großflächig ab

    Bei Schutzwäldern geht es natürlich um die traditionellen Wälder z.B. der Alpen, aber das ist schon zu extrem gedacht. Denn auch in Mittelgebirgen, die einstmals mit einem dichten Teppich meist aus Fichten überzogen waren, existiert diese Schutzfunktion, sie war nur nicht so offensichtlich wie in den Alpen. Aber auch dort gibt es Steilhänge, Steillagen, Berge allgemein, mit entsprechenden Flanken. Das wird keine Lawinenkatastrophe aber bei weiter anhaltender Dürre sterben die Bäume nicht nur ab, sondern sie verlieren jeden Halt und großflächige Erosionsprozesse, die den meisten heute wahrscheinlich gar nicht vorstellbar sind, setzen ein. Erosionsprozesse, die, wenn man die Flächen z.B. aufgrund von Borkenkäferbefall heute komplett abgeräumt hat , schutzlos den Mini Monsun Ereignissen ausgeliefert sind. Das Wasser kann nicht im Boden versickern, es gibt keinen Vegetationsteppich, Erosion und Punkt 2. Jede Bemühung um Wiederaufforstung ist Makulatur.



  8. Verknappung der traditionellen Wasserkraft und Schwierigkeiten bei der Pump-Wasserenergiespeicherung

    Natürlich ist klar, wie mein Schwieger Uropa aus Ost Böhmen sagte, wenn im Röthenbach kein Wasser fließt, dann hat Radiměř keinen Strom. Jo, der war Strommüller und dem ist nichts hinzuzufügen. Was aber großindustrielle Anlagen angeht, ist ein wichtiges Konzept bei den Erneuerbaren die Grundlast Pumpspeicherung. Das wird man wohl knicken können zumindest an einigen Stellen, denn auch hier haben wir keinen geschlossenen Wasserkreislauf, sondern Kreisläufe, die auch Verdunstung und Dürre ausgesetzt sind und so Nachschub benötigen. Pumpspeicherung bedeutet, ich nutze erneuerbare Überschüsse, um Wasser einen Berg hochzupumpen und dann wieder runterlaufen zu lassen, damit eine Turbine angetrieben wird, die dann eine gewisse Grundlastversorgung übernimmt. Wasserkraft steht Europaweit infrage.

Windjammer - Face Value - Schabbach

"Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird."(Mk 14,22-24).

"In finance, face value refers to the nominal or dollar value of a security stated by the issuer. This is also known as "par value" or "par," typically in reference to bonds. Face value is not the same as market value which is the current value of the security, based on supply and demand."(https://www.investopedia.com/terms/f/facevalue.asp)

Was sich einfach nicht fügen will, dies ist der Wind. Er treibt sein schelmisches Spiel mit den sorgsam aufgebauten Kulissen der "mystischen" Offenbarung, der Selbstvergewisserung, nicht einmal dem Jesus gönnt er Ruhe. Sinnbild der unter der Oberfläche brodelnden Faces. Nein, kein mystisches Spiel - es ist ein Abendmahl. Und der Leib, der sich für Frankreich hingibt, heißt Jean Marie. Und auch die Völlerei darf nicht fehlen, ihren süffigen Auftritt hat sie mit einem Le Pen Wein, der die Kehlen der Gläubigen labt. Sein Blut, das Blut des Messias mit FN Anglerhut statt Dornenkrone. Wie die Populisten aus dem dunklen Tal der Demokratie, ihr rauschendes Fest der besoffenen Heilsparolen formen, das hat offensichtlich Le Pen erfunden. Ein nationaler Rausch. Ein seltsames, ein fremdes Spiel, welcher nur der Eingeweihte bis in die letzen Rituale versteht. Eine verschworene Gemeinschaft. Und als sich die Stimme Jean Marie Le Pens erhebt, da erschreckt sich sogar die Kamera. Keuken hat sie erfunden: die selbstfühlende Kamera. "Vater unser" haben sie ersetzt, genauso wie die alte Parole von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, in ihrer Kirche wurde daraus: Freiheit, Frankreich, Le Pen. Es gibt komplexere Glaubensbekenntnisse, soviel ist sicher.

Face Value, wie die Bänker unter und wissen ist eigentlich ein Begriff aus der FInanzwelt, der den realen Wert eines Titels beschreibt. Dazu kommen wir noch. Wer Face Value oder auch „Global Village Amsterdam 9,8/10“, „To Sang fotostudio“ 9,8/10 noch nicht kennt, sollte dies so schnell wie möglich nachholen. Leider gerät das überragende Werk Keukens immer mehr in Vergessenheit, und kommt zuwenig zur Aufführung, obschon die Wahrnehmung Keukens immer aktueller wird. Er entpuppt sich als einer der großen dokumentarischen Visionäre des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die oben vorgestellte Sequenz aus Face Value zeigt in typisch lyrischer Sachlichkeit und mit großer Eleganz ein Fest der alten Front National. Eigentlich ist alles völlig normal, es sind Gesichter, wie wir sie auch auf jedem anderen Fest finden würden. Einfache Leute, von denen die wenigsten dem Bild einer "reinen Rasse" entsprechen. Erst durch die Reden, die diesen Gesichtern einen ganz bestimmten Wert vermitteln, wird es unheimlich. Was ist der Wert eines Gesichts, ist es wie bei den Finanztiteln? Die Gesichter tragen Hüte mit Parteiabzeichen, macht sie das zu einem Gesicht, was aus der Masse sticht, gibt es dem Gesicht das Gesicht. Schön eingefangen die Mischung aus Politik und Religion, zunächst die Religion, die in dieser besonders fundamentalistischen Weise, erklärt, dass die angesprochene Werte, nicht das Ergebnis von politischer Aushandlung sind "die Familie", sondern sie kommen von Gott und sind damit heilige unhinterfragbare Werte. Danach erst folgt Jean Marie Le Pen und greift diese mystische, heilige Welt bestimmter Werte erneut auf. Das ist ein sehr typisches Muster auch der heutigen Populisten, letztlich weisen sie keine rationalen Tatsachen aus, sondern appellieren, um bestimmte Ziele zu erreichen, immer an eine unterbewusste "ewige" Welt.

Diese Welt soll eine heilige Welt sein, eine reine, eine jungfräuliche, in dem Sinne, das sie keiner weiteren Erklärung bedarf, es ist einfach so - ein Urzustand. Das "Warum" spielt keine Rolle. Daraus leiten sie "Natürlich" und "Unnatürlich" ab, so auch "Eigen" und "Andere" was ebenfalls Begriffe sind, die eine naturgesetzliche politische Ordnung vormachen, die aus der Religion kommt. Bzw. aus HokusPokus. Ganz beeindruckend ist es beim puppenartigem Bischof, der mit dem Kopf wippend, fast singend, in eine Art Trance zu verfallen scheint, in die er ebenfalls die Zuhörer:innen bringen will, um eine spirtituelle Erfahrung auszulösen, die sodann an politische Werte gekoppelt wird. Es soll eine Erfahrung der Erhabenheit sein.

Das ist ihre Grundnarration, die auch Haider bediente: Seht her ihr darbenden, ihr leidenden, es gibt einen Grund für euer Leid. Seht die anderen, sie machen euch klein, sie nehmen euch den Stolz, sie wollen euch alles nehmen - hier sind wir, wir geben euch die Erhabenheit, die ihr verdient. Was sie nicht dazu sagen, dafür braucht man im Kapitalismus vor allem Kapital, und wer sich erhaben fühlen will, braucht etwas erniedrigtes Menschliches. darum geht es aber nicht. Es geht darum eine illusionäre Emanzipation als Gegenmodell zu echter und schmerzhafter, arbeitsreicher Emanzipation zu erschaffen, nur um die Erniedrigten in noch größere Erniedrigung zu führen. Denn während sie vor sich hin Träumen dreht sich die Welt des (internationalen) Kapitals immer weiter, wer auf die falsche Zahl setzt verliert alles. Wir erinnern uns an den Anfang: "Face value is not the same as market value which is the current value of the security, based on supply and demand." Das sind die echten Regeln.

Eine profane und banale "Erhabenheit", die dann aber, mit Keukens ganz eigenem Humor, durch die Speiseszene gebrochen wird. Noch der Erhabenste hat einen Bauch und was nach dem Bauch noch so folgt. Die Farbe kennen wir, den Geruch auch.

Echte Politik fängt erst bei Warum an, sonst gäbe es keinen Fortschritt. Und so bleiben die Gesichter insbesondere in der Schlusseinstellung der Sequenz - fragend und gewiss zugleich, eine Verzückung, keine politische Überzeugung, kein Bewusstsein. Schließlich keine Realtät und keinen Bezug zur Realität außerhalb. Ein einziges Fragezeichen.


Was du einmal warst, das wirst du wieder werden, hoffentlich, besser wäre es:

"In finance, face value refers to the nominal or dollar value of a security stated by the issuer. This is also known as "par value" or "par," typically in reference to bonds. Face value is not the same as market value which is the current value of the security, based on supply and demand."(https://www.investopedia.com/terms/f/facevalue.asp)


Balsam


Die seltsame Stille deutscher Städte hat ihren Ursprung in der Isolierverglasung Baujahr nach 1980.

Wir leben hier ja in einem Lande, in dem der Isolierglaswahn soweit fortgeschritten ist, dass er beinahe an den Glühbirnenwahn der EU-Kommission heranreicht. Zweifelsohne bildet den Hintergrund dieser Entwicklung einerseits die Trümmerlandschaft, die dieses Land ja nun einmal war, da muss die seinerzeit schnell hochgezogene Substanz ständig nachgebessert werden. Mehr als anderswo gibt es eine durchgreifende Bereitschaft, alles aber auch wirklich alles, was eine Einsparung verspricht, ohne Rücksicht, ohne auch nur einen Gedanken an die möglichen mannigfachen, widersprüchlichen Folgen zu verschwenden, direkt umzusetzen, wenn es auch nur einen Cent Ersparnis verspricht.

Und dann sind da die alten Kerne, vor allem der Dörfer. Diese Häuser sind oft fröhlich, glücklich, einfachverglast, trotzdem stehen sie bisweilen leer, und gehen den Weg alles irdischen.

Hm, da muss wohl eine Gemeindeverwaltung eines dieser unsäglichen Neubaugebiete ausgewiesen haben, um einen besseren Einwohnerschlüssel zu generieren, der mehr Steuer- und Ausgleichszahlungen verspricht. Und da stehen sie dann erratisch in der Gegend rum: Hacienda Style, oder Schwarzwalddach, mit friesischer Terrasse. Dann diese Nagelscheeren-Rasenflächen, auf denen die wulstig- bunte Kunststoffrutsche und der Plastiksandkasten von einer glücklichen Neubau-Kindheit zeugen. Mitten in der Eifel, da geben sich neuerdings Reetdach und umlaufender Tiroler Balkon ein Stelldichein des wahren Individualismus. Irgendwo da drin, das Holzhaus, des ókologisch bewussten grünen Pädagogen, der auf die osmotische Kraft der Holzwände genauso schwört, wie auf die Dämmkraft seiner Krypton-Fenster. Kreditanstalt für Wiederaufbau, so könnte man frech assoziieren Wie Raumstationen, ohne Bezug zur Landschaft hingerotzte, volldurchisolierte Bauchemiebomben.

Nun ja, immerhin, vielleicht hält die Dämmung ja die Hitze draußen. Wenn aber im Winter auch fast immer 15-20 herrschen, bis auf vielleicht Januar und Februar, dann sind wir ein glücklich dämm-saunierendes Volk, dem der Schweiß hinter der Dämmung runterläuft.

Wie auch immer - im Endergebnis finden sich praktisch keine nicht vollkommen verdichteten und durch-isolierten Fensteröffnungen mehr. Doppelscheiben mit Zwischenbegasung und Hyperthermaldichtung versprechen die vollkommene Abschottung von "da draußen". Nichts aber auch wirklich gar nichts dringt mehr von drinnen nach draußen bzw. von draußen nach drinnen.

Die berühmte Szene aus Tatis "Playtime" ist nur eine kleine Vorahnung der realen Totalisolation. Ein kleiner, alter Portier steht vor der Glasfront eines gläsernen Bürogebäudes, innen. Plötzlich erscheint außen ein Arbeiter der durch die Scheibe, die man erst jetzt wahrnimmt, den Portier nach Feuer fragt. Der Portier lenkt den Arbeiter unter Zuhilfenahme einer Zeichensprache zur nächstgelegenen Möglichkeit die gläserne Isolation zu durchdringen. Die beiden gehen kurz die Fensterfront entlang und kommen schließlich an eine Tür, ebenfalls aus Glas, da muss man schon wissen, dass die da ist, oder nach kleinen Fugenritzen tasten, man sieht sie nicht. Der Portier öffnet die geheimnisvolle Tür, der ganze Lärm, die ganze Atmosphäre der Stadt bricht in den stillen gläsernen Bürotempel, die totale Dämmung wird schlagartig aufgehoben, wie eine Welle, die mit voller Wucht bricht, schlägt die Akustik rein. Zu laut, um sich zu verständigen, die Zeichensprache geht weiter, bis die Zigarette endlich Feuer fängt.

Als sicher gilt die Beobachtung, dass die weniger Isolierberglasten alten Städte z.B. Italiens oder Frankreichs, reicher sind an: Gerüchen, Geräuschen, allgemeinen Lebensäußerungen aller Art (Ehekrach, Radio an, Singen unter der Dusche, diverse Schreie, Hunde-, Katzen- und Papageienlaute, Haushaltsgeräte), etc.. Durch dieses "Mehr" an sinnlichen Reizen entsteht der Eindruck einer dichten und lebendigen Atmosphäre.

Meiner Auffassung nach spielt hierbei die weniger vorhandene Isolierverglasung, Bauart nach 1980, eine wichtige Rolle. Einfachverglasung ermöglicht einen viel effizienteren, quasi-osmotischen Austausch zwischen drinnen/draußen. Nachdem ich nun in einem alten Haus mit Einfachverglasung seit einigen Monaten wohne, kann ich diesen Eindruck nur bestätigen. Die "Welt da draußen" wirkt lebendiger, man ist viel stärker Teil des Geschehens. Mittendrin, statt nur hinter Glas. Darüber hinaus scheint mir auch das Wohnklima angenehmer und frischer. Man bekommt noch etwas von "den Elementen" mit, wenn es regnet ist das besonders angenehm. Auch das Geräusch, was die Regentropfen bei ihrem Einschlag auf der Glasoberfläche verursachen sind bei Isolierglas ein kaum zu vernehmendes helles, leichtes "Tocken". Hört sich eher so an als ob ein Reiskorn auf eine mit Folie bespannte Dose trifft. Bei Einfachverglasung dagegen, kann der Regen seine ganzen symphonischen Talente zeigen, während die einen Tropfen noch nach hallen, schlagen schon die nächsten auf. Das erst ist das wirkliche Regenkonzert, satt, vielschichtig - ein Soundteppich der Natur.

Doch ein weiterer, psychologischer Aspekt kommt hinzu: Durch die entstehende Ruhe entwickelt sich im Laufe der Jahre der Eindruck die Welt sei eben so ruhig. Von draußen dringt ja auch nichts mehr herein, da ja alle Anderen auch hinter Isolierglas hocken. Draußen übernimmt allein der unbeherrschbare Lärm der Autos die Regie, alle anderen Geräusche sitzen ja hinter Isolierglas. Bisweilen dröhnt es aus der Einflugschneise, oder die Bahn quietscht um die Ecke - ansonsten ein akustischer Friedhof.

Im weiteren Verlauf der Isolierglaszeit achten die Menschen mehr und mehr auf die Geräusche aus dem Inneren des Hauses, und aus dem Inneren des eigenen Körpers und des Körpers der anderen Isolierglasgefangenen. Es kommt wie es kommen muss: Die familiären Streitigkeiten nehmen zu. Diese sind aber nur sichtbar, völlig still, hinter Glas Pantomimen gleich, sieht man sie wild gestikulieren, manchmal wird es brutal - ein isolierter Gewaltexzess hinter Glas, bis der Vorhang zugezogen wird, mit einem verschämten Blick nach draußen. Solche Szenen sieht man allerorten in der Isolierglaszeit. Alles in totaler Stille. Schließlich erfolgt in Phase 3 der Isolierglasilitis eine esoterische Hinwendung zum "Inneren", denn nun ist die Anpassung des Gehirns erfolgt, jedes Geräusch und sei es der eigene Herzschlag wird als bedrohlich empfunden. Wer "The Tell-Tale Heart" von E.A. Poe kennt, der weiß jetzt prinzipiell was gemeint ist, und auch, dass der Isolierglaswahn in seinen erschütterndsten Momenten Symptome ganz außerordentlicher Dramatik zeigt.

TRUE! — nervous — very, very dreadfully nervous I had been, and am; but why will you say that I am mad? The disease had sharpened my senses — not destroyed — not dulled them. Above all was the sense of hearing acute. I heard all things in the heaven and in the earth. I heard many things in hell. How, then, am I mad? Harken! and observe how healthily — how calmly I can tell you the whole story.

Von all diesen Problemen wissen die glücklich, inmitten der Ereignisse wohnenden Einfachglas - Hausbewohner in z.B. Spanien oder Italien nichts, denn sie sind mitten im prallen Leben, und tragen jeder für sich dazu bei, dass sich diese dichte, lebendige Atmosphäre, jenes Flirren und Flimmern, Rauschen und Brausen, Duften und Stinken, Wabern und Rabarbern ergibt, welches die alten Städte dort prägt.

Genau diese Atmosphäre ist es, welche in den Reiseberichten der meisten Isolierglaslandbewohner den deutlichsten Eindruck hinterlässt. Hier suchen die armen Isolierglaserkrankten nach Linderung, nach einem Augenblick der Leichtigkeit. In schwärmerischen Geschichten von Geräusch und Krawall berichten sie vom "Leben im Süden", vom "Lachen", von der "Freude" usw.. Wer hätte gedacht, dass sie nur ihr Isolierglas gegen Einfachglas austauschen müssten, um all dieses zu erleben.

Sei es drum. Fassen wir zusammen.

Wir haben es im Falle der Isolierverglasung also mit einer Spirale der Isolation zu tun, die im Endeffekt das gesamte Gemeinwesen in seinen Wurzeln tangiert, die kulturelle Praxis einer ganzen Gesellschaft negativ beeinflussen kann. Einfachverglasung dagegen unterstützt das sinnliche und lebensbejahende Erleben der Welt, wodurch auch im Alter lange Gesundheit und Lebensfreude möglich ist.

Vielleicht ist es ja ein Vorteil des Klimawandels, dass wir eventuell nicht weiter Isolierverglasung einbauen müssen, sondern zur Einfachverglasung zurückkehren können, gerade im ach so kalten Deutschland. Machen wir es uns leicht und froh - Heizungen raus, Dämmung ab, Isolierverglasung raus - scheiß auf den ganzen Quatsch - wir wollen das Leben, das pralle Leben in einem mediterranen Deutschland - endlich, endlich Mittelmeerklima vor der Haustür.

Ich befürchte einen großen Gedankenfehler gibt es hier, die Deutschen sind keine Süditaliener, Südfranzosen oder sogar Nordafrikaner, Türken (kollektives :innen nachgereicht)etc. vielleicht ist die zu erwartende Geräuschentwicklung, dann doch besser hinter noch dickerem Isolierglas. Dies habe ich auch in Köln, das Mallorca des Nordens, auf dem Brüsseler Platz festgestellt, verglichen mit dem groovy Sound aus Stimmen, Geräuschen und Musik, meinetwegen vor meiner Lieblingspizza in Neapel, hört es sich an, als ob ein Feldlager oder eine Schar Pfadfinder, Rentner auf Kaffeefahrt, über die Stränge schlagen. VW Betriebsfest. Es fehlt der Groove, die fein abgestimmte Melodie, das routinierte Abspulen des Tropenprogramms, nach tausende von Jahren alten, feinsinnigen, in das Unterbewusstsein übergegangen Regeln. Also muss wahrscheinlich noch viel Zeit vergehen, bis aus tropischen Nächten auch groovy Nächte werden. Sie sind einfach noch zu unerfahren, diese Bleichgesichter aus dem Norden mit ihrer Pulle Bier (bzw. gelbes Wasser) und dem schlechten Essen. Da müsste man ein Tropenministerium gründen und südlichen Lebensstil als Schulfach aufnehmen. Weitere Amtssprachen wären auch nicht schlecht, denn dieses seltsam präzise Staccato, dieses harte Trommeln des Deutsch, das will auch nicht so recht mit südlichen Nächten harmonieren. Es muss zu einem Sing Sang in warmer feuchter Luft werden, das ist eine wirklich schwierige Aufgabe - man glaubt ja gar nicht, was der Klimawandel alles ändern wird. Manches vielleicht auch zum Guten, denn wahrscheinlich denken sie, wie sie reden, in perfekten und manieristisch präzisen Staccatos. Ähnlich einem Maschinengewehr.

Alfredissimo

Da sind wir uns doch bestimmt einig? Heimat geht durch den Magen. Bestenfalls.

Also los - die swashmark Gemüsesuppe: Ich packe 10 Liter Wasser in einen großen Topf, dazu gebe ich 2-3 Bund Suppengrün und 1,5 KG Kartoffeln, Blumenkohl oder Kohlrabi - da sind wir selbst in den schlimmsten Zeiten bei kaum 10 Euro. Dann koche ich das alles. Man kann, wenn man will, auch ne Mettwurst reintun, die ist aber rotes Fleisch und sollte die Ausnahme bleiben, dann sind wir bei maximal 12 Euro. Jetzt kommt es darauf an welche Richtung das ganze annehmen soll, man kann etwas passierte Tomaten reintun + 99 Cent, man kann statt Kartoffeln, Reis oder Nudeln verwenden, die Kartoffeln haben aber die unschlagbare Eigenschaft, die Suppe ein bisschen zu binden, wenn man einige der Kartoffeln zerdrückt und wieder reintut. Herrlich mit einem Klecks Quarck und geröstetem Brot. Nimmt man Nudeln oder Reis, wird es günstiger -2 Euro, je nach Kartoffeln. Das ganze ergibt eine absolut geile und kräftigende Gemüsesuppe, von der eine 4-köpfige Familie, vielleicht noch mit etwas Brot, sicher ein opulentes, wohlschmeckendes und gesundes Mal hat.

Kochen nach Tucholsky: Fonds, Würze, mediale Produktion & Rezeption

Für die Würze und die Zutaten sollte man auf gar keinen Fall an irgendwelchen Kochrezepten kleben. Dies mag bei speziellen Gerichten und beim Backen sinnvoll sein. Im Fall von Eintöpfen, fast allen sonstigen Gerichten, ist es tödlich. Man stelle sich mal vor, alle würden sich grammgenau an Rezepte halten, die Langeweile könnte nicht größer sein.

Also erstmal selber experimentieren und sich über die Bedeutung von natürlichen Aromen im Klaren sein, das ist Theorie. Unterbleibt diese Theoriebildung, indem man irgendwelche Rezepte nachkocht, dann weiß man nicht was man tut, kann nicht von selbst ein Gericht weiterentwickeln. Wie bei diesen GPS-Geburten - sie sind unfähig eine Karte zu lesen, was sie in größte Schwierigkeiten bringt, weil sie keinen Zusammenhang mehr zwischen Position und Karte anhand von topografischen Merkmalen herstellen können. Die Welt verschwimmt in der Ansage nach 50 Metern rechts. GPS kann man gerne verwenden, wenn man das reale Navigieren beherrscht, das kann mühelos auf Speisekarten übertragen werden.

Kochsendungen abschalten, nur die allerbesten Kochbücher verwenden. Die erkennt man daran, dass sie einen erheblichen Teil generelle Aromatic mitbringen. Diese Bücher sind eher Kochgeschichten, die bei Rezepten nicht zu spezifisch werden. Dafür aber Lebensmittel sehr präzise unter allen möglichen Aspekten durchkauen, ohne sie in ein konkretes Rezept einzubinden, viel eher in eine Geschichte von großer regionaler Tragweite, denn diese Lebensmittel waren es, die Regionen zu Regionen machten. Weiter verweisen sie bei Rezepten meist so: "Im französischen Landgasthof Mademoiselle, der nur wenigen Einheimischen bekannt ist, kochte Isabelle auf einem alten Kohleherd, ihre Forelle aus dem nahegelegenen Bach, war wirklich etwas Besonderes. Sie scheute sich nicht den Fisch ...." und so weiter. Das eröffnete Horizonte und verweist auf reale Kochkünste, die größtenteils in einem streng regionalen Kontext entstehen, auch aus Zufall, aus Familiengeschichte, an einer einzelnen besonderen Person hängen und keine Sterne haben. Keine Hektik, kein Gebrülle, kein Getue.

Im Bayerischen Rundfunk gab es mal die Serie "bayerische Landgasthöfe", die zählt zu dem besten, was jemals über Kochen gesagt wurde. Das ist keine Klugscheißerei von allwissenden Fernsehfressen, oder selbst berufenen Hobbyköchen, sondern von realen Köchen und Köchinnen in einem realen Kontext. Sie verdienen ihr Geld nicht mit Medien und Marketing der eigenen Person, sondern mit der Liebe zum Kochen. Das ist der Punkt. Dazu muss man reisen, und kann nicht eine Küche in einem Studio aufbauen, damit fängt es schon an. Vielleicht kann man mit einer kleinen Schulterkamera und viel Gefühl, wie in der erwähnten Serie, was machen, aber sonst? Ein guter Herd, ob nun Elektro oder Kohle, Holz, Gas, er muss eingekocht sein, wie die Töpfe und Pfannen, es geht um Millimeter. Wie soll sowas mit Product Placement im Studio laufen - Hä? Kameras, Scheinwerfer, manchmal Publikum, Regieanweisungen, Scripts und Drehpläne, das ist vollkommen lächerlich. Ein Koch umgeben von 100 Medienschaffenden, die Hüpfen, wenn der Aufnahmeleiter es so will - das ist kein Kochen, das ist Fernsehen und Verarschung.

Daneben sind die Gerichte die präsentiert werden, in der Regel wenig hilfreich, denn sie taugen nicht für den Alltag von Familien. Es geht viel eher darum etwas über die eigene Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht auszudrücken, auch der Versuch von Kleinbürgern Klassengrenzen zu überwinden, weil man bestimmte Gerichte kennt und zubereitet. Damit soll eine vermeintliche Weltläufigkeit zum Ausdruck gebracht werden. Eine Art der Kochschickeria entsteht.

Ganz schlimm war "Alfredissimo" und alles was danach folgte. Ein arroganter alberner Stelzenlauf für Promis und Halbpromis, bei dem es nur darum ging eine ganz bestimmte kleinbürgerliche Sicht in die Welt zu tragen. Ein selbstreferentielles System der Vermarktung von Personality. Das schadet gutem Essen. Gerade bei "Alfredissimo" kam es daneben zu einer dramatischen, deutschen Überformung der italienischen Küche.

Die italienische Küche ist eine extrem bodenständige Küche, was Alfred Biolek gemacht hat, ist nicht das was man in Italien in fast jedem Dorf und jeder Stadt findet, es ist das, was italienische Einwander:innen und Barilla uns als Italien verkaufen wollen. Damit sollte ebenfalls nur die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht von medienschaffenden Kleinbürgern ausgedrückt werden, die glauben, sie sitzen in einer echten Trattoria, wenn sie zum Italiener um die Ecke gehen.

Dieser Italiener um die Ecke hat aber in der Regel nur eine Funktion: Man will sich vom Proletariat abgrenzen und vergisst dabei, dass die italienische Küche die proletarischste des Planeten ist. Also, die Einzigartigkeit der italienischen Küche ist eigentlich darin begründet, dass sie so einfach und bodenständig ist, dass sie auch nicht besonders teuer oder herausfordernd hinsichtlich der Zutaten und Zubereitung ist. Was ist rund um ein solches falsches Italienbild entstanden?

Wenn ich in Rom bin, habe ich bis heute an jeder Ecke kleine kaufmannsgeführte "Supermärkte" in denen das, was sich bei uns nur in Feinkost und Food Boutiquen findet in den Regalen stapelt, nicht hübsch präsentiert, es ist einfach da, von Parmesan bis Parma, von Mortadella bis zur Gemüseabteilung, von Kalb bis Barsch, von Barolo bis Chianti, alles zu erschwinglichen Preisen für Jedermann - weil es Hausmannskost ist. Vermutlich die beste, frischeste und gesündeste des Planeten. Typen, wie Biolek haben diese Zutaten zu Feinkost gemacht, damit verschließen sie aus egomanischen Motiven Tore, anstatt sie für alle weit zu öffnen. Sie erzeugen eine virtuelle Küche, eine Italienimagination, die sich in der echten Form bei uns nur wenige leisten können. Eine Freveltat aus niederen, elitären und snobistischen Motiven.

Die gesamte Natürlichkeit, die unendliche Vielfalt regionaler Ausprägung, sowie die Bodenständigkeit, damit das eigentliche Kulturerbe der "italienischen" Küche wurde zur reinen Kulisse degradiert und auf wenige international bekannte Gerichte und Zubereitungsweisen eingedampft.

Nehmen wir als kleines Beispiel, die nur in der Region um Bologna bekannte "Bologneser Sauce", bei uns auch als "Miracoli" bekannt *öche*. Sie ist eigentlich ein geschmortes Ragout aus mehrheitlich Möhren, Staudensellerie, Rosmarin, Innereien z.B. Hühnerleber, sehr wenig Tomaten, Zwiebeln - was ist bis zum "Italiener um die Ecke" daraus geworden? Eine blödsinnige dummdeutsche Schmiere aus Hackfleisch und "Tomaten" bis zum Abwinken in der dann Pasta ertränkt wird, und Asche zu Asche, Staub zu Staub, der unvermeidbare getrocknete Parmesan das Trauerspiel abrundet. Das sind Phantasiegerichte, Weißkittelgerichte, die es so nie gegeben hat. In der Tat also ein Schmorragout, was gut und gerne auch mal 14 - 16 Stunden auf dem Herd bleibt, bei Temperaturen von vielleicht 60-70 Grad, in einer gusseisernen hohen Pfanne mit Deckel.

Alles, was auch nur ansatzweise mehrheitlich mit Tomaten zu tun hat, "Sugo" *hüstel*, das gehört zunächst nach Neapel, dorthin wanderte es aus Kalabrien und Sizilien ein. Denn selbst nördlich von Neapel haben es gute Tomaten ohne Gewächshaus schwer. Die römische Pizza (Weizenfladen) ist weiß. Italien war nach dem Ende der Kaiserzeit in ein System der Stadtstaaten zerfallen, was im Grunde zig Staaten mit völlig unterschiedlichen Essgewohnheiten und Traditionen erzeugte, eine überregionale italienische Küche hat es nie, nie, nie gegeben. Was so in der Antike gegessen wurde, das Besprechen wir besser nicht. Also sagt der geschulten Zunge schon die Silbe "-issimo" einfach alles - es geht nicht um Kochen und erst recht nicht um Italien, es geht um ein mediales Gebilde der Vereinfachung, der Anmaßung, der Parolen, des imaginierten Lebensstils, der Schlagzeilen, des Krawalls, der egomanischen Überbetonung von Personality, Zeitverschwendung und flächendeckende Verblödung in Dingen der Küche.

Dabei zeigen die bayerischen Landgasthöfe, dass es in Deutschland eigentlich ebenso ist, wie in Italien. Es gibt sie auch bei uns, die echte und alte regionale Küche, die oft schwerer ist, die mehr Kalorien auf die Waage bringt, denn früher war es kalt und es musste hart gearbeitet werden. Dennoch - was soll überhaupt diese ständige Flucht vor der eigenen Küche? Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Regale mit Tiefkühlpizza bald 50 Meter lang sind. Wer die eigene Küche verliert, der verliert einfach alles und hat keinen Bezug mehr zu seinem Land, seiner Region.



Was soll das hier?


swashmark.com - swashmark heißt Brandungsmarke oder Flutmarke - das feine Sediment - was jeder Wellenschlag am Strand zurücklässt und bei jedem Wellenschlag neu anordnet. So sind auch wir. Wir denken, dass es nichts gibt, was je "fertig" ist, wir verstecken uns nicht hinter einem angeblichen "Werk", wir streben keinen stabilen Zustand an, sondern nur einen Punkt, der erforderlich ist, um einen weiteren und viele weitere zu erreichen. Wir erweitern den Begriff des offenen Werkprozesses bei Nam Jun Pike, der fast immer als "Künstler bei der Arbeit zuschauen" grandios fehlinterpretiert wird (wahrscheinlich auch von Pike, oder auch nicht), und erneuern ihn postmodern, alles ist offen, alles ist transparent, das Werk lebt, das Werk entwickelt und verwirft, es beinhaltet alle möglichen "Fehler", und ist deshalb unsterblich. Genau so ist die Natur, in keiner Sekunde, in keiner Millisekunde steht etwas still, ist fertig, die ältesten und größten stabilen Urwaldriesen oder Mammutbäume, so statisch sie den unwissenden Menschen auch erscheinen mögen, in ihrem Inneren tobt immer das Leben. Die Sterne rennen vor der Erde weg, oder die Erde vor den Sternen, egal. Es ist der aussichtslose und blutige Kampf der "Macht", der immer wieder einen Zustand der Stabilität anstrebt, das macht die Macht zur Illusion. Es ist eine "Swashmark", in der all diese Theorie einfach zu besichtigen ist. Wir beziehen uns hier, wenn von Postkolonialismus die Rede ist, nicht auf sogenannte "Postcolonial Studies", die den Postkolonialismus weder erfunden haben, noch, aus unserer Sicht, bisher belastbare Beiträge geliefert haben. Es ist ein modisches und oft auch wenig wissenschaftliches Konzept, was eher politisch als wissenschaftlich ist. Dieser Satz ist nicht in Stein gemeißelt.

Unser wissenschaftlich - künstlerisches Fundament kommt aus: Ethnologie (Schwerpunkt Mittel- Südamerika), Neuere Geschichte (Europa & USA), Anthropologie, Mediale Künste ("Medienkunst"), Theoretische Informatik (im Sinne Computer Science), Linguistik, wissenschaftlicher Marxismus (aus dieser und nur aus dieser Sicht: klassische Ökonomie des Kapitalismus) Ihr könnt zuverlässig davon ausgehen, dass wir alles prüfen und euch keinen Bullshit erzählen, auch wenn wir nicht an jeden Satz ne Fussnote hängen. Es gibt natürlich satirisches und Verarschung, Prosa, Lyrik, das merkt ihr dann schon, äh hoffentlich. Fakenews gibts hier nicht unser Weltbild ist rational - wissenschaftlich. Es gibt darüber keine Diskussion.

Der Kampf geht weiter / The Struggle carries on

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Datenschutz und YouTube "Opt-in"

Wir setzen keine Cookies, wir erheben keine Daten, auch keine Statistiken, reiner Hypertext, so wie es sein soll. YouTube ist eingebunden nach DSGVO ohne Cookie, ohne Datenübermittlung, solange sie den orangenen Playbutton sehen, ist dies nur ein Vorabbild des Videos, und es besteht überhaupt keine Verbindung zu Youtube, wir laden lediglich dieses Vorabbild vom sog. Thumbnailsserver. Wenn Sie zu YouTube wechseln, oder wenn sie in ihren Google Accounts eingeloggt sind UND das Video auf unserer Seite starten findet ein Datenaustausch statt, dieser ist aber dank no-cookie deutlich geringer. Da sie aber bereits bei google eingeloggt sind, befinden sie sich eh schon in einer Position bei der ständig Daten ausgetauscht werden. Dann werden Cookies durch YouTube und andere Google-Dienste gesetzt. Ein Tracking unterbleibt allerdings. Es werden weniger Nutzerdaten an YouTube gesendet, keine an den Werbedienst DoubleClick. Wir integrieren youtube also mit sog. "Opt-in" - sie klicken zunächst den orangen Play Button, dann wird das Video vorgeladen, danach klicken Sie den roten Button, um das Video zu starten, wenn die dann bei youtube eingeloggt sind findet ein Tracking statt, sind sie nicht eingeloggt, dann bleibt es bei No Data. Dies ist in Chrome das Standardverhalten, wir haben es auch für Firefox etc. implementiert, damit sie nicht unbeabsichtigt ein Video starten, in Firefox würde das Video ansonsten schon direkt nach dem orangenen Button starten. Also: Solange sie das Video auf unserer Seite starten, und nicht bei google eingeloggt sind, findet kein Datenaustausch statt, wechseln sie zu youtube, dann findet ein Datenaustausch statt, auch wenn sie nicht eingeloggt sind.

Hier muss man aber auch mal sagen, dass youtube und damit google sich von allen Anbietern abhebt, da sie sich wirklich bemühen transparent und offen mit den Fragen des Datenschutzes umzugehen. Die personalisierte Werbung ist eben das Geschäftsmodell. Im Grunde ist das alles nur wichtig, wenn sie umfangreiche Accounts bei vielen Netzwerken anlegen, dort auch noch ihre echten Daten hinterlegen und diese Netze dann miteinander verknüpfen. Viele Cookies, die in der Regel gesetzt werden sind reine Session Cookies, die nur der Technik dienen und keinerlei Daten beinhalten, dafür ein Banner zu setzen zeigt mit wem wir es zu tun haben. Bürokraten. Wie auch immer wir setzen gar keine Cookies. Wir haben uns bemüht immer möglichst einfache Wege zu gehen, die ihnen den vollen Genuss ermöglichen, ohne in irgendwelche Datenfallen zu tappen. Diesen Anteil der DSGVO mit Banner und Warnung etc. halten wir für kompletten Schwachsinn. Wir zeigen, wie man es richtig macht. Das Banner etc. klickt eh jeder weg, der nicht völlig paranoid ist, sie gehen mit diesen Cookies auch nur ein sehr geringes Risiko ein, sie können ihren Browser so einstellen, dass alle Daten beim Schließen gelöscht werden, dann starten sie mit einem leeren Browser, und der ganze DSGVO Scheiß ist latte. Es bleibt ein Rätsel, warum nicht die Hersteller der Browser in Haftung genommen werden. Diese Browser sind bewusst auf das sog. Thin Client Modell getrimmt, das bedeutet, der Server entscheidet. Zwingt man die Browserhersteller also diese Fenster zur Welt so zu programmieren, dass die Defaulteinstellungen zunächst alles Blocken, und die Daten nach jeder Session löschen, kann man sich das ganze Theater sparen. Der Browser müsste also zur Datenschutzschaltstelle werden, nicht irgendwelche Websites serverseitig, dann lässt sich das alles auch nicht mehr einfach umgehen. Das ist ein fundamentaler und peinlicher Denkfehler, der sich eigentlich nur mit Lobbyarbeit erklären lässt. Am besten wäre den Browser zu einem FatClient zu machen. Aber das führt hier zu weit. Der Aufwand in der Entwicklung und damit die Kosten für Unternehmen stehen mal wieder in keinem Verhältnis zum Nutzen, weil man nicht über der Browser geht. Wir können es uns leisten den Content kostenlos anzubieten, weil wir andere Finanzierungsquellen haben, aber, Anbieter, die diese nicht haben und guten Content bieten wollen, müssen eben bis zu einem gewissen Grad Daten austauschen, das ist die einzige Währung, die zählt. Also, besser ist es, sie selbst sorgen dafür, dass ihre Daten wenig aussagekräftig sind, die können sie ja übermitteln, dann haben alle was davon. Die EU hat in dieser Frage einen an der Waffel, weil die nicht die individuelle Verantwortung in den Mittelpunkt stellt, sondern paternalistische Webanbieter erzeugt, die den Verbraucher bevormunden sollen, das ist nicht unser Ding. Aber bitte, so wie wir es machen gibt es so oder so keine Probleme und das dämliche Banner bleibt weg. Wir können nichts dafür, wenn jemand auf diese Seite verlinkt, das können wir leider bisher nicht verhindern - wir arbeiten dran. Daher raten wir auch davon ab, einen Link zu setzen. Das hier ist Medienkunst - eine digitale Flaschenpost, die sie ALLEIN UND GANZ PERSÖNLICH FÜR SICH zufällig gefunden haben in den unendlichen Weiten des digitalen Ozeans des Schwachsinns. Sie verlinken ja auch keine Skulpturen oder schmieren sie im Museum mit ihren Kommentaren voll. Festkleben könnt ihr euch ruhig, das ist okay, aber macht das Gerät hinterher wieder sauber.

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[GTA 5 Accounts sind zu, also erst wieder GTA 6] Online Meetings nur mit Einladung: Bar Super Luxusyacht "Swashmark". 1. Brief schreiben wg. Threema s.U., 2. den Lieblingswitz via Threema mitschicken, 3. Wenn der Witz ein Rating der Redaktion von über 5 von 10 bekommt, bekommst du einen Termin zur Einladungssession. Es ist nicht wichtig, ob wir den Witz bereits kennen oder nicht. Das genaue Vorgehen besprechen wir dann mit dir .

Alles erst ab 18, der Witz möglichst auch.


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